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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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diese Wesen symbolisieren das Leben.«, Erogal wurde sehr, sehr leise, »Die Drachen überlegen sich sehr genau, wen sie als Drachenreiter auswählen. Sie wissen, ob ein Kandidat ein guter Reiter sein wird oder nicht. Ich habe es erlebt. Ich wurde nicht erwählt.«
    Erogal D'Santo schwieg. Er wollte, wie seine Liebe, ein Drachenreiter werden. Aber er wurde nicht erwählt und ich ahnte wieso. »Meister, haltet mich bitte nicht für respektlos, aber warum wurdet ihr nicht erwählt?«
    »Wegen meiner Wut! Nach dem Tod von Vaire schrie meine Seele nach Rache. Ich verstehe die Drachen und respektiere ihre Entscheidung mich nicht zu erwählen. Mein Zorn hätte uns beide zerstört, mich und meinen Drache. Immerhin, die Drachen waren nicht herzlos. Sie sahen meinen Schmerz und gaben mir eine andere Aufgabe. Ich wurde ein Meister der Gilde.«, der Gildemeister wischte die Erinnerung mit einem Ruck hinweg, »Aber das war vor vielen Jahren und ist fast nicht mehr wahr. Ich bin ein Meister der Gilde geworden, so wie es mir die Drachen rieten. Ich kann gegen das Böse kämpfen, gegen das Böse, dass mir alles genommen hat, was ich liebte.«

Ich mag Bücher nicht. Sie sind träge, geradezu faul und sehr eigenwillig, Manche neigen sogar zur Übellaunigkeit.
    Letztens hat mich doch glatt eins gebissen!
H ARANDOR R ANDWALD Rektor der staatlichen Bibliothek zu Crossar
    Nach viereinhalb Jahren war ich mit meiner Ausbildung so gut wie fertig. Körperlich und seelisch war ich fix und fertig. Eines Tages brach ich einfach zusammen. Dabei fühlte ich mich gar nicht überfordert. Ich war im Unterricht gut mitgekommen, lieferte sogar hervorragende Leistungen ab, aber etwas fehlte. Von Tag zu Tag und Woch zu Woche fühlte ich mich leerer, so, als wenn ich nicht mehr ich selbst war. Ich lächelte immer weniger. Jeder der mich sah, sah nur ein müdes grisgrämiges Gesicht. Eines Tages, es war eine Woche nach Neujahr, passierte es.
    Es hatte die Nacht über geschneit, was für Crossar als südländische Küstenstadt etwas sehr seltenes war. Im Schulhof der Gildeschule lag der Schnee gut einen halben Meter hoch. Die Schüler waren nicht zu bremsen. Sie stürmten los und es entbrannte eine richtige Schneeballschlacht. Alle waren fröhlich und ausgelassen. Ob Erstklässler oder Absolvent, alle tobten in der weißen Pracht.
    Bis auf mich! Ich stand am Rand und begann unkontrolliert zu weinen. Ich wusste nicht, warum, aber flennte einfach los. Meine Gefühle spielten plötzlich verrückt. Ich sackte in mich zusammmen. Zusammengekauert hockte ich im Schnee und heulte.
    Eine Hand berührte mich an meiner Schulter. Ich zuckte vor Schreck zusammen und schaute aus verquollenen Augen hoch. Natürlich war es mein Mentor. Er packte meine Schulter und zog mich hoch: »Komm!«
    Im Kamin der Bibliothek passelte ein wärmendes Feuer. Seit einer viertel Stunde hockte ich in mich zusammengekrochen in einem der Clubsessel und heulte, wie ein Schloßhund. Und ich wusste noch nicht einmal, warum! Es dauerte eine Weile, bis meine Tränen verebbten und ich nur noch leicht vor mich hin schniefte. Erogal D'Santo ließ es einfach geschehen. Er saß mir gegenüber und sagte nichts. Er wartet ab. Erst als ich ganz ruhig geworden bin, fragte er leise.
    »Und? Willst darüber sprechen?«
    Ich zuckte linkisch mit meinen Schultern und murmelte verschnieft: »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Als ich die anderem fröhlich im Schnee toben sah, war es, als wenn mich ein Vorschlaghammer getroffen hätte.«
    »Bist du glücklich?«
    Ich starrte Erogal an. Plötzlich wurde mir klar, was mit mir los war: »Nein! Ich bin einsam! Ich fühle mich einsam und verlassen, ein Wassertropfen in einem anonymen Meer. Ich habe nichts, statt Freunde habe ich Geheimnisse. Ich... Ich war nie ein Kind! Ich habe verlernt, mich zu freuen.«
    Erogal D'Santo schwieg eine ganze Weile. Schließlich drehte er sich dem Kamin zu und stocherte versonnen in der Glut mit einem Schürhaken: »Ich weiß, was du fühlst. Du denkst, es sei der Preis, den wir zahlen müssten für unser Leben in der Gilde. Aber es sollte nicht so sein. Wie können wir für das Gute kämpfen, wenn uns das Gute keine Freunde mehr bereitet. Wenn uns ein Moment einfacher Freude, wie eine Schneeballschlacht, zum einsamsten Wesen auf der Welt macht?«
    Erogal drehte sich mir zu: »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du dich selbst findest. Du hast in den letzten Jahren alles mögliche und unmögliche über die Welt gelernt. Eigentlich

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