Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Hütte, die mitten in der Grotte war. Da öffnete sich ihre feuchte und schleimige Tür, und Gorich trat hervor. Er war sehr verwundert, die anderen anzutreffen.
    +
    So nach und nach kamen auch die anderen. Yarum, Thrak von Aggrgor, Shunock und die gesamte Besatzung.

    Als sie alle vollzählig waren, da ging der schwarze Reiter, der vorher auf einem der Felsen gewacht hatte, vor die Hütte und stellte sich vor ihr auf – die riesenhafte Axt in der Hand.
    „Was geschieht hier mit uns?“, wandte sich Gorich an Orleif.
    „Nichts. Man lässt uns in Ruhe. Wenn wir etwas zum Leben brauchen, dann bekommen wir es von dem schwarzen Reiter.“
    „Kann er verstehen, was wir sagen?“, erkundigte sich Whuon.
    „Nein“, meinte Orleif. „Er versteht unsere Sprache bestimmt nicht. Aber ich weiß nicht, ob er vielleicht Gedanken lesen kann.“
    „Das sind ja schöne Aussichten“, brummte Aworn verdrossen.
    „Haben wir irgendeine Chance, hier rauszukommen?“, erkundigte sich Thrak von Aggrgor.
    „Es haben schon viele von uns versucht“, sagte Omshun. Er deutete auf einen Haufen menschlicher und nichtmenschlicher Knochen im Wasser.
    „So haben sie geendet. Die Reiter sind schier unbesiegbar.“
    Tiefe Resignation sprach aus Omshuns Worten.
    Whuon blickte von einem grimmigen, verzweifelten Gesicht zum anderen.
    Verzweiflung und Wut und Hass sprachen aus ihnen.
    Whuon fasste verwundert an sein Schwert. Man hatte keine Anstalten gemacht, es ihm wegzunehmen. Aber was konnte er mit einem Schwert schon gegen einen schwarzen Reiter ausrichten?
    Fast nichts.
    Nein, sie mussten andere Wege finden.
    Und wenn der Düstere nun doch Gedanken wie andere ein Buch lesen konnte?
    Was war dann?
    Dann konnten sie praktisch nichts tun.
    Aber es war ihm doch auch gelungen, den Reiter zu erledigen, der die SEDELLAH betreten hatte. Warum sollte er es nicht mit diesem hier aufnehmen können? Der Thyrer wollte schon zum Schwert greifen, aber da fiel ihm ein, was Omshun gesagt hatte: Es hatten schon viele vor ihm versucht und sie waren gescheitert.
    Whuons Blick fiel auf den Haufen menschlicher und nichtmenschlicher Gebeine.
    Nein, er konnte nicht irgendwie angreifen. Wenn er es schon tat, dann musste jeder Schritt bis ins Detail genau überlegt sein. Er wandte sich an Orleif.
    „Weißt du, wie man von hier wieder in den Korridor gelangen kann?“
    Der Lakornide zuckte mit den Schultern.
    „Ich nehme an, auf dieselbe Art und Weise, wie wir gekommen sind. Aber das ist nicht sicher. Vielleicht gibt es keine Möglichkeit. Welches Interesse könnten die schwarzen Reiter daran haben, dass wir hier jemals wieder rauskommen?“
    Whuon wandte sich zum Ausgang der Grotte, durch den helles Tageslicht in die Dunkelheit der Grotte fiel.
    „Ist es uns erlaubt, diese Grotte zu verlassen, Orleif?“
    „Ja!“
    „Dann werde ich gehen.“ Whuon sprang auf, rückte sein Schwert zurecht und wollte gehen. Doch Orleif hielt ihn am Arm.
    „Es hat keinen Zweck, wenn du fliehst! Wo willst du hin?“
    „Ich will auch gar nicht fliehen, Orleif. Ich will mich nur umsehen.“
    De Lakornide nickte.
    „Gut! Ich werde mitkommen. Erlaubst du es?“
    „Ich habe nichts dagegen.“
    „Ich möchte auch mitkommen“, rief Gorich, der das Gespräch mitangehört hatte.
    Die drei brachen also auf – von den anderen kaum beachtet. Durch den Ausgang der Grotte konnten sie ein weites Land sehen, welches vertraut und fremdartig zugleich schien. Riesige Farne wehten im Wind, und Flüsse schlängelten sich durch die Täler.
    Sie traten nun aus der Grotte und besahen sich mit großem Interesse die merkwürdigen Pflanzen, die hier wucherten. Orleif erklärte ihnen manches.
    „Es ist eine wunderschöne Welt“, stieß Whuon hervor. Doch Orleif dämpfte seine spontane Begeisterung.
    „Am Tag schläft diese Welt und im Schlaf wirkt sie schön. Aber in der Nacht, da zeigt sie ihr wahres Gesicht. Da ist dieser Wald voll von Gefahren. Deshalb ziehen wir uns des Nachts auch in die Grotte zurück.“
    „Was sind das für Gefahren, Orleif?“, wollte Gorich wissen.
    „Wir haben ihnen noch nie gegenüber gestanden. Aber nachts hören wir Schreie und Laute. Der schwarze Reiter machte uns klar, dass man sich vor diesen Geschöpfen der Nacht hüten müsse. Ich weiß nicht, wie sie aussehen, aber ihre Schreie lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.“
    Whuon wusste nicht, ob er diese mystischen Geschichten glauben sollte.
    Aber er hütete sich davor, sie allzu schnell als Märchen

Weitere Kostenlose Bücher