Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
eigensinnig!«, schalt Lorana.
    Â»Von wem sie das wohl gelernt haben mag?«, zog B’nik sie auf, der Loranas Bemerkungen gehört hatte. Er streckte die Hand nach ihr aus. »Wenn du möchtest, Weyrmädchen, dann kannst du uns beim Suchen helfen.«
    Lorana lächelte, obwohl ihr die Angst immer noch ins Gesicht geschrieben stand, und dankbar griff sie nach der Hand des Weyrführers.
    Â 
    Â»Wir sind bestens vorbereitet«, wandte sich J’lantir an Dalia, während die übrigen Geschwaderführer des Ista Weyrs das Besprechungszimmer verließen.
    Â»Du hast ausgezeichnete Arbeit geleistet, J’lantir«, lobte Dalia. »C’rion wäre stolz auf dich gewesen.«
    Seit dem Tod des Weyrführers waren erst drei Tage vergangen. Als C’rion und Nidanth ins Dazwischen eintauchten, hatte Dalia sofort gewusst, dass sie nie wieder zurückkommen würden. Sie trauerte immer noch, aber sie war die Weyrherrin – sie würde weder C’rions Leute im Stich lassen noch sein Erbe verludern.
    Kurzerhand hatte sie J’lantir zum amtierenden Weyrführer erklärt. Die anderen Geschwaderführer waren mit ihrer Wahl ausnahmslos einverstanden und sicherten ihre uneingeschränkte Unterstützung zu.
    J’lantir hatte seine persönlichen Bedenken verdrängt und in der knappen Zeit zwischen dem Fädenfall in Süd Nerat und dem heutigen Tag die verbliebenen Drachenreiter gedrillt, wobei er sichtlich bemüht gewesen war, sein Bestes zu geben.
    Â»Ich wünschte nur, das Wetter wäre besser«, meinte Dalia.
    Â»Oder schlechter«, sagte J’lantir. »Dann hätte wir mehr Zeit zum Trainieren.«
    Â»Du hast Recht, ein plötzlicher Kälteeinbruch oder heftiger Regen kämen uns zugute.«
    Â»Aber derlei Dinge kann man nicht beeinflussen«, seufzte J’lantir.
    Der Drachenreiter, den man zu dem verlassenen Igen Weyr vorausgeschickt hatte, meldete böige Winde aus wechselnden Richtungen und lockere Bewölkung in einer Höhe von fünfzehnhundert Metern.
    Eine lausige Höhe, dachte J’lantir bei sich, als er in den riesigen Kraterkessel
des Weyrs hinunterstieg. Bei Tageslicht konnten Drachen bis über dreitausend Meter hoch fliegen, ohne an Sauerstoffmangel zu leiden – genau wie ihre Reiter.
    War der Himmel wolkenlos, vermochten die Drachen die Fäden auf ihrem Fall in die Tiefe mühelos zu verfolgen, und es kam nicht selten vor, dass sie dann bis auf unter fünfhundert Meter hinabstießen. Doch wegen der Bewölkung mussten sie die Fäden bereits oberhalb der Wolkendecke verbrennen; denn wenn sie erst in die dunstigen, mit Wassertropfen gesättigten Luftschichten gerieten, verklumpten sie sich und waren erst wieder zu sehen, wenn sie dicht über dem Erdboden anlangten.
    Ein paar dieser ineinander verknäuelten Sporen würden im Wasserdampf ertrinken, doch da es sich um eine lockere Wolkenformation handelte, fielen mit Sicherheit etliche unbehelligt nach unten, um sich anschließend in die trockenen Ebenen um den Igen Weyr in den Boden zu graben oder – was wesentlich schlimmer wäre – im üppig begrünten Küstenbereich von Igen zu landen.
    J’lantir kletterte auf Lolanth, ließ sich von einem Helfer die Feuersteinsäcke geben und befestigte sie am Reitgeschirr, dann nahm er sein Geschwader in Augenschein. Die anderen fünf Geschwader schwebten bereits über dem Weyrkessel in der Luft – wobei kein einziges vollzählig war.
    Heute würden vierundzwanzig Drachen mitsamt ihren Reitern den Fäden die Stirn bieten – weniger als die Hälfte der Kämpfer, die beim Ersten Fädenfall über Keroon im Einsatz waren. Zumindest sollte diese Anzahl an Drachen ausreichen, um sicherzustellen, dass sie die meisten Fäden erwischten.
    J’lantir nickte dem jungen Burschen dankbar zu, der ihm den letzten Sack mit Feuerstein hochreichte, sorgte dafür, dass er sicher neben ihm festgezurrt war, und mit einem letzten Blick auf seine Reiter hob er die Hand als Zeichen zum Abflug.
    Drunten im Krater schaute Dalia zu, wie sich die Drachenreiter des Ista Weyrs über den Sternsteinen gruppierten und schließlich schnell wie der Blitz im Dazwischen verschwanden, um in den Kampf gegen die Fäden zu ziehen. Vor Anspannung hätte sie sich am liebsten auf die Lippe gebissen oder die Arme schützend um ihre Brust geschlungen, doch diese

Weitere Kostenlose Bücher