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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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selbst.«
    »Aber erst, nachdem ich gebadet habe«, verlautbarte Vergerin und begab sich eilends zu dem für ihn her-gerichteten Quartier.
    Aus jeder größeren Festung brachte man jüngere Söhne und Töchter nach Bitra, wo sie sich durch Fleiß und Geschick bewähren sollten. Falls ein paar von ihnen enttäuscht waren, dass man Vergerin gefunden hatte, so verbargen sie ihre Gefühle gut. Nach einem opulenten Frühstück unterhielt sich Vergerin mit jedem Einzelnen 334
     
    der acht jungen Männer und Frauen und teilte ihnen
    ihre Aufgabenbereiche zu.
    Irene stellte ein Geschwader von Bendens Drachenreitern zur Verfügung, die für Vergerin Botendienste leisten sollten und als Allererstes in ganz Bitra verkündeten, dass Chalkin als Burgherr abgesetzt und ins Exil geschickt worden war.
    M'shall kehrte von dieser Mission zurück. »Ich setzte ihn mitsamt seinem Gepäck auf der Insel Nummer zweiunddreißig ab. Das ist wichtig für die Akten. Eigentlich ein recht hübsches Fleckchen. Schade, dass er es jetzt mit Beschlag belegt.«
    »Hat er Schwierigkeiten gemacht?«, fragte Paulin.
    M'shall blickte amüsiert drein, während er seine
    Flugmontur aufknöpfte. »Nach dem Kinnhaken, den
    Bastom ihm verpasste? Als ich ihn verließ, war er immer noch bewusstlos. Ich legte ihn dicht an einen Was-serlauf.« Er schnitt eine komische Grimasse. »Vielleicht hätte ich ihn ersäufen sollen. Das wäre nur die gerechte Strafe für das, was er den armen Menschen in seinen so genannten ›Kühlfächern‹ angetan hat.«
    Gegen Mittag schien Vergerin die Situation fest im
    Griff zu haben, und die Ratsmitglieder hielten die Zeit für gekommen, Bitra den Rücken zu kehren.
    Iantine bat K'vin, ihn mitsamt Chalkins Porträt mitzunehmen.
    »Und wann dürfen wir Sie in Burg Benden erwarten?«, erkundigte sich Bridgely, als er den jungen Porträtisten die Außentreppe herunterkommen sah.
    »Es tut mir Leid, Lord Bridgely, aber ich bin mit meinem derzeitigen Auftrag noch nicht fertig«, bedauerte Iantine.
    Bridgely stach mit dem Finger auf das Bild. »Aber
    das da hat bei Ihnen doch nicht etwa Vorrang, oder?«
    »Ganz bestimmt nicht«, versetzte Iantine und zog die Stirn kraus. Dann schmunzelte er. »Obwohl es nicht lange dauern wird, das Gesicht der Realität anzupassen.
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    Doch das hat Zeit. Zuerst muss ich K'vins Porträt zu Ende malen und ein paar Miniaturen der Drachenreiter von Telgar anfertigen. Dann komme ich sofort zu Ihnen.
    Vermutlich ist es kurz nach dem Ende des Planetenumlaufs so weit.«
    »Bis dahin kann ich warten, junger Mann, aber nicht länger«, entgegnete Bridgely. Dann lächelte er, um Iantine anzudeuten, dass er im Scherz gesprochen hatte.
    »Keine Sorge, Künstler Iantine. Ich wollte nur wissen, wann meine Frau und ich Ihnen Modell sitzen dürfen.«
    Nach diesen Worten entfernte er sich.
    K'vin grinste hinter vorgehaltener Hand. »Es tut gut zu wissen, dass man Erfolg hat«, meinte er. Dann bedeutete er Iantine, sich auf Charanth zu schwingen. Als der junge Maler sicher auf dem Rücken des Drachen saß, reichte K'vin ihm Chalkins Porträt hinterher, das er solange festgehalten hatte. »Ich freue mich schon darauf, die geänderte Version des Bildes zu sehen.«
    »Lord Vergerin bat mich ausdrücklich, es zu übermalen, damit es naturgetreuer wirkt. Eines kann ich jetzt schon versprechen, dieses Mal bringe ich Chalkin auf die Leinwand, dass jeder ihn erkennt – wie er in Wirklichkeit ist. Ich werde seinem Aussehen Gerechtigkeit widerfahren lassen.«
    »Gerechtigkeit?« K'vin lachte, als er geschmeidig
    zwischen Charanths Nackenwülsten Platz nahm. »Diesen Ausdruck würde ich mit Chalkin nicht in Verbindung bringen. Er selbst hält ihn sicher für ein unanständiges Wort.«
    Iantine gab einen leisen Aufschrei von sich, als der Drache plötzlich in die Luft sprang und die Schwingen ausbreitete. Der Künstler brannte darauf, das geschönte Porträt zu korrigieren, denn er fand, indem er Chalkins Erpressung nachgab – obwohl ihm damals gar nichts anderes übrig blieb –, habe er sich selbst, die Künste und das Institut Domaize verraten.
    Das Ende des Planetenumlaufs stand kurz bevor. Das
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    bedeutete tagelange Festlichkeiten, denn auch die Wintersonnenwende wurde mit viel Trubel und Gepränge gefeiert. Insgeheim hoffte er, während dieser Zeit mit Debera zu einem Einverständnis zu gelangen.
    Drachenreiter durften sich mit Nicht-Reitern zusammentun, und es gab viele solcher Paare. Allerdings wäre manches

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