Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX
deutete auf das Zelt, welches meine Shorts zierten.
»Hey, schon mal was von Schamgefühl gehört?«, fragte ich den Jungen.
»Hier? In diesem Laden? Träum weiter!«
»Wie jetzt? Wie meinst du das?«
Der Junge drehte sich um, schaute in den Flur und schloß dir Tür hinter sich. »Du weißt es nicht, oder? Na ja, woher auch. Dies ist Xengabad. Einer der korruptesten Orte der Welt. Du befindest dich mitten in einem Schlangennest. Hast du die Yachten im Hafen nicht gesehen? Manche davon kosten mehr, als euer Präfekt in seinem ganzen Leben verdienen wird. Xengabad ist die Walfahrtsstätte der Superreichen und das Gildehaus ist die Walfahrtsstätte der Reichsten der Superreichen. Hast du die Bar nicht gesehen, mit Fensterfront zum Hafen? Alles sehr offen.« Der Junge macht eine rethorische Pause und fuhr dann fort: »Die Bar ist abhörsicher. Das ganze Haus ist mit einem Schutzzauber umgeben, der verhindet, dass man draußen etwas hören oder sehen kann. Und das ist auch notwendig. Zwischen Weinbrand und Zigarre werden Milliardengeschäfte abgewickelt.«
Ich nickte, denn ich verstand: »Und die Gilde giebt sich die Ehre, unseren Gästen eine Bühne dafür zu bieten, oder wie? Kein Wunder, dass der Empfangschef mich nur ungern als Gast haben wollte, bevor ich mich nicht als Gildebruder zu erkennen gab.«, ich grinste ihn an und fragte »Erhalten wir viele Informationen?«
»Viele, aber nicht alle. Unsere »Gäste« sind zuweilen sehr kooperativ, was Informationen betrifft. Schließlich ist es ein Privileg, ein Gast des Gildehauses sein zu dürfen. Dann wiederum, sind sie zugeknöpfter als ein Kurienkardinal.«
»Natürlich, ich verstehe. Als Gegenleistung für den Gaststatus, erhalten wir Informationen. Ein intressantes Arangement.«, meine Augen funkelten, der Junge stand mitten im Zimmer und bedachte mich mit ziemlich frechen, aufreizenden Blicken. Seine Augen wanderten über meinen Körper, der darauf deutlich reagierte. Warum sah er auch so unverschämt gut aus? Er war schlank, trotzdem muskulös und hatte ein uneheimlich attraktives Gesicht. Ein niedliche Stubsnase, dunkle haselnusfarbene Augen mit langen Wimpern, ein voller Mund und eine samtene, leicht bronzefarbene Haut vereinten sich zu einer fast göttlichen, auf jeden Fall unwiderstehlichen Kombination. Der Typ war geil, megageil! Ich schmolz dahin, wie Butter in der Sonne. Bisher wusste ich nicht, dass ich schwul war, aber der Typ zeigte es mir in aller Deutlichkeit.
»Stop!«
Meine Stimme war laut und energisch. Mein schmerzhaft erigierter Schwanz hatte mich fast blind und taub für das Wesentliche gemacht. Aber eben nur fast. Ein Stückchen Restvernunft bemerkte den Trick. Der nette, ach so süße Junge setzte schamlos einen Zauber ein, um mich um den Finger zu wickeln. Vermutlich wäre ich ohne meine istarilarisches Erbe erledigt gewesen und dem Zimmerjungen auf dem Leim gegangen. Aber ich tat es nicht. Ich löschte den Zauber mit einer magischen Handbewegung aus, was unfreundlich war. Für den Jungen fühlte es sich an, als wenn ich ihn kräftig geohrfeigt hätte. Dementsprechend angefressen und sauer, sah er mich auch an.
»Hey, du Arsch!«, fauchte er los und wirkte nicht mehr ganz so attraktiv. Obwohl...
»Ist das die Ausdrucksweise eines Gildemeisters?«, mit seinem Zauber hatte er sich verraten. Dieser spezielle Art eines Beschwörungszaubers wurde nur Meistern gelehrt. genau so, wie der entsprechende Abwehrzauber.
»Nein, sicherlich nicht!«, antwortete der Junge und grinste breit, sehr breit, »Erogal hat nicht untertrieben, du bist wirklich gut. Respekt, nur ein Istarilari konnte meinen Zauber erfühlen. Mein Name ist Suman K'Tar, aber alle nennen mich nur Su. Willkommen im Fegefeuer der Eitelkeiten - Xengabad!«, er kam auf mich zu und er begrüßte mich mit dem traditionellem Bruderschaftshandschlag. Ich war ein wenig überrascht.
»Erogal wusste Bescheid? Du bist wirklich ein Meister? Du bist so jung.«
Su grinste und erklärte mir, dass ihn Erogal D'Santo kontaktiert und mich angekündigt hatte. Er vermutete zu Recht, dass Xengabad mein erster Halt sein würde. Erogal und Su waren beide der Meinung gewesen, dass ich etwas praktische Erfahrung brauchen täte. Bücher allein, machen nicht klug. Es war Sumans Idee, mich zu verführen. Es sollte mir eine Leere sein, stehts wachsam zu sein. Es war ein Test und ich hatte bestanden, wenn auch knapp. Über sein Alter musste er lachen, denn er war nicht etwa 18 sondern 23 Jahre alt, drei
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