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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Knochen zu schälen und es dann auf Hack-blöcken in maulgerechte Brocken für die Drachen zu zerkleinern.
    »Ich und zimperlich?«, verächtlich schnaubte Debera durch die Nase. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Gut«, kommentierte T'dam anerkennend. »Ein paar
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    deiner Kameraden sind nämlich recht empfindlich.
    Komm mit, Morath«, fügte er in verändertem Tonfall
    hinzu, aus dem Zuneigung und Fürsorge herausklan—
    gen. »Du brauchst ein wenig Ruhe, und der Sandstrand am See ist von der Sonne angenehm aufgeheizt.«
    Morath hob den Kopf und betrachtete mit blaugrün
    glitzernden Augen den Weyrlingmeister.
    Er ist ein netter Mensch , tat sie kund und schickte sich an, im Watschelgang dem Seeufer zuzustreben, wobei
    ihr angeschwollener Bauch im Rhythmus der Tritte
    schaukelte.
    »Wenn du hier fertig bist, Debera, nimmst du in
    der Küche dein Frühstück ein. Es freut mich, dass du nicht heikel bist«, sagte er, während er sich umdrehte, aber sein verhaltenes Lachen traf noch auf Deberas
    Ohren.
    Bis zum See ist es schrecklich weit, nicht wahr, Debera? , japste Morath.
    »Es geht«, wiegelte Debera ab. »Aber wenigstens
    kannst du dort bequem ruhen. Woanders wäre der Boden viel zu huckelig.«
    Morath peilte ihre lange Nase hinab und kickte mit
    der linken Tatze einen Stein aus dem Weg. Dann seufzte sie. Während Debera aufmunternd auf sie einredete, erreichten sie den Sandstrand. Er war erst kürzlich mit einem Rechen bearbeitet worden, davon zeugten noch die Furchen, die man zwischen den Klauen-und
    Schwanzspuren der Drachen sah. Debera lockte Morath immer weiter auf den Sand, bis zu einem freien Fleck zwischen zwei braunen Drachen, die zusammengerollt
    dort lagen und mit den Schwingen die Augen vor der
    brennenden Herbstsonne abschirmten.
    Erleichtert schnaufend ließ Morath sich auf ihre Hin-terbacken nieder, wobei ihre gesamte Haltung ausdrückte, dass sie nicht gewillt war, noch einen einzigen Schritt weiterzugehen, und rollte sich langsam auf die rechte Seite. Dann ringelte sie den Schwanz um ihren 131
     
    Rumpf, schob den Kopf unter die linke Schwinge und
    döste mit einem babyhaften Gurren in der Kehle ein.
    Nur widerstrebend konnte sich Debera von ihrem
    Drachen losreißen. Sie staunte immer noch, wie es ihr gelungen war, von einem so herrlichen, liebenswerten Geschöpf als Partnerin erwählt zu werden.
    Schon seit langem hatte sie Liebe und Geborgenheit
    vermisst – seit ihre Mutter gestorben war und ihr ältester Bruder die heimische Burg verlassen hatte. Doch nun hatte sie Morath ganz für sich allein, und all die Jahre, in denen sie sich einsam und verlassen gefühlt hatte, ver-blassten zu einem unbedeutenden Augenblick.
    Als Debera sich davon überzeugt hatte, dass es Morath an nichts fehlte, ging sie durch den Weyrkessel zurück zu den Küchenkavernen. Der Duft von frisch
    gebackenem Brot und anderen Leckereien trieb sie an.
    Sie hoffte, sie hätte genug Selbstbeherrschung, um das Essen nicht so gierig hinunterzuschlingen wie ihr Drache.
    Die Küche des Telgar-Weyrs bestand aus Reihen von
    nebeneinander gelegenen Höhlen, alle mit einem Einlass versehen, wobei sich die Eingänge jedoch in Form und Größe stark voneinander unterschieden. Als Debera vor der Tür zur nächstgelegenen Kaverne stehen
    blieb, sah sie, dass die Herde längs der Außenwand aufgestellt waren, sodass der Rauch durch mehrere drau-
    ßen angebaute Kamine abziehen konnte.
    Die vielen langen Tische, an denen sich am Abend
    zuvor noch Gäste gedrängt hatten, waren bis auf die, die man für die ständigen Bewohner des Weyrs brauchte, abgebaut. Drinnen herrschte rege Betriebsamkeit, denn etliche Männer wie Frauen waren rührig mit der Essenszubereitung beschäftigt.
    »Frühstück gibt's hier«, ließ sich eine Frau vernehmen. Sie lächelte Debera an und zeigte auf einen Herd.
    »Die Hafergrütze ist noch heiß und das Klah frisch ge-brüht. Bedien dich.«
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    Debera blickte zu der Kochstelle hin, neben der prak-tischerweise ein Tisch und Stühle standen.
    »Gleich kommt das frisch gebackene Brot aus dem
    Ofen, dann bringe ich dir ein paar Scheiben«, fügte die Frau hinzu und fuhr mit der Arbeit fort.
    Gerade hatte sich Debera einen Becher Klah und eine Portion Hafergrütze genommen – ohne Klumpen und
    überhaupt nicht angebrannt –, als zwei Buben die Kaverne betraten. Sie machten einen recht bestürzten, unsicheren Eindruck.
    »Die Schalen sind hier, und dort stehen die Becher«, kam Debera ihnen hilfreich

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