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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Emorra im Labor stand.
    Neugierig steckte Janir den Kopf zur Tür herein. Er bekam große Augen, als er die Paraphernalien entdeckte, und stellte sich dicht hinter Tieran, um sie besser in Augenschein nehmen zu können.
    Â»Wo hast du dieses Zeug her?«, fragte er aufgeregt, während er die Ansammlung fasziniert betrachtete und in Gedanken bereits katalogisierte. »Sind diese Energiezellen geladen?«
    Begehrlich streckte er die Hand aus, um eines dieser kostbaren Objekte anzufassen, doch ohne viel Federlesens schlug ihm Windblüte auf die Finger. Mit der Flinkheit eines ihrer Studenten, der mehr als eine Kostprobe ihres Temperaments zu spüren bekommen hatte, zog er die Hand zurück und tauschte mit Tieran einen verschämten Blick.

    Â»Sie hat immer noch schnelle Reflexe«, wisperte Tieran Perns führendem Mediziner zu.
    Â»In dieser Hinsicht ist sie immer noch ganz die Alte«, bestätigte Janir im Flüsterton. Dann wandte er sich an die alte Wissenschaftlerin. »Windblüte, diese Dinge sind für uns von unschätzbarem Wert. Woher hast du sie?«
    Windblüte schüttelte den Kopf. »Das verrate ich nicht.« Sie drohte ihm mit dem Finger. »Und dass du dich ja nicht unterstehst, irgendetwas von dem auszuborgen, Janir.« Als Janir protestierend die Hand hob, fügte sie hinzu: »Denk daran, was beim letzten Mal passierte.«
    Janir wollte widersprechen, aber Windblüte wedelte nur streng mit dem Zeigefinger, und er senkte resigniert den Kopf.
    Die Wissenschaftlerin deutete auf eines der Instrumente. »Das hier ist ein Code-Analysegerät, und hierbei handelt es sich um einen Sequenzer.«
    Â»Worauf geeicht?«, warf Janir ein.
    Â»Auf den Perneser genetischen Code«, erklärte Windblüte. »Diese Geräte gehörten zu den ersten, die wir auf die lokalen Bedingungen einstellten.«
    Â»Und wozu dienen sie?«, fragte Tieran.
    Â»Sie lesen und analysieren genetisches Material und sequenzieren es«, erläuterte Windblüte. »Außerdem können sie neue genetische Sequenzen produzieren oder bereits bestehende ändern.«
    Â»Aber mit einer Analyse des genetischen Materials ist es doch nicht getan«, hielt Emorra ihr entgegen. »Man muss doch genau wissen, was die Ergebnisse im Einzelnen bedeuten, nicht wahr?«
    Â»Exakt. Man braucht eine Genkarte«, pflichtete Janir ihr bei.
    Windblüte zeigte auf ein weiteres kleineres Objekt. »Das ist eine Genbibliothek. Als wir durch Genmanipulation die Drachen schufen, besaßen wir eine voll integrierte Bibliothek, die wiederum mit dem AKKI und der Yokohama vernetzt war.«
    Tieran schaute verstört drein.
    Â»AKKI bedeutet Akustisches und Visuelles System einer Künstlichen Intelligenz«, übersetzte Emorra. »Es war ein intelligenter Computer.«
    Â»Nicht nur das«, fügte Janir hinzu. »Das AKKI konnte noch viel mehr, als nur die Funktionen eines Computers erfüllen. Und die Yokohama war der größte Raumkreuzer der aus drei Schiffen bestehenden Flotte, mit der unsere Vorfahren nach Pern kamen.«

    Â»Ich habe sie gesehen«, fiel Tieran aufgeregt ein. »Einmal brachten die Astronomiestudenten ein Teleskop auf den Trommelturm. Kurz vor der Morgendämmerung schauten sie hindurch, und mich ließen sie auch ans Teleskop.« Er erschauerte, als er sich an den Anblick der drei gigantischen Sternenschiffe erinnerte, die im Orbit über dem Planeten schwebten. »Die Studenten nannten sie die ›Dämmerschwestern‹.«
    Janir wandte sich wieder an Windblüte. »Was hoffst du mithilfe dieser Instrumente zu erreichen?«, fragte er sie. Als sie sich Zeit mit der Antwort ließ, bohrte er hartnäckig nach: »Sagtest du nicht, die Feuerechsen kämen aus der Zukunft? Wenn dem so ist, dann hast du es offenkundig nicht geschafft, das Problem zu lösen.«
    Windblüte nickte. »Du hast Recht, Janir. Und ich denke über eine Lösung nach. Es muss einen Weg geben, um die Katastrophe, die der Zukunft droht, noch abzuwenden. Und zwar im Hier und Jetzt.«
    Â»Wäre es dann nicht sinnvoller, die Ausrüstung den Leuten zu überlassen, die sie dann dringend brauchen werden?«, schlug Tieran vor.
    Â»Selbstverständlich«, stimmte Windblüte zu. »Aber sie müssten erst lernen, wie sie diese Instrumente anzuwenden haben.«

16

    Â 
    Wenn trocken ist der Feuerstein,
Heimsen wir die Siege ein!

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