Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
Vom Netzwerk:
Er war bereit zum Kampf. Ich packte seine Hand und griff fest zu und schwor: »Gegen das Böse! Wo immer es sich zeigt!«
    »Gegen das Böse! Wo immer es sich zeigt!«, wiederholte Suman meinen Schwur.
    Eine Minute später rief uns der Skipper zu sich. Die Gilde hätte ihm eine Warnung geschickt. Wir wurden über den Tod Vaughans und der Zuspitzung der Kriese zwischen Harrasland und Goldor informiert. Zum Schutz des Schiffes und unserer eigenen Sicherheit löste der Kapitän den Alarmzustand der ersten Stufe aus. Die Mannschaft wurde bewaffnet, Schotten wurde geschlossen und die Über- und Unterwassersonarüberwachung doppelt besetzt. Das Schiff, obwohl es offiziell nur eine Yacht war, wurde in den Gefechtszustand versetzt. Gildeschiffe sind durchaus in der Lage, sich zu verteidigen.
    Nach und nach trudelten von allen Stationen die Klarmeldungen ein. Dies geschah alles ohne Hektik und sehr ruhig. Der Feind besaß viele Möglichkeiten einen zu beobachten. Es gab Technik, wie Satelliten mit Spionagekameras, aber auch so simple Dinge wie gemeine, niedere Seevögel im Dienste der Hexenmeister des Feindes. Nachdem das Schiff klar war, rief mich der Kapitän, und nur mich, zu sich: »Segato, als stellvertretender Sekretär des Präfekten von Crossar sind Sie der ranghöchste Vertreter der Gilde auf diesem Schiff. Ich wurde darüber informiert, dass Sie etwas sehr wichtiges bei sich führen, dass auf keinem Fall dem Feind in die Hände fallen darf. In Anbetracht der Umstände sollten Sie die Entscheidungen treffen, wie wir weiter zu verfahren haben.«
    Ich überlegte einen Moment: »Ich glaube, wir sollten alles so lassen wie es ist. Kapitän, Sie sind der qualifizierteste Mann an Board, was Navigation und Nautic betrifft. Bringen Sie uns heil nach Minas Rochsir. Nur Sie, mein Begleiter und ich wissen, dass ich etwas wichtiges bei mir trage. Belassen wir es dabei. Für alle anderen sind mein Begleiter und ich nur zwei Gildebrüder, die die günstige Gelegenheit einer Mitreise nutzen. Sollten jemand unser Boot beobachten, soll alles harmlos und unverdächtig aussehen. Lasse Sie ihre Männer bewaffnet, aber verdeckt.«
    Der Skipper stimmte mir zu. Dann fragte er mich, ob mein Reisebegleiter, Suman, vertrauenswürdig sei. Mich ärgerte diese Bemerkung, ließ sie aber unkommentiert. Anschließend suchte ich Suman in unserer nun gemeinsamen Suite auf und informierte ihn über die Vereinbarung mit dem Kapitän: »Es tut mir Leid, dass er nur mich zu sich gerufen hat. Er hält dich für sowas, wie meinen persönlichen Diener. Ich finde es unwürdig. Du bist ein Meister der Gilde!«
    Suman legte mir seinen Zeigefinger an meine Lippen: »Schhhh... Es ist gut so wie es ist. Ich brauche keine öffentliche Huldigung. Ich war der Hotelboy und es war Ok. Jetzt bin ich Reisebegleiter des stellvertretenden Sekräters von Crossar und es ist Ok. Aber das du dich um mich sorgst, ist lieb.«
    Die nächsten drei Tage vergingen ereignislos. So luxuriös die Yacht auch war, jeder Luxus wird mit der Zeit langweilig. Immerhin konnte ich mich mit Suman unterhalten. Er erzählte mir von seiner Kindheit und Jugend, die mindestens so aufregend war, wie meine. Auch er war von Erogal gefragt worden, ob er ein Schüler der Gilde werden wollte. Suman sagte sofort ja. Er lebte zwar nicht auf der Straße wie ich, dafür aber in einem grauenvollen Heim für ausgesetzte Kinder. Suman kannte seine Eltern nicht. Er wusste nur, dass das Heim die Hölle auf Erden war und er dort raus wollte. Wie es schien, besaß Erogal den Hang Kinder retten zu wollen. An einem Punkt unserer Anwerbung unterschieden Suman und ich allerdings deutlich voneinander. Hätte Suman Erogals Angebot ein Schüler der Gilde zu werden abgelehnt, wäre ihn nichts passiert. Ich wäre hingegen auf der Stelle gestorben.
    »Du wusstest, dass Erogal ein Meister ist?«, fragte Suman erstaunt.
    »Ich fühlte es. Frag mich nicht wie, aber ich konnte es wirklich fühlen. Als er mich fragte, was er sei, sagte ich es ihm. Bei allen Göttern, hätte ich sein Angebot abgelehnt, wäre das das Ende zweier Leben gewesen.«
    Jeder Meister der Gilde kannte den Preis einer Entarnung, den Tod - Für beide, denjenigen, der den Meister entarnte und den Meister selbst.
    Das Wissen um unsere gegenseitige Vergangenheit, Sumans und meiner, brachte uns noch etwas näher als wir uns eh schon standen. Zwischen uns entwickelte sich eine Bindung, die von Tag zu Tag fester wurde.
    Es war gegen Mittag des dritten Tages, als

Weitere Kostenlose Bücher