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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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dann, ich würde es tuen. Ich war wirklich naiv, hätte ich gewusste, was diese Aufgabe aus mir macht, ich hätte mich anders entschieden. Immerhin, mir wurde keine Verpflichtung auferlegt. Ich hätte jederzeit aufhören können. Ich weiß nicht, warum ich es nicht tat. Vermutlich war ich zu abgestumpft. Außerdem gab es nicht nur Fettberge wie Markendorder. Mit manchen Männern hat der Sex wirklich Spaß gemacht. Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich so ehrlich bin, aber eine Weile gefiel mir, was ich tat. Es hat meinem Ego geschmeichelt, begehrt zu werden. «
    Suman sah mich ein wenig ängstlich an. Ich lächelte: »Nein, ich bin dir nicht böse. Das man sich geschmeichelt fühlt, wenn man von jemanden begehrt wird, ist doch nur natürlich. Und das Sex Spaß machen kann, verstehe ich nach dem, was wir miteinander gemacht haben, nur zu gut. Na ja, solange es nicht Typen wie Markendorfer sind...«
    Suman lachte: »Der Type hat es dir angetan, oder?«
    »Ja! Er ist so ekelhaft, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie du es geschafft hast, nicht zu kotze.«
    Suman prustete vor Lachen: »Es war wirklich nicht einfach. Manchmal muß man mit etwas Magie nachhelfen. Aber wen meintest du jetzt mit Arschloch?«
    Ich schmunzelte, küsste Suman und meinte: »Erogal, der Schuft. Das wir zusammengekommen sind, war eindeutig sein Plan. Er wusste ganz genau, wie gut wir zueinander passen. Der Typ hat uns eiskalt miteinander verkuppelt. Er war es, der mich in den Urlaub geschickt hat. Er wusste besser als ich, dass ich immer noch mit den Daemonen meiner Kindheit zu kämpfen habe. Er war gegen deine Aufgabe, wusste aber, dass du einen Anstoß brauchtest, um von ihr loszukommen. Unser alter Freund ist eine ausgebuffte Ratte. Danke, Erogal!«
    Am nächsten Morgen standen wir pünktlich zum Frühstück auf der Matte. Schließlich waren wir Mitglieder der Gilde und damit zu einem standesgemäßem Verhalten verpflichtet. Nach dem Frühstück schnappte ich mir mein Meisterbuch und kontaktierte Erogal. Die Verbindung zu ihm benötigte deutlich länger, als ich das bisher gewöhnt war. Als sie schließlich stand, wurde meine Vorahnung, dass etwas nicht stimmte bestätigt. Erogal hörte sich an, was ich von Suman und mir zu erzählen hatte. Natürlich bezichtigte ich ihn auch scherzhaft, der Kuppelei.
    »Schuldig im Sinne der Anklage.«, gestand Erogal und klang für einen Moment zufrieden und glücklich, »Ich hatte gehofft, dass ihr zwei zueinander finden würdet. Das es wirklich geklappt hat, ist ein kleiner Funken der Hoffnung in einer dunkler werdenden Zeit.«
    Von Erogals Seite gab es eine Pause. Als er fort fuhr, klangen seine Gedanken die aus dem Buch kamen dunkel und unheilsschwanger: »Ich muß euch noch etwas schreckliches mitteilen. Heute Morgen wurde die Leiche von Alexander Vaughan in der Nähe von Xengabad angespühlt.«
    Die Nachricht traf mich wie ein Schlag: »Was? Vaughan tot? Wann? Wie? Wo?«
    »Wir wissen noch nichts genaues, aber sein Körper soll sich in einem grauenvollen Zustand befunden haben. Vaughan wurde vor seinem Tod noch gefoltert. Du weißt, was das für dich, Suman und eure Reise bedeutet. Sollte Vaughan vor seinem Tod geredet haben, seid ihr in sehr ernster Gefahr. Ich bitte dich, seid sehr, sehr vorsichtig. Der Datenkristall muß auf jeden Fall Daelbar erreichen. Der Kapitän euerer Yacht erhält in wenigen Minuten eine Nachricht und wird das Schiff in Alarmzustand versetzen. Ich werde dafür sorgen, dass man euch in Minas Rochsir erwartet und sicher ins Gildhaus bringt. Wie ihr von dort weiter nach Daelbar kommt, können wir uns überlegen, wenn es soweit ist. Mir gefällt nicht, euch beide auf offener See zu wissen. Aber der Landweg wäre auch nicht besser gewesen. Goldur hat heute morgen die Grenzen zu Harrasland geschlossen. Der Krieg rückt näher.«
    Mit diesen Nachrichten kehrte ich zu Suman zurück. Wie nicht anders zu erwarten, war er entsetzt: »Von allen Gästen unseres Hauses war Vaughan immer noch der sympathischte. Er hatte nicht nur Verstand, sondern auch Herz. Aber das wurde ihm von Boldin und Co immer als Schwäche ausgelegt. Und jetzt hat man ihn ermordet, sogar gefoltert. Wenn ich jemals Zweifel an unserer Arbeit hatte, dann sind sie verschwunden. Segato, mein Freund, mein Bruder, mein Liebhaber, laß uns dafür kämpfen, dass soetwas nicht mehr geschieht. Laß und das Böse bekämpfen, wo es sich uns zeigt!«
    In den Augen meines Freundes war eine kalte Entschlossenheit.

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