Drachenblut
mit meiner Tochter?«
Purmans Gesicht erhielt einen sanften Zug. »Emorra blieb an deiner Seite, bis sie vor Ãbermüdung zusammenbrach und in einen tiefen Schlaf fiel. Ich lieà sie von Carelly auf ihr Zimmer bringen.« Seine Miene verwandelte sich. »Meiner Meinung nach bist du ziemlich ruppig mit deiner Tochter umgesprungen. Hat deine Mutter dich auch so streng behandelt?«
Windblüte sah ihn eine Weile prüfend an, ehe sie bedächtig mit dem Kopf nickte. »Die Eridani haben uns eine groÃe Ehre erwiesen.«
»Ich halte es eher für einen Fluch«, knurrte Purman. »Der ganze Planet ist verflucht.«
»Wie kam es dazu, dass dein Sohn von einem Wachwher angegriffen wurde?«, lenkte Windblüte vom Thema ab, ohne auf Purmans Wutausbruch einzugehen.
Purman funkelte sie wütend an, ehe er mit schmalen Lippen antwortete.
»Tieran liebte das Biest, ein Weibchen. Er spielte mit ihr und widmete ihr viel Zeit.« Er seufzte. »Als sie einmal schlief, ging Tieran zu ihr und wollte sie am Kopf kraulen, so wie Mâhall seine Drachen liebkost.«
Windblüte setzte sich hin und versuchte vom Bett aufzustehen, doch Purman hinderte sie daran. Trotz ihrer Mattigkeit blitzte in ihren braunen Augen ein energischer Funke, als sie entschied: »Das Tier muss getötet werden! Sofort!«
Purman prallte zurück. Fragend zog er die Brauen hoch.
»War es eine instinktive Reaktion?«, wollte er wissen. »Wenn ja, warum?«
Die Tür ging auf, und Mâhall und Emorra traten ein.
»Es handelte sich in der Tat um einen vom Instinkt gesteuerten Reflex«, bestätigte Windblüte. »Ich dachte, ich hätte ihn durch Züchtung ausgemerzt.« Sie wandte sich an Mâhall. »Der Wachwher muss getötet werden, bevor das Tier die Gelegenheit erhält, sich zu paaren und sich die gefährliche Eigenschaft weitervererbt.«
Mâhall schüttelte den Kopf. »Bendensk ist bereits ins Dazwischen gegangen, Windblüte.«
Windblüte seufzte. »Bendensk war schon sehr alt.« Dann richte sie das Wort an Purman. »Wenn sie jünger gewesen wäre, hätte sie sich vielleicht besser in der Gewalt gehabt.« Sie sah Mâhall an. »Wie geht es dem Wherführer?«
Mâhall durchquerte das Zimmer und nahm Platz. »Das mag mit zu dem Problem beigetragen haben«, erwiderte er nachdenklich. »Jaran â nun Jâran â war unseren Suchreitern als geeigneter Kandidat aufgefallen, und vor einer Woche hat er einen Drachen für sich gewonnen.«
»Dann war der Wachwher verstört, und sein Instinkt gebot es ihm, sich einen neuen menschlichen Partner zu suchen«, sinnierte Windblüte. Sie fasste Purman ins Auge. »Wahrscheinlich glaubte er, dein Sohn könnte mit ihm eine Bindung eingehen.«
»Wie ist der Zustand des Jungen?«
»Wesentlich besser«, antwortete Emorra. »Janir hat ihm einen Schlaftrunk aus Fellis-Saft eingeflöÃt.«
»Bald werden wir ihn aber wecken müssen«, entschied Windblüte. »Und dafür sorgen, dass er die Gesichtsmuskeln nicht bewegt.«
»Es wird ihm schwer fallen, den Mund zu halten«, gab Purman schmunzelnd zu bedenken. »Er spricht nämlich gern.«
»Dann sollte jemand bei ihm sein, wenn er aufwacht, der ihn gar nicht zu Wort kommen lässt«, gab Windblüte zurück. Sie wandte sich an ihre Tochter. »Emorra, du kümmerst dich darum.«
»Meine Lady!«, protestierte Mâhall. »Emorra ist die Leiterin des Hospitals. Man sollte sie nicht herumkommandieren wie eine â¦Â«
»Sie ist meine Tochter«, erwiderte Windblüte energisch, als erkläre dies alles. Emorra verbiss sich eine bittere Bemerkung, nickte ihrer Mutter kühl zu und ging.
»Auch wenn du ihre Mutter bist, das gibt dir noch lange nicht das Recht â¦Â«, unternahm Mâhall verärgert einen neuen Anlauf.
Purman mischte sich ein. »Warum hast du Emorra fortgeschickt, Windblüte?«
Windblüte starrte den Weyrführer an, bis der resigniert den Atem ausblies. Erst dann fragte sie ihn: »Wie viel hat deine Mutter dir erzählt, Mâhall?«
Mâhall warf einen durchdringenden Blick auf Purman. Ungeduldig gab Windblüte dem Anführer des Benden-Weyrs zu verstehen, dass sie auf
seine Antwort wartete. Mâhall entspannte sich und richtete den Blick ausschlieÃlich auf Windblüte.
»Meine
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