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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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den er kannte, doch angesichts der Tatsache, dass die Drachen zuhauf starben, konnte man sie als Loranas künftigen Lebensinhalt getrost ausschließen.
    Und was soll aus mir werden, wenn es zum Schlimmsten kommt, sinnierte K’tan.
    Du wirst weiterleben, versicherte Drith benommen. Selbst aus dieser großen Entfernung vermochte K’tan Driths blubbernden Husten aus all den krächzenden und röchelnden Geräuschen der anderen Drachen herauszuhören. Ihr werdet beide am Leben bleiben, Lorana und du, fuhr Drith matt, aber entschieden fort.
    K’tan staunte über den leidenschaftlichen Tonfall seines Drachen.
    Die Antwort auf das Problem befindet sich hier, im Benden Weyr, erklärte Drith. Es ist an dir und Lorana, das Rätsel zu lösen. Und ihr
werdet drauf kommen, das ist sicher! K’tan wusste nicht, ob Driths Überzeugung einfach nur seine eigene Haltung widerspiegelte.
    Wir finden die Antwort, versprach er seinem Drachen. Lorana wird sich bald erholen, und dann begeben wir uns erneut auf die Suche. Bis dahin ruh dich aus und schone deine Kräfte, mein Freund.
    K’tan hörte, wie Driths gegrummelte Antwort in einem quälenden Hustenanfall unterging.
    K’tan sprang vom Stuhl hoch und schoss zur Tür. Ich komme, Drith.
    Nein, widersprach der Drache. Ich muss es jetzt tun, solange ich noch die Kraft dazu habe.
    Â»Nein, Drith!«, schrie K’tan laut auf.
    Ich werde dich immer lieben, teilte Drith ihm zärtlich mit.
    Dann war er fort.
    Â»Nein!«, heulte K’tan abermals und versuchte, Drith in Gedanken zu folgen. Er zuckte zusammen, als eine andere Präsenz sich zu ihm gesellte und gemeinsam mit ihm in der Finsternis des Dazwischen nach dem braunen Drachen forschte. Er und diese Präsenz wandten sich in alle Richtungen – aber von Drith war keine Spur zu entdecken.
    Nach Luft schnappend spürte K’tan, wie er in seinen eigenen Körper zurückkehrte. »Drith, nein!«
    Â»Komm zurück, Drith!«, riefen er und Lorana unisono.
    Quer durch das Zimmer sahen sich K’tan – nun wieder Ketan – und das Mädchen aus tränenverschleierten Augen an.
    Â»Ich hab’s versucht«, jammerte Lorana und traf Anstalten, vom Bett aufzustehen. »Ich habe mich so sehr bemüht, K’tan, aber er hat sich gesträubt. Er wollte nicht zurückkommen.«
    Taumelnd näherte sich K’tan wieder dem Bett.
    Â»Es tut mir Leid«, schluchzte Lorana. »Ich habe um ihn gekämpft, aber er riss sich immer wieder los.«
    Ketan nahm ihre Hand und streichelte sie; sein Wunsch, das unglückliche Mädchen zu trösten, war stärker als sein Kummer über den Verlust seines Drachen.
    Â»Ich weiß, Mädchen, ich weiß«, flüsterte er. »Ich war mit dir zusammen da draußen.« Er schloss die Augen und forschte noch einmal mit all seinen Sinnen nach dem geliebten Partner. Einen Augenblick lang wünschte sich Ketan, er könnte seinem Drachen nachfolgen; er vergegenwärtigte sich, dass er diese Chance gehabt hätte, wenn er Drith auf seiner letzten
Reise durch das Dazwischen geritten hätte. Zu seinem Schrecken erkannte K’tan, dass Drith diese Möglichkeit bedacht hatte. »Wir müssen diesem Horror ein Ende bereiten!«
    Lorana drückte seine Hand, und als der ehemalige Drachenreiter auf das Mädchen hinunterschaute, sah er in Loranas vom Weinen geröteten Augen einen Blick wilder Entschlossenheit.
    Â»Und wir werden diesen Horror beenden!«, schwor sie.

19

    Â 
    Symbiont: Eine Lebensform, die in Harmonie mit ihrem Wirtskörper lebt und oftmals wichtige Funktionen für diesen übernimmt. Z.B. E.Coli im menschlichen Darm. 13
    Â 
    Â 
    College, Erstes Intervall, NL 58
    Â 
    Â 
    T ieran erspähte M’hall und Brianth, die durch die Wolken im Gleitflug nach unten kreisten, und schickte ihnen Grenn entgegen.
    Â»Sag ihnen, das Gebiet sei sicher, aber sie sollen in einiger Entfernung landen«, trug Tieran seiner Feuerechse auf. Grenn zwitscherte, um zu zeigen, dass er die Anweisungen verstanden hatte, und schraubte sich hinauf zu dem großen Bronzedrachen.
    Kurz darauf landete Brianth ein gutes Stück von den immer noch qualmenden Überresten der jungen Drachenkönigin entfernt, und M’hall näherte sich der Szene zu Fuß. Der Weyrführer von Benden hatte die Kiefer fest zusammengepresst, und in seinen Augen stand ein grimmiger

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