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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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sich D’gan noch einmal Lina zu. »Das Königinnengeschwader soll sich bereit halten und auf mein Kommando zu uns stoßen.«
    Lina startete einen erneuten Anlauf, um zu rebellieren, doch D’gans eiserne Miene hielt sie davon ab. Sie klappte den Mund wieder zu und nickte stumm.
    Ihre Garoth hatte vor kurzem angefangen zu niesen.
    Â 
    Â»Du wirst doch vorsichtig sein, nicht wahr?«, vergewisserte sich Dalia, als sie und C’rion im Sinkflug in den Kraterkessel hineinschwebten. Sie hielt nichts von C’rions Entschluss, die Königinnen und die Obersten Geschwaderführer in die am höchsten gelegenen Weyr einzuquartieren. Das bedeutete, dass die menschlichen Partner der Drachen ihre Mahlzeiten
entweder drunten in der Küche einnehmen mussten, es sei denn, es machte ihnen nichts aus, sie kalt zu essen.
    Doch sie gab zu, dass C’rions Idee logisch war. Wenn die Drachen sich gegenseitig ansteckten, wie es den Anschein hatte, dann verbreitete sich der Erreger durch Tröpfcheninfektion, den ausgeniesten Schleim. Die gesunden Drachen in die oberen Weyr zu verlegen, möglichst weit weg von den hustenden und niesenden Artgenossen, war eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme.
    Â»Ich passe gut auf«, versprach C’rion. Insgeheim dachte er, dass zur Zeit selbst die größte Vorsicht nichts nützte.
    Die Krankheit hatte den Weyr drastisch dezimiert. Als er den Roten Stern durch den Augenstein im Fort Weyr ins Visier genommen hatte, konnte er mit dreihundertdreiunddreißig Kampfdrachen rechnen. Nun musste er mit lediglich einhundertsechsundsiebzig Tieren auskommen, um die Fäden in Süd-Nerat zu bekämpfen.
    Zum Glück würden die Fädenwolken Süd-Nerat dieses Mal nur streifen, und C’rion hoffte, dass seine neue Taktik – und der relativ kurze Fädenschauer  – dem Weyr den bitter nötigen Erfolg bescherte, der die Moral der Kämpfenden aufrecht erhielt.
    Â»Und du hältst ein Auge auf die Dinge im Weyr?«, fragte C’rion.
    Dalia schnitt eine Grimasse. »Viel lieber würde ich dich begleiten. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass deine Taktik das fehlende Königinnengeschwader ausgleicht.«
    C’rion zuckte die Achseln. »Es geht nicht, dass unsere Königinnen unterhalb von Drachen fliegen, die vielleicht krank sind.«
    Â»Ich dachte, die kranken Tiere kämen nicht zum Einsatz«, sagte Dalia verwundert.
    Â»Wenn wir wissen , dass ein Drache krank ist, lassen wir ihn hier«, erklärte C’rion. »Die Geschwaderführer und die Reiter kennen die Risiken, und sie achten auf jedes Symptom. Aber ein Drache, der in diesem Augenblick noch völlig gesund scheint, kann plötzlich anfangen zu niesen, wenn wir in Süd-Nerat eintreffen.«
    Dalia nickte. Er hatte ja Recht – die Krankheitssymptome setzten in der Regel ziemlich unvermittelt ein. Es schien ihr, als seien nur Minuten vergangen zwischen Carths erstem Niesen und Gatrials entsetztem Aufschrei, der vom Wehklagen der anderen Drachen im Weyr begleitet wurde, als einer der ihren ins Dazwischen ging, um zu sterben.

    In den drei Tagen seit dem letzten Fädenfall hatten sie siebenundzwanzig Drachen durch die Krankheit verloren. Dalia schloss die Augen, als die Erinnerung daran sie zu überwältigen drohte.
    Es wird alles gut werden, hörte sie Bidenths tröstende Stimme. Dalia atmete tief durch. Die Harfnerhalle hatte zugesagt, einen neuen Heiler zu schicken. Doch bis zu seinem Eintreffen konnte noch eine geraume Weile vergehen, denn niemand riskierte es, einen Drachen zur Harfnerhalle zu schicken, und deshalb musste der arme Kerl über Land und Meer reisen. Behindert wurde sein Fortkommen, weil er nur an fädenfreien Tagen unterwegs sein konnte. Bis dahin mussten sie sich mit dem begnügen, was ihnen zur Verfügung stand, und einfach improvisieren.
    Â»Guten Morgen, meine Lady!«, grüßte sie eine muntere junge Frau, die den Kraterkessel durchquerte.
    Dalia verbiss sich ihre Zurechtweisung; stattdessen glitt sie von Bidenth herunter und ging dem lächelnden Mädchen, einer Pächterstochter, entgegen.
    Â»Jassi, ich bitte dich, sprich mich mit meinem Namen an!«
    Jassi knickste und neigte artig den Kopf. »Entschuldigung, meine … äh … Dalia. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen.«
    Dalia schüttelte den Kopf, aber sie kam nicht umhin, das Lächeln des

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