Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
durch diese Tore nicht die toten Tekemer, die ihren Nachfahren zu Hilfe eilen wollten, sondern Heere von grausigen Dämonenwesen. Diese Tore sind seit jener Zeit Orte, die mit Tabus belegt sind."

    "Ist das Tor, durch das wir in die Vergangenheit gelangten, so ein Ort?"
    "Ja. Die Zeichen an seinem Rundbogen sind magische Formeln, die verhindern sollen, dass jemals wieder Dämonen durch dieses Tor gelangen und Tod und Verwesung bringen. Der Gedanke, der schon meinen Lehrmeister nicht losgelassen hatte war folgender: Offenbar war es möglich, durch dieses Tor nicht nur eine Verbindung in die Gefilde der Toten, sondern auch in andere, uns sonst nicht zugängliche Bereiche herzustellen. In die Herkunftswelt der Dämonen beispielsweise oder...", er zögerte, ehe er weitersprach, "...in die Zukunft. Zu wissen, was geschehen wird, kann absolute Macht bedeuten. Aber Orakel und Seher vermögen nur verschwommene, zumeist nichtssagende Einblicke zu gewähren. Wertloses Gewäsch, mehr ist es oft nicht, was sie liefern. Mein Lehrmeister wollte mehr - und ich setzte seine Studien fort. Ich versuchte eines der Dämonentore mit Hilfe magischer Mittel so zu manipulieren, dass ein Durchgang in die Zukunft möglich wurde. Es gelang mir nach endlosen Nächten, in denen ich die Wächter, die Stätte des Tabus zu bewachen hatten, in einen Schlaf des Vergessens versetzen musste. Aus alten Schriften erfuhr ich von einem grünen Juwel, das in der Lage war, magische Kräfte auf besondere Weise zu bündeln. Ich unternahm weite Reisen, um dieses Juwel schließlich in meinen Besitz zu bringen. Ich wollte es dazu benutzen, das Tor in die Zukunft zu öffnen. Aber es sollte nicht wieder eine Katastrophe hereinbrechen, wie diejenigen zu verantworten hatten, die die Hilfe unserer toten Ahnen herbeizurufen hofften. In jener Nacht, als ich in dein Zeitalter hinüberwechselte, lockerte ich einen Stein im Mauerwerk des Tores, verbarg das grüne Juwel dahinter. So hatte ich es in alten Aufzeichnungen gelesen.
    Schriften, die älter sind, als die erste Dynastie Ta-Tekems. Ich bereitete ein Ritual vor. Allerdings unterschätzte ich die Kraft, die es mich kostete. Und so verlor ich die Kontrolle über die Wächter. Außerdem sorgten die Lichterscheinungen dafür, dass ich entdeckt wurde. Bald war ich umringt von wütenden Tekemern, die mich der Anwendung schwarzer Magie ziehen. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Flucht."
    "Die Flucht durch das Tor", murmelte Kirad.
    "So ist es. Das grüne Juwel musste ich zurücklassen. Es ist eines der mächtigsten magischen Artefakte, die ich je kennen gelernt habe. Ich taumelte durch das Tor, fand mich in einer verlassenen Wüstenstadt wieder. Das blaue Leuchten verblasste und mir war klar, dass es für mich ohne das grüne Juwel kein Zurück gab. Ich untersuchte jene Mauerstelle im Tor, in der ich es -
    Zeitalter zuvor - verborgen hatte. Aber es war nicht mehr dort! Offenbar war es im Laufe der Zeit entdeckt und entfernt worden. Es gab keine Rückkehr, so glaubte ich. Niemals. Ich irrte durch die Wüste, erhielt mich so lange es ging mit Hilfe der Magie am Leben. Halb wahnsinnig vor Durst fand ich eine Karawane, die mich Richtung Jasabil brachte. Ich passte mich an die neue Zeit an, lernte ihre Sprachen, verdingte mich als Heiler und Gelehrter. Dann stieß ich bei meinem Studium magischer Schriften auf Dokumente, die von der Existenz einer 'Rolle der geheimen Worte' kündeten. Mit Hilfe dieser 'Geheimen Worte'

    konnte ich hoffen, einen ähnlich mächtigen Zauber zu entfalten, wie mit dem grünen Juwel. Wer beides besitzt, das grüne Juwel und die Rolle der Geheimen Worte, so hieß es in einem alten Text, der halte die absolute Macht in den Händen. Die Macht über die Zeit."
    "Darum wolltest du unbedingt hier her zurückkehren", murmelte Kirad.
    "Leider ließ man mir keine Gelegenheit, das grüne Juwel wieder an mich zu bringen. Ein ungemütlicher Mob kreiste mich sogleich nach meiner Ankunft ein. Ähnlich ist es dir ja auch wohl ergangen, Barbar!" An-Shars Augen verengten sich. "Diese Hundesöhne haben mir die 'Rolle der geheimen Worte'
    entwendet, während ich bewusstlos war!"
    "Aber für eine Rückkehr in mein Zeitalter reicht das Juwel?"
    "Ja."
    Nach eine Pause fragte Kirad: "Was glaubst du, hat man mit uns vor?"
    "Man hält uns für Dämonenabkömmlinge und wird uns töten. Und zwar auf eine Weise, die jegliches Nachleben wirksam verhindert, wenn man den Glauben der Tekemer für bare Münze nimmt!"
    "Und wie

Weitere Kostenlose Bücher