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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hier sein!
    Gordon nickte.
    Er verstand, daß sie hier nicht bleiben konnte.
    "Zieh dir etwas an!" sagte er "Aber mach schnell!"
    Sie gab Gordon den Nadler, den sie bis jetzt gehalten hatte.

    "Ich werde mich beeilen!"
    "Du verfluchte Schlampe!" rief unterdessen der wütende Ekai Navos. "Wenn ich dich in die Finger bekomme!"

    *
    "Ihr kommt hier nicht raus!" rief Navos wütend. "Meine Männer werden das nicht zulassen!"
    "Abwarten", erwiderte Gordon kalt.
    Unterdessen hatte Atilebasi sich ein Paar Hosen und ein Hemd übergeworfen. Sie verließen das Schlafzimmer. Bevor sie die Treppe ins Erdgeschoß hinuntergingen wandte sich Gordon an Atilebasi und fragte: "Ist noch jemand im Haus?"
    "Nein, niemand. Navos bewohnte es allein mit mir. Er wollte ungestört sein. Die Männer schlafen draußen in den Baracken..."

    Gordon hielt Navos' Nadler in der Hand. Seine eigene Waffe steckte im Magnetholster an der Seite. Navos mußte vor ihm hergehen.
    Sie durchquerten ein großzügig ausgestattetes Wohnzimmer und dann noch einen weiteren Raum. Schließlich traten sie durch das Portal ins Freie. Das Portal des Wohnhauses wurde von einem Bewaffneten bewacht, aber der hatte es sich neben der Tür bequem gemacht und war mit seinem Strahlgewehr im Arm eingenickt. Offensichtlich nahm er seine Aufgabe nicht allzu ernst. Und ebenso offensichtlich schien niemand mit der Möglichkeit gerechnet zu haben, daß überhaupt jemand von außen bis hier her kommen konnte.
    Im Mondschein war die Silhouette eines Wächters zu sehen, der auf der Brustwehr herumpatrouillierte.
    "Wenn Sie auch nur einen Ton sagen, Navos - dann sind Sie ein toter Mann!"
    "Sie aber auch!" zischte der Bandenführer zurück.
    "Sie sollten es nicht darauf ankommen lassen!" gab Gordon zurück.
    Er lief dicht hinter seinem Gefangen. Die Nadlermündung berührte Navos' Rücken.
    "Wo geht es jetzt hin?" fragte Atilebasi.
    "Zu den Sauroiden!" war Gordons knappe Antwort. Dann fragte er die dunkelhaarige Schöne: "Wo sind die Stallungen?"
    Ihr schlanker Arm deutete in die entsprechende Richtung.
    "Dorthin müssen wir!"
    Sie mußten quer über den Innenhof der Festung.
    Einer der Wachen schien jetzt etwas bemerkt zu haben.
    "Hey! Wer ist da?" rief jemand von der Brustwehr herunter.
    Gordon blickte hoch und sah den Umriß eines Mannes, in dessen Händen sich ein Gewehr befinden mußte.
    Gordon drückte den Lauf des Nadlers in seiner Rechten Ekai Navos ziemlich unsanft in den Rücken.
    "Sagen Sie einen passenden Spruch auf, Navos! Ich warne sie..."
    Kaum mehr als ein Zischen war es, was da über Gordons Lippen ging. Eine schreckliche Sekunde lang schien Navos zu überlegen.
    Gordon spürte die Anspannung, die den ganzen Körper des Bandenchefs erfaßt hatte. Aber dann besann er sich doch. "Alles in Ordnung! Ich bin's, der Boß!"
    Der Mann kam von oben herunter. Mit geschwinden Bewegungen war er eine Leiter herabgestiegen und jetzt trat er den Dreien entgegen.
    Das Mondlicht fiel auf ein unrasiertes, rauhes Gesicht, in dem eine deutliche Spur von Mißtrauen stand.
    "Ah, Sie sind's wirklich, Boß!"
    "Sag ich doch!"
    "Ich dachte schon..."
    Gordon hatte sich den Hut tief ins Gesicht gezogen, so daß seine Züge im Schatten lagen und für den Wächter nicht zu erkennen waren.
    Von dem Nadler, den Gordon Navos in den Rücken drückte, konnte der Wachhund selbstverständlich nichts sehen.
    "Geh wieder auf deinen Posten, Eilyw!" sagte Navos dann in einem merkwürdigen Tonfall.
    Der Mann blickte zu Gordon herüber.
    Dann nickte er.
    "Okay, Boß!"
    Er tat so, als würde er sich umdrehen. Einen Augenaufschlag später blitzte dann sein Gewehrlauf in der Finsternis auf.

    *
    Die Erklärung war vermutlich ganz einfach. Der Mann, dessen Gewehr in diesem Moment aufblitzte hieß aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt nicht Eilyw - und als sein Boß ihn so anredete, hatte ihn das natürlich mißtrauisch gemacht. Navos wich zur Seite und setzte plötzlich zu einem Spurt an. Gordon ließ sich seitwärts fallen und riß Atilebasi dabei mit, während die Schüsse aus dem Strahlgewehr ihres Gegenübers knapp über sie hinwegpfiffen. Dann drückte Gordon seinen Nadler ab. Der Schuß traf den Winchester-Schützen im Leib. Er krümmte sich zusammen, während aus seiner Waffe ein letzter, fast schon ungezielter Schuß krachte. Dann ging er zu Boden, während Gordon sich im selben Moment hoch rappelte. Hinter dem flüchtenden Navos herzuhetzen war indessen sinnlos geworden. Der Bandenchef machte einen

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