Drachenatem (German Edition)
Moment nicht der Sinn danach. Eventuell mache ich bei Dir mal eine Ausnahme, wenn Du mich nett darum bittest.«
»Bei Dir piepst wohl, eher gehe ich ins Kloster.«
Schnell drehte sie sich unter ihm hervor und stieg vom Wagen.
»Kannst Dich dort drüben am Bach etwas frisch machen. Ich habe Dir ein paar Eier mit Speck aufgehoben, falls Du Hunger hast «, rief Marces ihr zu.
Nachdem sie sich erfrischt und ausgiebig gefrühstückt hatten, setzten sie ihre Reise gemeinsam fort.
Am frühen Vormittag des darauf folgenden Tages trafen sie auf einige Kaufleute und Bauern, denen sie sich anschlossen. Gegen Mittag kam die Stadt Canterbury in Sicht.
»Wow!«
Kati hatte schon viele alte Städte und deren große Stadtmauern gesehen, doch das hier stellte alles in den Schatten. Vor ihr erstreckte sich eine von baumhohen Mauern umzäunte Stadt mit einem riesigen Tor, durch das ein Riese aufrecht hindurchgepasst hätte.
Selbst von ihrem Standpunkt aus konnte sie sehen, dass diese Stadt schwer bewacht wurde und jeder der in die Stadt wollte, durchsucht wurde. Kati wäre gerne näher an die Stadt heran gegangen, aber Rolend hielt sie zurück.
»Bleibe hier, wir wollen nicht unnötige Aufmerksamkeit auf uns lenken. Wir werden uns an der Schlange von Händlern, Handwerkern und Bauern anstellen und warten, bis wir an der Reihe sind.«
Die Stunden vergingen und noch immer existierte eine lange Schlange zwischen ihnen und der Stadt.
Kati blickte sich neugierig um und sah Rolend, der mit einem Mann ein Gespräch begonnen hatte.
»K..önnt Ihr uns sagen, wa..s hier los ist?« fragte Rolend den Mann der Katis Meinung nach ein Bauer sein musste, da er eine Kuh mit sich führte.
Kati schlenderte zu den beiden und musterte die Umgebung. Die unterschiedlichsten Leute warteten mit ihnen, um in die Stadt zu gelangen.
Grade als sie Rolend etwas fragen wollte, fing ihre Drachenhaut an zu ziehen.
Vorsichtig schaute sie sich um, doch es standen zu viele Leute um sie herum.
Wer ist es bloß? Die Kleine rechts von mir oder der junge Mann daneben oder doch der Greis, der auf einen Stock gestützt einige Schritte von mir steht und mich mit offenem Interesse mustert? Oder am Ende ist es die Frau, die schon einige Male versucht hat, mit mir ein Gespräch anzufangen. Kati wusste es einfach nicht, doch sie würde aufpassen. Während Kati sich weiterhin unauffällig umschaute, fragte Rolend den Bauern weiter aus.
»Sie haben gestern die Anführerin der Rebellen erwischt und rechnen nun mit einer Befreiung durch ihre Leute, deshalb filzen die jeden, der in die Stadt will.
Wir haben nur Glück, dass es heute nicht regnet, denn bis wir in die Stadt können, wird es noch Stunden dauern,« gab der Bauer Auskunft
»Was für eine Reb…ellin?« fragte Rolend interessiert nach.
»Habt Ihr etwa noch nie von der berüchtigten Rebellin Askenia gehört?«
»N…ein! Wir sind n…icht von hier.«
Kati konnte Rolend’s Gesichtsausdruck genau sehen und sie wusste, dass dieser log, denn seine gleichgültigen Gesichtszüge entgleisten ihn für den Bruchteil eines Liedschlages, als er ihren Namen vernahm.
Ja er kannte diese Askenia und sie war ihm nicht gleichgültig.
»Wa…rum machen die so einen A…ufstand wegen einer Frau. Ist die S..tadt so schlecht bewacht, d..ass sie so große An..gst vor ihr haben?«
»Man merkt, Ihr seid nicht von hier. Die ganze Stadt ist seit einigen Tagen die reinste Festung und an jeder Ecke stehen Soldaten. Der offizielle Grund dafür sind die Rebellen«, leiser fügte er hinzu. »Es gehen Gerüchte um, die Zeit der Prophezeiung wäre gekommen und die Erwählte würde bald erscheinen. Aus diesem Grund verstärkt man die Städte im ganzen Land und überall streifen Soldaten durchs Land auf der Suche nach ihr.
Da keiner genau weiß, wie sie aussieht, fällt so mache Maid den Übereifer der Soldaten zum Opfer.«
Rolend und Kati gingen wieder zu den anderen zurück.
Als die Sonne bereits am Untergehen war, waren es nur noch wenige Meter bis zum Tor.
Marces, der die Gegend etwas erkundet hatte, kam zurück.
»Vorsicht, ein Seher steht oben auf der Mauer«, flüsterte er Rolend zu.
Rolend schaute sich um und nickte.
»Sie suchen sie. Marces, egal wie Du es auch anstellst, schütze ihren Geist. Er darf keinen Anhaltspunkt finden!« flüsterte er.
Danach nahm er Kati am Arm und sprach so leise, das es sonst keiner verstehen konnte.
»Bleibe ganz dicht bei mir und denke nur an etwas Belangloses. Denke auf keinen Fall an
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