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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

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Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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erreichte. Xengabad war eine Hafenstadt wie Crossar, womit sich die Gemeinsamkeiten aber bereits erschöpft hatten. Während meine Heimatstadt ein Stadtstaat mit mehr als 3 Millionen Einwohnern war, besaß Xengabad keine 50.000. Crossars Hafen war ein Geschäftshafen, mit hunderten von Lagerschuppen, Containerterminals, Werften und rießigen Tanklagern. Xengabad besaß einen Yachthafen, statt Lagerschuppen gab es Clubhäuser und statt eines Tanklagers einen Countryclub. Xengabad war wohl die modänste Stadt der gesammten südlichen Küste. Eine Nobelyacht lag neben der nächsten. Reiche Händler, Industrielle und sonst wie zu Geld gekommene genossen es, ihr Leben im Winter hier, in einer sehr milden Klimazone zu verbringen.
    Ich wunderte mich gerade, wieso ich so viel über eine Stadt wusste und mich sogar in ihr zurecht fand, obwohl ich noch nie zuvor einen Fuß in sie gesetzt hatte, als unerwartet das Gildehaus Xengabads vor mir stand. Es war mein implantiertes PDA! Der Groschen fiel, als ich das Gildelsymbol über der Eingangstür des Hauses sah.
    Das Gildehaus lag direkt am Yachthafen und sah so ganz anders aus, als das in Crossar. Als erstes fiel auf, dass es eine Glastür besaß, die sich automatisch öffente. Ich ging hinein und fand mich in einer Empfangshalle wieder, die eher an ein Hotel als an ein Gildehaus erinnerte. Rechter Hand befand sich eine Rezeption, während sich die linke Seite zu einer Art Bar oder Cafe öffnete. Die ganze Hafenseite war verglast und führte auf eine Terasse, die aber zur Zeit mit einem Glasdach verschlossen war und somit einen Wintergarten bildete. Die Bar bestand aus einem Tresen an der gegenüberliegenden Wand. Wenn man sich meinen Standort als Mittelpunkt einer Windrose denkt, befand sich die Eingangstür des Gildeauses hinter mir im Süden, von NNW bis NNO lag die Bar, den gesamten Westen nahm der Wintergarten ein und die Rezption lag im Osten, welches auch die Richtung war, in die ich mich begab.
    »Guten Tag, der Herr, was kann ich für sie tun?«, fragte mich ein distinguierter Mann hinter der Rezeption höflich.
    »Ich hätte gern ein Zimmer für eine Nacht und eine Möglichkeit mein Pferd unterzustellen.«, war meine ebenso sachliche wie neutrale Antwort.
    »Sie wissen, dass dies ein Privatclub ist, zu dem nur Mitglieder zugelassen sind?«, kam es blasiert vom Rezeptionsknilch.
    »Nein, dass wusste ich nicht, ich dachte...«, es wäre ein Gildehaus, aber da hatte ich mich wohl geirrt, obwohl mein PDA ebenfalls der Meinung war, dass ich vollkommen richtig sei.
    »Es tut mir aufrichtig leid, dass ich in diesen Fall nichts für sie tun kann. Wenn ich Ihnen eine andere Herberge empfehlen dürfte?«
    »Einen Moment bitte...« Ich hatte dem Butler des Clubs nur mit einem Ohr zugehört, weil sich in meiner Jackeninnentasche mein Buch bemerkbar machte. Es zappelte. Ich zog es heraus und schlug es auf. Ich brauchte gar nicht zu warten. Mitten auf der aufgeschlagenen Seite flammte in großen Buchstaben auf: »Nenn deinen Namen!« Ich stutzte, brauchte drei Sekunden um zu begreifen, was mein Buch eigentlich meinte, begriff es, grinste zufrieden, steichelte das Buch und murmelte »Danke« und steckte es wieder ein.
    »Segate G'Narn«
    »Was?«, fragte der Mann hinter dem Empfangstresen verdaddert. Er war gerade dabei mir den Weg zu einem Hotel zu beschreiben und dachte wohl, ich hatte mir Notizen in einem Notizbuch gemacht.
    »Segato G'Narn. Das ist mein Name. Ich komme aus dem Gildehaus in Crossar.«
    Dem Empfangschef klappte der Unterkiefer herrunter. Dann glotzte er mich entgeistert an, musterte mich von oben bis unten und meinte schließlich: »Ähm, einen Moment bitte.« Mit diesen Worten ging er zu einem Datenpad, tippte ein wenig darauf herum und fragte: »Zypresse«
    Dies war noch eine Funktion des PDAs. Natürlich konnte jeder behaupten, er wäre ein Gildemitglied. Um sich ausweisen zu können, verfügte das PDA über einen trickreichen Paßwortmechnismus. Das Verfahren lief ungefähr so. Man erhielt ein Kennwort, auf das mit einem anderem Kennwort geantwortet werden musste. Paßt das zweite Kennwort zu dem ersten, wusste zum Beispiel der Empfangschef, das ich ich war. Damit niemand davon profitieren konnte, eine derartige Unterhaltung zu belauschen, wechselten Anfragen und Antworten. »Zypresse«, würde ich vermutlich so schnell, wenn überhaupt, nicht wieder hören. Doch selbst wenn, wäre meine Antwort jedesmal eine andere gewesen, da auch das Datum und die Uhrzeit in

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