Drachen, Orks und Magier
Versuchung...", murmelte er dann. "Aber es geht nicht!"
"Dann laß uns die Zeit nutzen, die uns bis morgen bleibt, Gordon!"
*
Es war sehr früh am Morgen des nächsten Tages, als Gordon aufbrach.
Die Sonne hatte kaum ihre ersten Strahlen über die Felsen gesandt und die meisten Panadoy-Maragui schliefen noch.
Nur einige gut bewaffnete Wächter standen auf ihren Posten und behielten alles im Auge.
Gordon hatte nicht lange gebraucht, um seine Sachen zusammenpacken und den Drachen zu satteln.
Jetzt saß er in den Steigbügeln und blickte zu Larina hinunter. "Du kommst doch wieder, nicht wahr, Gordon?"
Er beugte sich nieder und nahm ihre Hand.
"Du kannst dich auf mich verlassen! Ich komme zurück!"
"Ich habe alles auf eine Karte gesetzt! Und diese Karte bist du!"
"Ich weiß, Larina!"
Er sah es ihren Augen glitzern und strich ihr noch einmal über die Wange.
Dann lenkte er seinen Drachen herum und ließ ihn voranpreschen.
Das Getrappel der dreizehigen Drachenfüße hallte in der Morgenstille zwischen den Felsen wider.
Larina sah dem einsamen Reiter nach, der in einiger Entfernung noch einmal kurz stoppte und sich im Sattel herumdrehte.
"Viel Glück, Gordon!" murmelte sie kaum hörbar vor sich hin.
Es dauerte nicht lange, und der Drachenreiter war endgültig zwischen den Felsen verschwunden.
*
RONES - Begriff, der auf Keduan gebräuchlich ist und so viel wie HERR bedeutet. Sehr respektvolle Anrede.
ZEDDOR - Begriff, der auf Keduan einen Drachenreiter bezeichnet. Zumeist respektvoll verwendet.
GALAKTISCHE ENZYKLOPÄDIE
*
In der flimmernden Luft tauchten die ersten Häuser der palikanischen Stadt Samola auf.
Weiße Sandsteinhäuser waren es. Die kleine Stadt wirkte wie ein dahingeworfener Haufen von Gebäuden, die Lücken dazwischen waren die Straßen.
Gordon hatte einen tagelangen, harten Ritt hinter sich.
Er war von Tawa-nahs Panadoy aus in einem weiten Bogen geritten und hatte dann irgendwann die Grenze nach Paliko überschritten.
Irgendwo hier im Norden von Auhauhich mußte Ekai Navos sein Hauptquartier haben.
Samola war die größte Dasangero-Stadt in weitem Umkreis und daher hatte Gordon zunächst einmal vor, sich hier etwas umzuhören...
Sicher kamen die Dasangeros der umliegenden Festung in diese Stadt, um ihren Lohn in die Tavernen zu tragen. Und wenn Ekai Navos hier irgendwo in der Gegend zu finden war, dann würden diese Männer es wissen.
Ob sie auch Lust hatten, Gordon darüber Auskunft zu geben, war eine ganz andere Frage...
Gordon erreichte nun das, was in Samola der Hauptstraße entsprach. Es war nicht mehr als ein sandiger Pfad zwischen den Häusern. Wenn es regnete, stand man vermutlich bis zu den Waden im Schlamm.
Der Konzern-Ranger ließ aufmerksam den Blick umherschweifen.
Im Augenblick war es einfach zu heiß, um sich im Freien aufzuhalten. Die meisten Bewohner von Samola schienen sich in den Häusern verkrochen zu haben.
An der Hauptstraße gab es mehrere Tavernen, vor denen jeweils ein paar Drachen festgemacht waren.
Gordon suchte den Laden heraus, der ihm den
vielversprechendsten Eindruck machte und lenkte seinen Drachen dorthin.
Die Taverne hieß 'Dasang' und vor den Schwingtüren waren mindestens ein Dutzend Drachen festgemacht. Das war für diese Tageszeit schon eine ganze Menge.
Gordon stieg aus dem Sattel.
Als er dann einen Augenblick später die Schwingtüren auseinander fliegen ließ und den Schankraum betrat, verstummten die Gespräche augenblicklich.
Gordon blickte schnell durch den Raum.
Die Männer, die hier an der Theke oder den einfachen, roh zusammengenagelten Tischen befanden, waren sämtlich Palikaner.
Die Männer sahen Gordon an, als wäre er exotisches Tier.
Ein paar Animiermädchen waren auch im Raum. Ein Außenweltler (also ein Nicht-Palikaner) hatte vermutlich Konzern-Dollars in den Taschen und war damit eine lohnende Beute für sie...
Keiner sagte auch nur eine Silbe.
Gordon trat gemessenen Schrittes zum Schanktisch. Der Tavernenwirt war ein kleiner, drahtiger Mann.
"Hast du Yksihw-Wein?" wandte sich Gordon an ihn.
Aber der Tavernenwirt schüttelte den Kopf.
"Nur Palikanischen Brandy!"
"Ich hoffe, er ist nicht gepanscht!"
"Und ich hoffe, daß du mich nicht beleidigen willst!"
Gordon grinste.
"Kein Gedanke!"
Der Tavernenwirt stellte ein Glas auf den rohen, verkratzten Schanktisch und goß dem großgewachsenen Mann ein. Gordon leerte das Glas in einem Zug und ließ sich gleich nachschenken.
Unterdessen hatten sich die
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