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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sicher«, räumte seine Mutter hastig ein, als ihr aufging, dass sie mehr Dankbarkeit bekunden sollte.
    »Aber wieso du auf den Gedanken kamst, dich bei diesem Gauner zu verdingen, geht über meinen Horizont.«
    »Das Honorar stimmte«, erwiderte er matt.
    »Nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen, Iantine«,
    tröstete Tisha ihn, nachdem seine Mutter abgereist war.
    »Sie sorgte sich weit mehr um Sie als um die Marken.
    Das heißt, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Vor Angst reagieren die Menschen mitunter komisch, wissen Sie.« Sie tätschelte Iantines Schulter. »Am liebsten hätte sie Sie mit nach Hause genommen und Sie dort gepflegt«, fuhr sie fort. »Aber das eiskalte Dazwischen hätte Ihrer Lunge schaden können. Ich glaube, es passt ihr nicht, dass wir für Sie sorgen.« Sie schmunzelte.
    »Mütter geben ihre Kinder nur höchst ungern in die
    Obhut anderer Leute.«
    Iantine brachte ein Grinsen zuwege. »Das wird's
    wohl sein.«
    Leopol war es, der Iantines Seelenfrieden wieder herstellte.
    »Ich finde, Sie haben eine sehr nette Mutter«, sagte er, sich auf das Fußende des Betts setzend. »Vor Sorge um Sie wollte sie gar nicht nach Hause zurück, und sie ging erst, als P'tero ihr versprach, sie sofort wieder herzuho-len, falls sich Ihr Zustand verschlechtern sollte. Dabei war sie noch nie zuvor auf einem Drachen geritten.«
    Iantine schmunzelte. »Wie sollte sie auch? Sie muss sich halb zu Tode gefürchtet haben.«
    »Vor dem Ritt auf dem Drachen hatte sie nicht
    annähernd so viel Angst wie um Sie.« Mit einem nicht 181
     
    ganz sauberen Zeigefinger stach Leopol auf den Künstler ein. »Aber sie erzählte P'tero auch, wie glücklich Ihr Vater über die Marken sein würde. Und dann schrie sie P'tero noch ins Ohr, dass ihm beinahe das Trommelfell platzte, sie hätte immer gewusst, dass Sie es einmal zu etwas bringen würden. Besonders stolz machte es sie, dass Sie es zuwege gebracht haben, Chalkin das volle Honorar abzuluchsen. Es ist aber auch wirklich eine tolle Leistung.«
    »Das hat sie gesagt?« Iantine horchte auf. Seine Mutter hatte mit ihm geprahlt?
    »Und ob sie das gesagt hat«, bekräftigte Leopol und nickte.
    Leopol schien sich in allen Bereichen des Weyrs sehr gut auszukennen. Und stets war er bereit, für Iantine Botengänge zu erledigen, während dieser langsam wieder auf die Beine kam.
    Auch Meister Domaize stattete ihm einen Besuch ab.
    Und wieder einmal erfuhr er von Leopol, aus welchem Grund sich der Meister bei ihm eingefunden hatte.
    »Dieser Lord Chalkin schickte eine Beschwerde an
    Meister Domaize; er beklagte sich, Sie wären ohne einen korrekten Abschied einfach aus der Burg verschwunden, und er überlege sich allen Ernstes, ob er einen Teil des Honorars zurückverlangen solle, weil Sie in Ihrer Kunst so offensichtlich ein Anfänger seien. Das Honorar sei für einen erfahrenen Künstler berechnet gewesen, nicht für einen jungen Grünschnabel.«
    Leopol grinste, als er Iantines aufsteigende Wut sah.
    »Ach, seien Sie ganz beruhigt. Ihr Meister ist auch nicht von gestern. M'shall höchstpersönlich brachte ihn nach Burg Bitra, und sie sagten, an den Gemälden, die Sie für Lord Chalkin angefertigt hatten, sei nicht das Geringste auszusetzen.« Leopol lege den Kopf schräg und fasste Iantine lauernd ins Auge. »Wie es aussieht, wollen hier eine ganze Menge Leute von Ihnen porträtiert werden.
    Haben Sie das gewusst?«
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    Iantine schüttelte den Kopf und versuchte, Chalkins ungerechte Anschuldigung zu verdauen. Vor Zorn hatte es ihm die Sprache verschlagen. Leopol grinste verschmitzt.
    »Keine Sorge, Iantine. Chalkin wird es bereuen, dass er Sie so schändlich behandelt hat. Ihr Meister Domaize und die Weyrführer von Benden gaben diesem Preller ordentlich Bescheid. Sie sind ein professioneller Künstler und haben einen Anspruch auf all die Ehrenbezeigungen, die man Ihnen hier bei uns gewährt. Es ist nur gut, dass Sie erst krank wurden, nachdem Sie Zulaya und K'vin Ihre Version der Geschichte erzählen konnten. Nicht, dass irgendjemand Chalkins Ausführungen glauben würde, egal, was er behauptet. Wussten sie, dass sich in der Nähe von Burg Bitra nicht einmal Wherries blicken lassen?«
    Es dauerte seine Zeit, bis Iantine von der Lungenentzündung genesen war, und die anhaltende Schwäche machte ihn nervös.
    »Dauernd schlafe ich ein«, beklagte er sich bei Tisha, als sie ihm eines Morgens seinen Heiltrank brachte.
    »Wie lange muss ich das Zeug noch einnehmen?«
    »Bis

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