Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
während sie ihr Kla­mot­ten­bün­del auf einen frei­en Stuhl und ihre Ta­sche auf dem Tisch ab­leg­te. Als sie sein knall­bun­tes Ha­wai­i­hemd sah, stahl sich un­will­kür­lich ein klei­nes Grin­sen auf ihr Ge­sicht.
    »Und ja, die Kla­mot­ten sind nicht ge­ra­de der letzte Schrei, ich weiß«, sag­te Sin­ger und deu­te­te auf sein Hemd. »Ist eine län­ge­re Ge­schich­te. Ist auch nicht so wich­tig im Mo­ment.«
    »Sehr hübsch«, kom­men­tier­te sie und setzte sich. In­zwi­schen wa­ren die Stu­den­ten wie­der laut­stark zu ih­ren frühe­ren Un­ter­hal­tun­gen zu­rück­ge­kehrt – auch wenn sich die Ge­spräche an so man­chem Tisch (in­klu­si­ve dem von An­to­ni­as Freun­din­nen) ganz si­cher noch eine Wei­le um sie bei­de dre­hen wür­den, so stan­den sie zu­min­dest nicht län­ger im Mit­tel­punkt al­ler Auf­merk­sam­keit.
    Sein »Schön, dich zu se­hen, An­to­nia« er­wi­der­te sie le­dig­lich mit ei­nem er­war­tungs­vol­len Ge­sichts­aus­druck.
    »Ich habe dich ver­misst, Schatz. Dich und …«
    Er sprach nicht wei­ter. An­to­nia wand­te den Blick zum Fens­ter, aber sie mach­te sich nicht die Mühe, die Trä­nen zu ver­ber­gen, die in ih­ren Au­gen schim­mer­ten. Sie sah ihn nur ein­fach nicht an, und das war viel­leicht noch schlim­mer, als sie wei­nen zu se­hen.
    Großar­tig! Dach­te Sin­ger, und da­für hast du noch nicht mal eine Mi­nu­te ge­braucht. Sie schwie­gen eine Wei­le und schließ­lich schau­te sie ihn wie­der an. »Also, warum hast du mich se­hen wol­len?«
    Er griff vor­sich­tig nach ih­rer Hand. »An­to­nia, ich … oh Mann. Also um es kurz zu ma­chen, wir sit­zen in der Pat­sche. Ganz ge­wal­tig so­gar.«
    »Tun wir das?«, frag­te sie. Ihre Hand war kühl. Aber sie be­weg­te sich nicht.
    Er hat­te kei­ne Ah­nung, wie er ihr die­se Ge­schich­te scho­nend bei­brin­gen soll­te. Also ver­such­te er es gar nicht erst. »Ja, und glaub' mir, ich wünsch­te, ich könn­te dir das er­spa­ren. Du hast kei­ne Ah­nung, wie sehr ich das möch­te. Aber – ich kann nicht.«
    Sie run­zel­te die Brau­en und be­dach­te ihn mit ei­nem skep­ti­schen Blick.
    »Das In­s­ti­tut ist hin­ter mir her«, sag­te er, »Mur­nau­er ganz per­sön­lich. Ich glau­be, mo­men­tan bin ich ganz weit oben auf de­ren Lis­te. Und du auch.«
    »Das In­s­ti­tut? Und des­we­gen kommst du hier her und … «
    »Ja, das Mur­nau­er-In­s­ti­tut. Und dum­mer­wei­se habe ich ge­ra­de kei­ne Zeit für Er­klärun­gen.« Sin­gers Blick glitt zur Tür und dann schau­te er sei­ner Toch­ter ins Ge­sicht. Sie er­wi­der­te sei­nen Ver­such ei­nes Lächelns nicht. »Ge­nau in die­sem Mo­ment sind sie wahr­schein­lich schon auf dem Weg hier­her.«
    »Oh, Mann. Und du er­war­test, dass ich dir das al­les glau­be, al­les ste­hen und lie­gen las­se und mich mit dir auf die Flucht be­ge­be vor dem bö­sen Mis­ter X, der zu­fäl­lig dein Chef ist?«
    »Ich weiß, das hört sich be­scheu­ert an, An­to­nia. Min­des­tens. Aber ja, ge­nau das er­war­te ich von dir. Ver­trau mir. Die­ses eine Mal.«
    An­to­nia brauch­te eine Wei­le, um das zu ver­ar­bei­ten. Be­son­ders die Stel­le mit dem Ver­trau­en, schätzte Sin­ger.
    Schließ­lich sag­te sie: »Und warum sind sie aus­ge­rech­net hin­ter dir her?« In ih­rem Blick lag im­mer noch eine ge­hö­ri­ge Por­ti­on Skep­sis, was ihn ei­ner­seits mit Stolz er­füll­te, im Mo­ment al­ler­dings nicht be­son­ders nütz­lich war. Au­ßer­dem ver­mein­te er, mil­des In­ter­es­se in ih­rem Ge­sicht wahr­zu­neh­men. Das war viel­leicht nütz­lich.
    »Vor ein paar Ta­gen …«, be­gann er, sam­mel­te sei­ne Ge­dan­ken. Ein paar Tage? Wie lang ge­nau wa­ren die Er­eig­nis­se im La­bor ei­gent­lich her? »Je­den­falls ha­ben wir, also ich und ein paar an­de­re Wis­sen­schaft­ler, an ei­nem Pro­jekt für das In­s­ti­tut ge­ar­bei­tet. Na ja, und das ist dann ir­gend­wie ziem­lich schief­ge­gan­gen.«
    An­to­nia schwieg.
    »Men­schen sind ge­stor­ben.« Er flüs­ter­te. »Eine gan­ze Men­ge Men­schen, An­to­nia.« Ein wei­te­rer Blick zur Tür. Sie muss­ten hier ver­schwin­den, schleu­nigst.
    »Ge­stor­ben?«
    »Ja. Die ge­sam­te Be­leg­schaft von Mur­nau­ers ge­hei­men

Weitere Kostenlose Bücher