Drachenatem (German Edition)
versprochen hatte, dass er ihr etwas über ihr Leben erzählen wollte.
18
KÖNIGIN NURAA
Skol nahm Nuraa beiseite.
»Auch für Dich ist es an der Zeit, dass Du erfährst, was damals passiert ist. Denn Dein und mein Weg werden sich bald trennen. Doch eines Tages kreuzen sich unsere Wege wieder.«
Er nahm sich einen Krug Ale und trank erst einmal einen kräftigen Schluck, ehe er zu erzählen begann.
»Dein Vater, König Baltasar, kam ins Reich Terenia, das weit im Westen liegt. Eigentlich wollte er das Reich erobern, doch er verliebte sich in die Königstochter. Statt das Reich zu unterwerfen, bot er dem Herrscher einen Handel an. König Viecandor gab Deinem Vater seine Tochter Efrate zur Frau.«
Skol nahm seinen Teil des Amuletts und reichte es Nuraa.
»Das ist die Hälfte, die das Reich Trôndelag darstellt, während Deine Hälfte das Reich Terenia darstellt.
An dem Tag an dem beide Teile dauerhaft zusammengeführt werden, wird aus den zwei Reichen ein neues entstehen.«
Nuraa drehte gedankenverloren ihre Hälfte des Medaillons in ihrer Hand.
»Erzähl mir bitte etwas mehr, von meinem Vater und meiner Mutter«, bat sie.
»Die Könige wurden sich schnell einig, da Deine Mutter sich auch in Deinen Vater verliebt hatte.
Es wurden Melder in alle Teile des Reiches und auch nach Trôndelag geschickt, um die frohe Kunde zu verbreiten.
Als Dein Onkel Paskajan davon hörte, schmiedete er einen Plan, da er nicht vorhatte, den Thron, den er in Abwesenheit seines Bruders verwaltete, noch einmal herzugeben.
Von all der Niedertracht ahnte Dein Vater nichts, da er seinem Bruder vertraute.
Während Paskajan Vorbereitungen traf, ließ sich König Viecandor nicht lumpen und richtete ein Fest aus, das so gewaltig noch nie dagewesen war.
Nachdem die Feierlichkeiten nach geschlagenen drei Monaten beendet waren, kam ein Bote aus dem Reiche Trôndelag.
Dein Onkel bat seinen Bruder und dessen neue Frau heimzukommen, da Unruhe im Reich ausgebrochen wäre.
Da die Reise jedoch sehr anstrengend war und sehr lange dauern würde, beschloss er, mit nur einigen Getreuen heimzukehren und Deine Mutter später nachzuholen. Zu jener Zeit trug sie Dich schon unter ihrem Herzen und Dein Vater wollte nichts riskieren.
Aus irgendeinem Grund schöpfte Dein Vater Verdacht und schickte einen Reiter zu mir. Die Schriftrolle, die dieser mir überbrachte, enthielt nur zwei Wörter: Verrat, Prestanic. Sofort schickte ich den Reiter zum Drachenorden, während ich mich unverzüglich auf den Weg machte. Ich wurde durch ein paar umherstreifende Burmaks aufgehalten, und als ich dort endlich ankam, war es schon zu spät. Man hatte den König und seine Leute dort in einen Hinterhalt gelockt und regelrecht hingerichtet.
Man hatte alle getötet, selbst die Bewohner des Dorfes. Dein Vater starb in meinen Armen.
Ich musste ihm schwören, dass ich Dich hole und ins Zwergenreich zu seinem Freund Hundingur bringe, da Du nun die Erbin des Throns warst.
Erst wenn die Zeit reif ist, sollte ich Dir helfen Deinen Thron, der Dein Erbe ist, zurück zu erhalten.
Bis zu diesem Tage sollte keiner von Deiner Existenz erfahren.
Keiner würde es Dir verübeln, wenn Du jetzt ins Zwergenreich gehen würdest und Dir mithilfe Deiner Freunde Deinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron von Trôndelag einfordern würdest.«
»Es wäre aber nicht das, was Du willst? Habe ich recht?« fragte Nuraa.
»Ich kann es Dir nicht verbieten, doch die Reiche können nicht an zwei Fronten kämpfen und auch ich kann Dich nicht unterstützen, denn ich bin durch einen alten Schwur an Katispana gebunden.«
»Dann soll es so sein, zuerst werden wir ihr helfen, danach habe ich immer noch Zeit meine Rechnungen zu begleichen.«
Als Barilon erfuhr, was mit Kati passiert war, quartierte er sich kurzerhand bei ihr ein.
Kati wollte zwar nicht, dass er sich die Mühe machte, da sie wusste, dass dieser im Moment mit seiner neuen Freundin sehr aktiv war.
Doch da er nicht locker ließ, willigte sie schließlich ein, da ihr langsam der Ernst der Lage bewusst wurde.
Von diesem Tage an war Kati auf der Hut, da sie wusste, das Skol recht hatte und sie keine Rücksicht nehmen durfte.
Sie beschloss ihre Fähigkeiten so weit auszubauen, um nicht jeden gleich zu töten, der sie angriff.
Von nun an trainierte sie jeden Tag wie eine Besessene mit ihren Freunden.
Jedes Mal wenn sie alleine in ihrem Zimmer war, versuchte sie kontrolliert ihre Gestalt zu verändern.
Hätte ihr jemand zugesehen, hätte
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