Drachenatem (German Edition)
keine Männer dürfen mitsteigern.«
Barilon hätte fast seinen Krug nach ihr geworfen, weil die Kriegerin glaubte, er der große Barilon-Ekos-Mukur stehe auf so was. Er musste sich beherrschen und fuhr mit etwas gehobener Stimme fort.
»Ich kann mit ihm nichts anfangen, aber ich glaube Ihr habt gesehen, dass meine Freundin diesen Riesen erst zu einem Mann gemacht hat. Da er Ihr so gefällt, soll er ein Geschenk von mir an sie sein.«
Kati klappte förmlich die Kinnlade herunter und sie riss ihren Blick von dem Riesen von Mann los und blickte Barilon ungläubig an. Ruckartig stand sie auf und holte aus. Sie donnerte ihm ihre Faust mitten ins Gesicht.
»Du kleine Ratte, was soll der Scheiß?«
Sie packte ihm am Kragen und zog ihn hoch. Blut sickerte aus seiner Nase.
»Das vergesse ich Dir nicht so schnell.«
Damit wandte sie sich um und verschwand stinksauer.
Am nächsten Morgen stand sie auf und hatte noch immer eine Heidenwut im Bauch.
Als dann noch die Stadtwache erschien um ihr Geschenk abzuliefern stand sie kurz davor zu explodieren.
Ihr blieb nichts anderes übrig, als dem Riesen noch einmal unter die Augen zu treten.
»Ich soll fragen, ob Ihr Euren Lustsklaven auch verleihen würdet, natürlich gegen ein angemessenes Entgelt. Solltet Ihr also genug von ihm haben, frage nach Tamara und ich regele alles.« Als sie Katis Blick sah, schwieg sie lieber und verabschiedete sich schnell. Den Sklaven ließ sie gefesselt zurück.
Dieses Mal war er jedoch angekleidet, wenn auch nur mit einem etwas übergroßen Lendenschurz. Kati wusste nur zu gut, weshalb das Leder bis zu den Knien ging. Da Kati sich irgendwie abreagieren musste, schnappte sie sich einen Krug vom Tisch und zerschlug ihn, indem sie ihn an die Wand warf.
Auch wenn sie geglaubt hatte, dies würde etwas an ihrer Wut ändern, sah sie jetzt ein, dass es nichts gebracht hatte. Was sie sogar noch mehr zu Weißglut brachte, war der Umstand, dass der Riese nur da stand und sie anlächelte.
»Verdammter Zwerg, dafür würde ich Dir am liebsten in die Nüsse treten«, rief sie zur Tür hinaus, da sie ja wusste, dass er irgendwo um ihr Haus schlich. Sie schlug die Holztüre extra laut zu, damit er wusste, dass er es dieses Mal wirklich übertrieben hatte.
»Ich werde mit der Königin reden und sie bitten, dass Ihr dorthin zurückkehren könnt, woher Ihr gekommen seid«, wandte sie sich an ihn, ohne ihn direkt anzublicken.
Jetzt quatsche ich schon mit dem Riesenlulatsch. Bestimmt versteht er kein Wort.
Er verzog keine Mine, sondern lächelte sie einfach weiter an, so dass sie sich sicher war, dass er nichts verstand.
»Du brauchst gar nicht so blöd zu grinsen, Dein Gehänge interessiert mich nicht die Bohne .«
Kati drehte sich um und wollte ihre Dienerin rufen, damit sie auf ihn aufpassen konnte, während sie mit der Königin sprechen wollte.
Kaum hatte sie ihm den Rücken zugewandt, als er seinen Arm von hinten um ihren Hals schlang. Seine Fesseln hingen lose an den Gelenken herunter.
»Wende nie einem Feind oder Fremden den Rücken zu, selbst bei Freunden solltest Du immer auf der Hut sein, denn nicht jeder muss es ehrlich meinen.«
Kati lief es eiskalt den Rücken herunter und fieberhaft überlegte sie, was sie tun sollte. Ihre erste Reaktion, ihn über die Schulter zu werfen schlug fehl, da er wie ein Fels in der Brandung stand.
Sie beruhigte ihren Atem, was gar nicht so einfach war, da er den Druck verstärkte. Die wenigen Dinge, die sie in der Magie beherrschte, konnten ihr nicht helfen und so probierte sie es geistig.
Sie hatte es zwar vermutet, da sie seinen Angriff nicht gespürt hatte, aber nun war sie sich sicher, dass er ihren geistigen Angriff mühelos abblocken konnte. Auf einmal lockerte er seinen Griff und entließ sie aus seiner Umarmung.
Als wenn nichts geschehen wäre, stand er da und lächelte sie an.
»Warum hast Du nicht beendet was Du begonnen hast?« fragte sie ihn verwundert.
»Wollte ich Deinen Tod, wärst Du das jetzt. Doch ich bin nicht Dein Feind. Mein Freund Tilos der Waffenschmied kam zu mir und meinte Du bräuchtest ein wenig Hilfe. Doch ein wenig war wohl stark übertrieben. Falls Du meine Hilfe annimmst, rufe mich und ich werde kommen.«
»Wer bist Du? Und wie soll ich Dich rufen? Vielleicht hast Du übersehen, dass Du nur ein Sklave hier bist und ich glaube kaum, dass Du Dich hier frei bewegen kannst.«
Der Riese lachte auf.
»Glaubst Du wirklich, sie hätten mich gefangen nehmen können, wenn ich es
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