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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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die Ener­gie aus den Le­ben­den saug­te.)
    Vam­pi­re.
    Aus dem Welt­raum.
    Ab­son­der­li­cher Stoff. Be­zü­ge zu die­sem Ti­tel so­wie dem trans­syl­va­ni­schen Dra­cul-My­thos tauch­ten ne­ben ein paar an­de­ren be­son­ders häu­fig auf und lie­ßen den In­halt der Un­ter­la­gen end­gül­tig ins Fan­tas­ti­sche ab­glei­ten. Das The­ma der mal mehr, mal we­ni­ger sexy dar­ge­s­tell­ten Blut­sau­ger hat­te es Mur­nau­er of­fen­bar be­son­ders an­ge­tan. Nor­ma­ler­wei­se hät­te es kaum wei­te­rer Be­wei­se be­durft, um Sin­ger da­von zu über­zeu­gen, dass sein Chef end­gül­tig über­ge­schnappt war. Aber er hat­te die Krea­tur auf dem Vi­deo­band ge­se­hen. Blut schi­en tat­säch­lich eine zen­tra­le Rol­le für das We­sen zu spie­len, so viel stand fest. Aber ein ur­zeit­li­cher Welt­raum­vam­pir, im Ernst?
    Sin­ger sah von den ver­wir­ren­den, je­doch auf un­heim­li­che Wei­se fas­zi­nie­ren­den Da­ten auf, als er spür­te, dass der Mer­ce­des sei­ne Fahrt ver­lang­sam­te. Mar­tin war in einen klei­nen Wald­weg ein­ge­bo­gen und stopp­te den Wa­gen.
    »Gleich kommt die Gren­ze«, sag­te er und dreh­te sich mit ei­nem et­was wind­schie­fen Grin­sen zu Sin­ger um, »ich glau­be nicht, dass wir das Ri­si­ko ein­ge­hen soll­ten, dass die Sie im Wa­gen se­hen.«
    »Du meinst …«, sag­te Sin­ger und spiel­te miss­mu­tig mit dem Track­pad von An­to­ni­as Lap­top. In­zwi­schen hat­te sich auch An­to­nia zu ihm um­ge­dreht.
    Sin­ger at­me­te be­tont an­ge­strengt aus, klapp­te den Lap­top zu und leg­te die Hän­de auf das Ge­rät in sei­nem Schoß. Dann schau­te er die bei­den an und sag­te: »Schön, ihr bei­den Schlau­mei­er. Be­vor ich jetzt in den Kof­fer­raum krie­che und ver­su­che, wie ein Ge­päck­stück aus­zu­se­hen, woll­te ich euch noch et­was sa­gen.« Sin­ger lös­te sei­nen Si­cher­heits­gurt und wog den Ver­schluss in sei­ner Hand, als wol­le er sein Ge­wicht schät­zen. Dann at­me­te er hör­bar ein und sprach wei­ter:
    »Also. Für den höchst wahr­schein­li­chen Fall, dass sie uns schnap­pen, soll­tet ihr was wis­sen: Ihr bei­den seid das cool­s­te Team, mit dem ich je zu­sam­men­ge­ar­bei­tet habe, ehr­lich. Und ich habe schon mit ver­dammt coo­len Teams ge­ar­bei­tet.«
    Dann strich er An­to­nia sanft eine stör­ri­sche Locke aus der Stirn und schau­te in ihr blas­ses Ge­sicht. Sie lächel­te. Lächel­te ihn an und in die­sem Mo­ment war es egal, dass dies viel­leicht ihr letzter ge­mein­sa­mer Mo­ment war. Das war nicht wich­tig. Wich­tig war, dass sie lächel­te, und ihr Va­ter lächel­te zu­rück. »Ich hab' dich lieb, Prin­zes­sin, das weißt du.«
    Sie er­griff sei­ne Hand und nick­te stumm.
    Schließ­lich stieg Sin­ger aus dem Wa­gen, kroch in den Kof­fer­raum und ver­such­te, so gut es eben ging, wie ein Ge­päck­stück aus­zu­se­hen.
     
     

Gren­zen
     
     
    A ls sie am deutsch-schwei­ze­ri­schen Grenzü­ber­gang an­ka­men, hat­te sich das Wet­ter vollends in das zer­flie­ßen­de Grau vom Vor­tag ver­wan­delt, es goss in Strö­men. Ein paar Zöll­ner lie­fen zwi­schen den Wa­gen um­her, die vor dem Grenzü­ber­gang be­reits eine lan­ge Schlan­ge bil­de­ten. Sie hat­ten eine Art Plas­tik­tüte über ihre dun­kelblau­en Schirm­müt­zen ge­zogen und leuch­te­ten mit ih­ren Ta­schen­lam­pen durch die ver­reg­ne­ten Fens­ter in das In­ne­re der lang­sam vor­bei­fah­ren­den Au­tos. Und sie sa­hen nicht be­son­ders glück­lich da­bei aus.
    Mar­tin ließ den Wa­gen ein klei­nes Stück wei­ter nach vorn rol­len, auf das Zoll­häus­chen zu. Man sah den Be­am­ten deut­lich an, dass sie jetzt lie­ber drin bei ei­ner Tas­se Kaf­fee säßen, als sich hier drau­ßen ein­reg­nen zu las­sen.
    Mar­tin schau­te bei­läu­fig auf die Tem­pe­ra­tu­r­an­zei­ge am Ar­ma­tu­ren­brett des Mer­ce­des. Fünf Grad über null. Gut, dann hät­ten sie zu­min­dest kei­ne ge­stei­ger­te Mo­ti­va­ti­on, sich mit ihm hier drau­ßen im nass­kal­ten Re­gen län­ger zu be­schäf­ti­gen, dach­te er. Es sei denn na­tür­lich, er gli­che ganz zu­fäl­lig dem Ty­pen auf dem Fahn­dungs­bild, wel­ches sie heu­te mor­gen her­ein­be­kom­men

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