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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Haus, das sich nicht merklich von den übrigen unterschied. Dennoch schien es eine besondere Funktion innezuhaben.
    Der Finstere öffnete die Tür, und hinter ihr offenbarte sich eine undurchdringbare Finsternis.
    Der schwarze Reiter hieß sie eintreten, doch die Männer scheuten davor zurück.
    Was mochte sich in dieser Finsternis befinden?
    Schließlich nahm sich Aworn ein Herz und trat in die Finsternis ein, in der er auf der Stelle verschwand. Ein Schrei folgte seinem Verschwinden, aber es mochte eher ein Schrei der Verwunderung als ein Schrei des Schmerzes oder des Entsetzens sein.
    Als zweiter kam Whuon an die Reihe. Auch er betrat den finsteren Raum. Doch was war das?
    Nicht länger hielt ihn fester Boden. Er stürzte. Er stürzte in den gähnenden Schlund der Dunkelheit.
    Eine unendlich lange Zeit verging, bis er schließlich wieder Boden unter den Füßen spürte.
    Doch um ihn herum war es weiterhin dunkel und schwarz. So weit er seine Augen auch aufsperrte, er konnte nichts sehen.
    Es war ein schreckliches Gefühl, blind zu sein.
    „Ist hier jemand?“, rief Whuon aus. Aber niemand meldete sich, niemand antwortete ihm. Er war allein.
    „Aworn! Gorich! Wo seid ihr?“, rief er verzweifelt aus. Aber seine Freunde waren offenbar nicht da. Es war absolut kein Laut zu hören.
    Verzweiflung und Grauen packten Whuon. Wo befand er sich?
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Der Boden hielt seinen Schritten stand.
    Tastend streckte der Thyrer seine Hände voraus. Aber da war nichts, was man anfassen konnte.
    Er lief weiter durch die Dunkelheit – ohne Ziel.
    Da stieß er plötzlich gegen etwas an. Es schien eine Art Wand zu sein. Seine Hände betasteten diese Wand, die sich feucht und glitschig anfühlte. Bei der Berührung überkam Whuon Ekel.
    Aber er zog seine Arme nicht zurück, sondern drückte mit aller Gewalt gegen die Wand, als wollte er durch sie hindurch. Und tatsächlich gab sie nach. Knarrend und quietschend wich sie zur Seite wie eine Tür.
    Hinter der Wand befand sich ein Raum im Halbdunkel. Für Whuon wirkte das Halbdunkel wie grelles Licht.
    Der Thyrer war glücklich darüber, sich wieder orientieren zu können. Er betrat eine graue Felsgrotte, und er sah Wasser. Er sah einen ganzen Strom von Wasser, der durch die Grotte floss.
    Zu seinem Schrecken erkannte er in der Nähe des Wassers eine düstere Gestalt –einen schwarzen Reiter. Drohend hielt er seine schwarze Axt bereit zum Kampf, und eine finstere Maske verhüllte sein Angesicht.
    Und nun erkannte Whuon auch die Schar merkwürdiger Gestalten, die kauernd und schweigend auf dem Felsen saßen. Aworn war unter ihnen! Er saß etwas abseits und grübelte vor sich hin. Als er Whuon sah, sprang er auf und rannte ihm entgegen.
    „Hallo!“, rief er, doch Whuon nickte nur. Er deutete auf die Gruppe der grimmigen Gestalten, von denen viele ein recht sonderbares Aussehen besaßen.
    „Wer sind sie?“, erkundigte sich der Thyrer.
    „Gefangene aus tausend Welten. Sieh dir ihre Gestalten an! Sie stammen alle aus verschiedenen Welten. Hier werden sie gefangen gehalten. Offenbar haben sie auch irgendwann den Weg der schwarzen Reiter gekreuzt. Es ist schwierig, mit ihnen auszukommen. Sie sprechen allesamt verschiedene Sprachen.“
    „Aber wir konnten Thrak von Aggrgor doch auch verstehen! Und den schwarzen Reiter!“, empörte sich Whuon.
    Aworn zuckte mit den Schultern.
    „Vermutlich liegt das daran, dass wir uns nicht mehr im Korridor der Dimensionen befinden, sondern auf einer richtigen Welt! Auf einer Gefangenenwelt!“
    Die beiden gingen zu den anderen. Diejenigen, welche aus gleichen Welten stammten, unterhielten sich lebhaft und lautstark, die anderen saßen abseits.
    Aworn deutete auf drei Männer, die ihre Blicke gespannt auf Aworn gerichtet hatten. Sie schienen ganz normale Menschen zu sein.
    „Das sind die einzigen, die aus unserer Welt stammen.“
    Aworn erklärte dies und stellte die drei vor.
    „Dies sind Omshun, Ynur und Orleif. Sie stammen alle drei aus Lakornidien: Omshun hat ein Geschäft in Lakor, Ynur ist ein Reeder aus Krigath und Orleif ist in Degath zu Hause.“
    Die drei Männer nickten Whuon freundlich zu.
    „So sind wir also auf einer Welt und nicht mehr im Korridor“, murmelte Whuon.
    Orleif nickte heftig.
    „Und wir werden kaum eine Chance zur Rückkehr haben“, brummte der Lakornide.
    Und Whuon wusste, dass Orleif recht hatte.
    Der Thyrer blickte dorthin zurück, woher er gekommen war. Es war eine finstere

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