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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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eintreten?«, erkundigte sich Purman.
    Â»Ich bin kein Genetiker, Purman«, erwiderte M’hall. »Aber alles ist möglich. Man kann nur hoffen, dass es niemals dazu kommen wird.«
    Purman bedachte Windblüte mit einem versonnenen Blick. Schließlich berichtete er: »Vor nicht allzu langer Zeit trat in einem meiner Weinberge ein Problem auf. So etwas hatte ich noch nie zuvor erlebt. Die Trauben verfaulten am Stock. Nach großer Mühe und viel Arbeit entdeckte ich den Grund dafür. Der Pilz, der normalerweise die Trauben schützt, war durch ein neues, schädliches Myzel ersetzt worden. Es dauerte Monate, bis ich eine Variante des Weinrebenwurms heranzüchten konnte, der meine Rebstöcke vor diesem Pilz schützte.«
    Während er sprach, achtete er aufmerksam auf Windblütes Reaktion. Und als er geendet hatte, wusste er, was er wissen wollte. »Du befürchtest, etwas Ähnliches könnte eines Tages mit den Drachen passieren, nicht wahr?«

    Windblüte nickte. »Die Drachen stammen von den Feuerechsen ab. Demzufolge können die Parasiten, die den Feuerechsen schaden, auch die Drachen angreifen.«
    Sie furchte die Stirn. »Aber so wie du deine Weinrebenwürmer modifiziert hast, damit sie den Rebstöcken helfen, sich gegen einen bestimmten Pilzbefall zu wehren, genügen vielleicht die Modifikationen, die bei der Züchtung der Drachen auftraten, um sie gegen die bakteriellen und viralen Vektoren immun zu machen, welche die Feuerechsen bedrohen … jedenfalls hoffe ich das.«
    Â»Allerdings treten im Laufe der Zeit auch spontane unliebsame Mutationen auf«, grübelte Purman. Er sah Windblüte an. »Wie viel Zeit müsste vergehen, ehe die ersten Abweichungen relevant werden? Und welche Konsequenzen hätte das für die Drachen?«
    Windblüte schüttelte den Kopf. »Das weiß ich wirklich nicht. Zu viele Unwägbarkeiten sind da im Spiel.«
    Sie seufzte schwer und sank auf das Bett zurück.
    Â»Die Eridani lassen sich mehrere Jahrhunderte Zeit, ehe sie eine neue Spezies in ein Ökosystem einführen«, erklärte sie. »Und trotz der akuten Bedrohung durch die Fäden wollte meine Mutter mindestens ein paar Jahrzehnte abwarten, ehe die Drachen aus Laborbedingungen ins Freie gelassen wurden. Doch wie die Dinge dann standen, blieb uns keine Zeit mehr, gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Wir konnten lediglich die auffälligsten Krankheitsvektoren erforschen, die die Feuerechsen befallen, ehe meine Mutter die Drachen schuf und aussetzte.«
    Abermals seufzte Windblüte. »Ich hatte den Vorteil, dass mir ein wenig mehr Zeit für Recherchen blieb, bevor ich die Wachwhere kreierte, und dennoch …« Sie brach ab. »Ich bin erschöpft. Ich muss jetzt ruhen«, fuhr sie fort und bedeutete den Männern mit einem Wink, sie sollten sie allein lassen.
    Zum Abschied schenkte sie Purman ein mattes Lächeln. »Geh zu deinem Sohn und leiste ihm Gesellschaft. Ich möchte ihn gern für eine Weile hier behalten, damit ich ihm all das beibringen kann, was er über den Umgang mit Wachwheren wissen muss.«
    Dann drehte sie sich auf die Seite. »Er muss ohnehin so lange bleiben, bis seine Wunden verheilt sind.«

3

    Â 
    Reite, Schiff, auf grauen Wogen,
Kämpf dich durch das wilde Meer.
Durch tiefe Wasser kommst gezogen,
Bringst mein Liebstes wieder her!
    Â 
    Â 
    In der Nähe der Meeresfestung an der
Halbkreisbucht;
Zweites Intervall, NL 507
    Â 
    Â 
    D ie Luft war kalt und mit Meeresgischt durchtränkt. Loranas feuchte Kleidung klebte an ihrem Körper, als sie die Spitze des höchsten Mastes der Windreiter erklommen hatte. Das Rauschen der Wellen und das Knarren des Schiffs waren die einzigen Geräusche, die sie hier droben hören konnte; die Sicht war schlecht, denn dicke Wolkenbänke verdeckten die Sterne, und die Morgendämmerung ließ noch eine Weile auf sich warten.
    Von dem Moment an, als die Windreiter den schützenden Hafen von Ista verließ, die Brise knatternd in die Segel fuhr und das Boot sich auf die Seite legte, um die Wogen zu durchpflügen, war Lorana von einen Wunsch besessen gewesen – sie wollte auf den höchsten Punkt des Schiffes klettern, die Beine um den Mast schlingen, um sich festzuklammern, dann die Arme weit ausgestreckt in den Wind halten und den salzigen Luftzug im Gesicht spüren.
    Doch zuerst musste sie

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