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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Bad.
    Â»Aber ich habe doch gar nichts gesagt«, erwiderte K’lior milde.
    Cisca stürmte ins Zimmer zurück, griff nach seiner Hand und zog ihn neckisch an die Wanne, in die sie heißes Wasser eingelassen hatte. »Trotzdem habe ich es gehört«, betonte sie.
    K’lior war klug genug, ihr nicht zu widersprechen. Als er wohlig in das Badewasser eintauchte, öffnete er den Mund, um nach dem Frühstück zu
fragen, aber Cisca bedeutete ihm mit erhobenem Zeigefinger, er möge schweigen.
    Â»Ich habe in der Küche Bescheid gegeben, dass man uns Klah und frisches Gebäck heraufschickt«, teilte sie ihm mit. »Hier solltest du nur eine Kleinigkeit zu dir nehmen, dann kannst du später mit den Drachenreitern herzhaft frühstücken.«
    K’lior nickte. Genau das hatte ihm vorgeschwebt. Wieder einmal war er froh, dass sein Rineth es geschafft hatte, Melirth zu befliegen, als sie zum Paarungsflug aufgestiegen war. Er hatte befürchtet, die älteren, gewitzteren Drachen – und deren Reiter – könnten den jungen Bronzedrachen bei seinem ersten Versuch, eine Königin zu begatten, durch irgendwelche Tricks ausmanövrieren. Er selbst und Cisca hatten schon in einer festen Beziehung gelebt, ehe ihre goldene Königin zum ersten Mal zur Paarung aufstieg. Und obschon er die Gebräuche des Weyrs kannte und akzeptierte, war er ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass er Cisca keinem anderen Mann gönnte.
    Â»Diesen Blick kenne ich doch«, meinte Cisca, als sie mit einem Tablett zurückkam. Sie stellte es neben der in den Boden versenkten Wanne ab und hockte sich im Schneidersitz daneben. »Du sorgst dich schon wieder meinetwegen.«
    K’lior verstand nicht, wieso sie immer an seinem Gesicht abzulesen schien, was ihn gerade bewegte, und wenn er eine noch so harmlose Miene aufsetzte.
    Â»Hast wohl Angst, ich könnte es zulassen, dass ein anderer meine Melirth befliegt, was?«, neckte sie ihn und boxte ihn leicht auf die nackte Schulter. »Na ja«, sinnierte sie, »das könnte schon sein, wenn du dich nicht gut benimmst.«
    Â»Ich werde mir Mühe geben«, versprach er in feierlichem Ernst.
    Cisca bespritzte ihn mit Wasser und grinste keck. »So gefällst du mir! Beende dein Bad, damit wir nach unten gehen und ganz manierlich in Erscheinung treten können.«
    Â 
    Â»Wir haben zweihundertzweiundzwanzig kampffähige Drachen, die drei Königinnen nicht eingeschlossen, und alle werden fliegen!«, rief D’gan V’gin und Lina zu. Seit dem letzten Fädenfall hatten sie ihn nun zum dritten Mal gebeten, die kranken Drachen zu schonen. Nun schöpfte er tief Atem und blies ihn mit einem ärgerlichen Knurren wieder aus.

    Â»Uns stehen nur zweihundertzweiundzwanzig Drachen für einen Kampf gegen die Fäden zur Verfügung«, wiederholte er, die erschrockenen Gesichter der Reiter ignorierend, die sich in der Unteren Kaverne aufhielten. Mittlerweile sollten sie sich an mein Gebrüll gewöhnt haben, sagte er sich. Sie müssten wissen, dass ich zwar ein lautes Organ habe, es im Grunde aber nicht böse meine.
    Â»Das weiß ich, D’gan«, lenkte Lina ein. »Trotzdem finde ich, dass wir die kranken Tiere nicht einsetzen sollten.«
    D’gan schüttelte den Kopf. »Sie werden fliegen! Jeder Drache, der imstande ist, ins Dazwischen zu gehen, wird im Kampf dabei sein.« Er fixierte Norik, den Weyrharfner, der den beiden rebellischen Reitern den Rücken stärkte. »Gibt es nicht eine Lehrballade, in der von den Pflichten der Drachen die Rede ist?«
    Â»Ja, aber …«
    Â»Kein Wenn und Aber!«, donnerte D’gan, der sich wieder in einen Wutanfall hineinsteigerte. »In den Lehrballaden, die ich kenne, heißt es nicht, dass Reiter und Drachen fliegen, wenn sie Lust und Laune dazu haben. Es heißt: ›Drachenreiter müssen fliegen, um die Fäden zu besiegen.‹«
    Norik biss sich auf die Lippe und stöhnte resigniert.
    Â»Also schön«, fuhr D’gan fort, zufrieden, dass er den wiederholten Versuch einer Meuterei wieder einmal im Keim erstickt hatte. »Lina, die Geschwader sollen sich über den Sternsteinen versammeln.« Er hob die Stimme, um von den anderen Reitern in der Kaverne gehört zu werden. »Wir kämpfen gegen die Fädenschauer, die über Telgar abregnen!«
    Als die Reiter sich auf ihre Drachen schwangen, wandte

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