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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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der Mann nickte, fuhr sie fort: »Sorge dafür, dass sie sterilisiert werden und bring sie mir. Wie ist es mit Nahtmaterial bestellt?«
    Die junge Auszubildende, Carelly – endlich fiel Windblüte ihr Name ein – kam außer Atem mit Windblütes Arztkoffer angerannt. »Meine Lady«, keuchte sie und schnappte nach Luft, ehe sie weitersprechen konnte, »wir haben keines mehr auf Lager.«
    Windblüte gab einen brummenden Laut von sich. Sie fasste den Weyrführer ins Auge. »M’hall?«
    M’hall ging zu der kleinen Genetikerin. Er beugte sich zu ihr herunter, als sie ihm bedeutete, er möge näher an sie heranrücken.
    Â»Ich verfüge nur noch über einen Satz Nahtmaterial. Wenn ich es benutze, um dem Jungen zu helfen, werden später andere Leute sterben, weil ich deren Wunden nicht vernähen kann. Höchstwahrscheinlich sind dann Drachenreiter die Leidtragenden«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    M’hall nickte verstehend.
    Â»Ich habe vorausgesehen, dass dieser Tag kommen würde«, setzte sie hinzu. »Wir verlieren unsere technische Basis. Und diese Art von Verletzungen kommen so selten vor, dass es bald nicht einmal mehr Ärzte geben wird, die wissen, wie man sie behandelt.«
    Â»Dann sollte das Nahtmaterial jetzt verwendet werden«, entschied M’hall, »solange noch jemand wie du da ist, der damit umzugehen versteht.«
    Windblüte nickte. Sie wandte sich an Carelly. »Lauf in mein Quartier zurück, Mädchen, und hol meine orangefarbene Tasche.«
    Als das Mädchen losrannte, erklärte Windblüte dem Vater des Jungen:
»In dieser Tasche befinden sich mein letztes Nahtmaterial und Antibiotika. Dein Sohn wird der letzte Patient auf Pern sein, der eine Behandlung mit dieser Art von Medizin erfährt.«
    Â»Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis wir wieder unseren früheren Standard erreicht haben«, sinnierte Purman.
    Â»Sehr lange, fürchte ich«, antwortete Windblüte. »Es gibt nur noch wenige Ärzte, die das Fachwissen und das technische Geschick haben, um komplizierte Fälle zu behandeln. Und da uns jetzt obendrein noch das medizinische Material ausgeht, nützt das beste technische Geschick auch nichts mehr.«
    Â 
    In dem sterilen Raum stellte Windblüte fest, dass die Verletzungen des Jungen so schlimm waren, wie sie befürchtet hatte. Die rechte Stirnhälfte, die Nase und die linke Wange waren von der mit drei scharfen Krallen bewehrten Pranke des Wachwhers aufgerissen worden. Auch am Brustkorb und dem linken Oberarm klafften Wunden.
    Windblüte beugte sich tiefer über das Gesicht des Knaben. Vor dem Unfall war er genauso hübsch gewesen wie sein Vater in dem Alter. Nun jedoch … Sie erschauerte und maß den Puls.
    Â»Er steht unter Schock«, sagte sie. Janir nickte und erklärte: »Ich habe ihn warm gehalten, aber er hat viel Blut verloren – und die Kälte im Dazwischen  …«
    Die Tür zum Vorbereitungsraum ging auf, und Latrel, Carelly und Purman traten ein.
    Â»Er braucht eine Bluttransfusion«, sagte Windblüte. Sie sah Latrel an. »Rück die andere Liege dicht an diese heran.« Zu Purman gewandt, fuhr sie fort: »Der Junge benötigt mindestens drei Einheiten Blut. Du kannst nur eine spenden.« Mit der Hand klopfte sie auf die Liege, die Latrel bereitgestellt hatte. »Leg dich hier drauf – du bist der erste Spender.«
    Â»Carelly, suche Emorra und richte ihr aus, dass wir sie brauchen«, ordnete Windblüte an. »Und jemand soll mir einen Pfefferminztee mit einer Prise Arnika aufbrühen.«
    Das Mädchen winkte kurz, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte, und hetzte los.
    Purmans Miene drückte Angst aus. Windblüte erläuterte: »Wir müssen den Jungen stabilisieren und die Wunden spülen, damit sie sich nicht entzünden.«

    Eingehend betrachtete sie die Nase des Jungen.
    Â»Es wurde eine Menge Knorpelmasse weggerissen. Die Wiederherstellung der Nase wird nicht leicht sein.«
    Von Janir ließ sie sich eine Sonde geben. Vorsichtig untersuchte sie die Wange des Jungen.
    Â»Der Schaden an der linken Wange ist beträchtlich. Bis die Wunde verheilt ist, muss diese Gesichtshälfte nach Möglichkeit immobilisiert werden.« Sie setzte die Untersuchung fort. »Zum Glück gibt es keine Anzeichen dafür, dass der darunter liegende Knochen beschädigt

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