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Drachenblut 01 - Die Väter

Drachenblut 01 - Die Väter

Titel: Drachenblut 01 - Die Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Tod und darüber hinaus. Sagt mir, was es zu
tun gibt … ich werde es mit Freuden für Euch erledigen und niemals an Euren
Befehlen auch nur zweifeln.« Nun stand er auf und schaute sich zu den übrigen
Rittern um. Viele junge Gesichter, von denen Edward die meisten nicht einmal
kannte, schauten zuerst Ritter Veit und dann ihn selbst an. Fast als ob es
abgesprochen wäre, knieten sie zeitgleich nieder und erhoben ihre Schwerter:
»Treue bis in den Tod und darüber hinaus, Graf Mordal« riefen sie mit einer
Stimme begeistert.
    Einen
größeren Gefallen hätte Ritter Veit Edward nicht erweisen können. Wer seine
Autorität auch nur einen Moment lang angezweifelt hatte, dessen Maul war
endgültig gestopft. Dass Henry die Wahrheit gesagt hatte, wussten die meisten -
aber was sollten sie mit diesem Wissen schon anfangen.
    Wieder
wechselten die Blicke. Sie fielen nun erneut auf die beiden Männer, deren Leben
keinem auch nur ein Kupferstück mehr wert gewesen wäre. Ritter Veit schaute
Edward fragend an. Dieser nickte kaum sichtbar, was zwei weitere Männer das
Leben kostete.

Kapitel 24: Auf Gunthers Spuren
     
    Der
Wirt hatte schon fast sein armseliges Leben ausgehaucht, als er Siegfried mit
letzter Kraft den Unterschlupf der Gesetzlosen verriet. Sicher in der Hoffnung,
dass er sich mit einem beherzten Schwertstoß dafür bedanken würde - ihm damit
ein schnelles Ende schenkte.
    Schon
kurz darauf saß Siegfried auf seinem Ross und spornte dieses zum eiligen Trab
an. Mitten in der Nacht aufzubrechen war mit Nichten eine gute Idee, aber was
blieb ihm anderes übrig. Der Wirt hatte ihm erzählt, dass Gunther schwer
verwundet sei und er daran zweifle, ob er überhaupt noch lebe. Keuchend und
stöhnend hatte Siegfried dieses Scheusal dann zurückgelassen. Ein schnelles
Ende hatte dieser Verräter nicht verdient. Die Gesetzlosen würde er, nur einen
halben Tagesritt entfernt, in den nahegelegenen Wäldern finden. Es gab keinen
Grund den Worten des Wirtes zu misstrauen. Zu verzweifelt war sein Flehen um
Hilfe, zu aussichtslos seine Situation ...
     
    Der
Morgen graute und Siegfried begrüßte freudig die ersten wärmenden
Sonnenstrahlen, welche sein Herz mit Zuversicht füllten. Gunther war ein zäher
Bursche, den so leicht nichts aus dem Sattel warf. Wenn diese Barbaren es nicht
schon beendet hatten, dann würde er ihn finden und befreien.
    An
einer Lichtung solle er sein Ross nach rechts lenken und wenig später einem
schmalen Pfad folgen, der ihn schon bald zum Lager der Gesetzlosen bringen
würde. Jetzt sollte sich zeigen, ob der Wirt ihn im Todeskampf belogen hatte.
    Dem
riesigen Baumstamm, der an Seilen auf Siegfried zugeschossen kam, hätte er
nicht ausweichen können, selbst wenn er ihn rechtzeitig gesehen hätte. Wie
schwerelos wurde er aus dem Sattel gehoben und landete dumpf auf seinem
Hinterteil. Noch bevor er der Situation gewahr wurde, sprangen zwei Männer auf den
weichen Waldboden vor ihm und warfen sich schreiend auf ihn. Die erste Klinge
brach an seiner Rüstung ab und hätte somit selbst einen verwundbaren Ritter
nichts anhaben können. Das Messer des Zweiten packte Siegfried mit der bloßen
Hand, um es dem verwirrten Kerl danach zwischen die Rippen zu stoßen. Der
Unhold schaute mit großen Augen und nahm seinen eigenen Tod fast gelassen
entgegen. Siegfried zog sein Kurzschwert hervor und stieß es dem Ersten mit
voller Wucht in die Brust. Wieder lagen zwei Männer vor ihm, die noch vor
kurzem die frische Morgenluft genossen hatten. Nachdenklich schob er das kleine
Schwert zurück in dessen Scheide. Stattdessen zog er nun sein langes
Schlachtschwert heraus. Ohne Zweifel warteten noch ein paar weitere Kerle
darauf, den Stahl seiner mächtigen Klinge zu kosten.
    Entschlossen,
und mit langen Schritten drang Siegfried immer tiefer in den Wald vor. Sein
Ross hatte er zurückgelassen, denn das ahnungslose Tier war der verwundbarste
Teil an ihm.
    Er
glaubte Feuer riechen zu können und wurde schon kurze Zeit später in seiner
Vermutung bestätigt. Vorsichtig tastete er sich nun von Baum zu Baum vor. Um
eine Kochstelle herum saß ein gutes Dutzend Männer, die, in Decken gehüllt,
auch normale Kaufleute oder Handwerker hätten sein können. Nur ein paar Ellen
von ihnen entfernt konnte Siegfried einen Verschlag ausmachen, in dem
mindestens zwei Männer lagen, die beide wie tot wirkten.
    Kurz
darauf spürte er in seinem Rücken plötzlich einen Schmerz, der ihn fast zu
zerreißen schien.
    »Auf
deine Füße - ganz

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