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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Partner in der Sache werden. Du rüstest eine Karawane aus und bringst meine Männer mit deinen erfahrensten Führern nach Ra-Tom."
    "Was bekomme ich dafür?"
    "Dafür bekommst du einen Anteil an dem Schatz, sofern wir ihn finden."
    "Du bist überzeugt davon, dass es ihn gibt, ja?"
    "Du warst auch überzeugt davon, als du den Magier An-Shar noch für wert hieltest, mit ihm Geschäfte zu machen", gab Kirad zu bedenken.
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Handelsherrn.
    "Vielleicht habe ich dich unterschätzt, Barbar. Ist der Schatz dein einziger Grund oder willst du dich auch an An-Shar rächen für seinen Betrug?"
    "Wer weiß", erwiderte Kirad. "Also was ist?"
    "Ich fordere die Hälfte des Ertrages dieser Reise."
    "Die Hälfte? Deine Preise werden immer unverschämter."
    "Wie ich schon einmal sagte, die Preise steigen und steigen und das, was heute auf den Suks und Märkten geredet werden wird, wird sie sicher nicht sinken lassen."
    "Also so gut", stimmte Kirad schließlich zu.

    *
    Einem Teil seiner Männer, etwa hundertfünfzig Mann, befahl Kirad Kiradssohn Elbenschlächter an der Reise nach Ra-Tom teilzunehmen. Der andere Teil, etwa fünfzig Mann, waren das, der ORKZAHN-Besatzung würde an Bord des Schiffes zurückbleiben.
    "Krune Drygvarrson wird für die Zeit der Abwesenheit das Kommando führen."
    Der Zug der Orks durch die Straßen von Ne-jefen-Ef erregte ziemlich großes Aufsehen. Die Elbenoiden tuschelten aufgeregt.
    Hier und da betrachteten die Beamten des Mir von Ne-jefen-Ef diese bewaffnete Streitmacht mit sichtlichem Misstrauen. Umso zufriedener waren sie als sie sahen, dass einige Stunden später der Zug der Nordländer aus der Stadt heraus führte, geradewegs in die Wüste.
    Farad al-Sahir hatte eine mächtige Karawane ausgerüstet. Etliche Kamele trugen nichts weiter als sich selbst durch die Ödnis. Der Handelsherr vertrat den Standpunkt, dass falls es tatsächlich in Ra-Tom einen großen Schatz gab, genügend Lasttiere zur Verfügung stehen sollten, um ihn abzutransportieren.
    Eine pragmatische Einstellung, wie Kirad Kiradssohn Elbenschlächter fand. So etwas schätzte er.
    Farad al-Sahir ließ es sich in diesem besonderen Fall sogar nicht nehmen, die Karawane zu begleiten. Ein gutes Dutzend seiner schwer bewaffneten Palastwächter ritten mit ihm.
    Die meisten der Orks marschierten zu Fuß neben den Kamelen her. Sie misstrauten den großen, ihnen unbekannten Tieren. Nur nach und nach wagten einige von ihnen sich auf deren Rücken zu setzen, um sich schaukelnd durch den Wüstensand zu bewegen.
    Sie brachen in der prallen Mittagssonne auf, etwas, was eigentlich jeder Bewohner der Wüste zu vermeiden suchte, aber die Ungeduld hatte Kirad und seine Männer gepackt. Sie wollten endlich jenen Schatz in den Händen halten, nach dem der Magier An-Shar so sehr die Münder wässrig gemacht hatte.
    "An-Shars Vorsprung kann nur gering sein", meinte Kirad an Farad al-Sahir gewandt.
    Farad al-Sahir lächelte.
    "Ein Vorsprung von wenigen Stunden kann sich in der Wüste zu einer Distanz verwandeln, die den Anderen uneinholbar macht."
    "So? Ich sehe schon, das Meer aus Wasser gefällt mir besser als das Meer aus Sand", erwiderte Kirad.
    "Mag sein, aber zurzeit hast du keine Wahl. Du kannst dir sein Lieblingselement nicht aussuchen."
    "Wie wahr."
    Die Luft flimmerte vor Hitze und manchmal glaubte Kirad schon am Horizont, kleine Gestalten erkennen zu können. Schemen von Männern, Kamelen, aber wenn er ein zweites Mal hinsah, dann war dort nichts, nichts außer der flimmernden Luft und dieser mörderischen Hitze, die es fast unmöglich machte, einen klaren Gedanken zu fassen.

    *
    Die Tage vergingen einer wie der andere, zumeist reiste die Karawane in der Nacht, wenn es kühl war.
    Etwa eine Woche waren Kirad und seine Männer unterwegs. Ihre Gesichter waren inzwischen sonnenverbrannt.
    Es war im Morgengrauen, nach einer durchwanderten Nacht, als in der Ferne die Ruine von Ra-Tom auftauchten.
    Eine brüchige, aber dennoch weithin sichtbare Pyramide überragte die ehemalige Ansiedlung der Tekemer.
    Sie wurde umsäumt von kleineren Gebäuden.
    Kirad fühlte sich an den Anblick von Weset erinnert, nur, dass es sich bei Ra-Tom ehedem um eine wesentlich kleinere Ansiedlung gehandelt hatte.
    Den ganzen Weg über hatten die Männer kaum Spuren von An-Shar und den Seinen gefunden. In der Wüste war das auch nicht weiter verwunderlich. Der Sand bedeckte nach kurzer Zeit alles, schon nach wenigen Stunden wäre selbst ein

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