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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Drachenschuppe«, berichtigte die Zentaurin ihn. »Zoras Hirn muß aus einem Matsch recht guter Qualität bestehen, denn immerhin hat sie erkannt, was wichtig ist. Ich kenne mich ein wenig in der Fauna Xanths aus, so daß ich die verschiedenen Schuppentypen mit unbewaffnetem Auge auseinanderhalten kann. Die Schuppe, die sie beigebracht hat, gehört zu dem Spaltendrachen, allerdings ist sie zu klein. Also muß sie von dem verjüngten Drachen stammen.«
    »Und der verjüngte Drache ist bei Ivy!« rief Irene. »Ob Zora sie gefunden hat?«
    »Auf jeden Fall muß sie Spuren von ihnen entdeckt haben«, meinte Chem. »Deshalb hat sie Euch auch die Schuppe gebracht. Sie versuchte, ›Spalte‹ zu sagen. Ich hoffte die ganze Zeit, daß die Hexe es nicht merken würde.«
    Grundy schlug sich mit seiner winzigen Hand auf die Stirn. »Hat sie auch nicht! Ich habe es schließlich auch gehört und nicht verstanden!«
    »Sollten wir auf dieser Mission scheitern und es überleben, kann uns Zora vielleicht immer noch helfen, Ivy zu retten!« sage Irene erheblich erleichtert.
    »So sieht es aus«, pflichtete Chem ihr bei. »Aber wir sollten trotzdem unser Bestes geben. Wir sind eine Verpflichtung eingegangen, und möglicherweise läßt sich Ivys Fährte nicht so leicht verfolgen, selbst mit diesem Hinweis – und außerdem würde ich wirklich gerne einmal den Simurgh kennenlernen.«
    »Aber diese Samen! Zweifel, Zwietracht, Krieg! Wie soll ich derartig schlimme Dinge einer solchen Person übergeben? Denkt doch nur einmal an den Schaden, den sie damit anrichten kann!«
    »Darauf weiß ich auch keine Antwort«, gab die Zentaurin zu. »Ich glaube, wir müssen der Sache ihren Lauf lassen.«
    Irene nickte zögernd. Sie hatte eingewilligt, Xanthippe die Samen zu bringen, und sie hielt ihre Versprechen stets, selbst wenn sie es bereute. Ihr Vater, König Trent, hatte ihr beigebracht, wie wichtig so etwas war.

7
Hugo
    Ivy war eine kleine Magierin, auch wenn man sie noch nicht als solche erkannt hatte. Ihr magisches Talent gehörte zu jener seltenen Sorte, die alle normalen Grenzen sprengte und Auswirkungen zeitigte, die nirgendwo außerhalb Xanths glaubwürdig gewesen wären. Dies war das Geschenk des Dämons X(A/N) th dessen gewaltige Magie das Land Xanth durchdrang, obwohl sich der Dämon für die Angelegenheiten Xanths überhaupt nicht interessierte. Auf Bitten von Chems Mutter, Cherie Zentauer, hatte der Dämon den Nachkömmlingen Binks und seiner Frau Chamäleon den Magierstatus verliehen. Deshalb war ihr Sohn Dor ein Magier, der von Geburt an dazu bestimmt gewesen war, König von Xanth zu werden, und ihre Enkelin Ivy war ebenfalls eine Magierin mit ähnlicher Bestimmung. Doch hatte sich der Dämon nicht die Mühe gemacht, irgend jemanden darüber zu informieren, es war ihm lieber, daß alle Beteiligten dies im Laufe der Zeit selbst herausfanden.
    In der ganzen bewegten Geschichte Xanths war es stets höchst riskant gewesen, sich mit Magiern anzulegen. Die Vettel Xanthippe hätte das wissen müssen, doch sie war nicht auf der Höhe ihrer Zeit und wußte auch nicht, mit wem sie sich da abgab. Dafür würde sie mit Sicherheit büßen.
    Ivy war von dem Zeitian gefangen und mit seiner Zeitlosigkeit hilflos gemacht worden. Es gab nur drei Möglichkeiten, dieser Falle zu entrinnen: Eine allgemeine Vernichtung, die das gesamte Gebiet zerstörte, die Befreiung durch die Hexe selbst oder das Warten auf das Erblühen der Jahrhundertpflanze. Die Vernichtung war nicht ratsam, denn dadurch würden sowohl Ivy als auch Stanley, zusammen mit dem Zeitian und einem großen Teil von Xanth und Mundania, ebenfalls zerstört werden. Was die Hexe betraf, so wollte sie das Kind erst dann freilassen, wenn sie eine Feder und drei mächtige Samen erhalten hatte, und darauf zu hoffen war auch nicht sonderlich sinnvoll; denn die Chancen, daß sie diese Gegenstände erhielt, waren denkbar gering.
    Und die Jahrhundertpflanze würde noch dreiundneunzig Jahre brauchen, bevor sie erblühte.
    Doch Ivy war eine Magierin, was eine sexistische Definition eines weiblichen Magiers war. Ihre Macht bestand darin, die Qualität der sie umgebenden Dinge zu verstärken. Obwohl sie also von dem Zeitian verzaubert worden war, wirkte sie auf ihre merkwürdige Weise wiederum auf diesen ein. Die Zeitlosigkeit des Zeitians konzentrierte sich in ungewöhnlichem Maße – und dies beeinflußte die Jahrhundertpflanze, in welcher er ruhte. Die Jahrhundertpflanze glaubte, sie würde im Tempo

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