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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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ein paar Schritte zurück und ging dann zum Überraschungsangriff über, bevor seine Gegner Zeit hatten, die erste Breitseite abzufeuern. Eine gekonnte Bewegung mit dem Steuerknüppel, und Virgil stach mit seinen beiden Vorderbeinen auf einen der Panzer ein. Die Beine durchschlugen den Gefechtsturm und spießten das Fahrzeug und seine Insassen auf. Mit einem weiteren Befehl des Steuerknüppels schleuderte Virgil den Panzer auf die Vorhut des Sondereinsatzkommandos, das auf diese Weise dezimiert wurde, bevor es aktiv in den Kampf eingegriffen hatte.
        Der nächste Panzer wurde von Virgil einfach verschluckt, um diesen zu analysieren und sich dessen Technik zu eigen zu machen. Die Besatzung spuckte er bis auf ein paar Zahnprothesen und künstliche Hüftgelenke wieder aus.
        Hinter Virgils Rücken ging eine Luftlandedivision an ihren Fallschirmen nieder, um einen zweiten Frontabschnitt zu eröffnen. Die Soldaten beharkten Virgil mit Maschinengewehrsalven, ohne die Wehrkraft des Prototypen schwächen zu können, der aus allen Rohren zurückfeuerte. Hoch über dem Schlachtfeld saß Virgil in seinem Kampfstand, zog an Hebeln, drückte Pedale und gab Steuerbefehle an die Maschine, als hätte er nie etwas anderes gelernt. Die Angreifer flüchteten wie Ameisen, die man aus ihrem Bau aufgescheucht hatte. Das machte einen Heidenspaß, fand Virgil, als er die feindliche Armee mit Tod und Verderben überzog. Das war besser als Video oder Fernsehen, yeah!, das war Wirklichkeit!
     

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    EINSTEIN SUPERSTAR - ENTHÜLLUNGEN AUS DEM LEBEN EINES GENIES: » Fußball war meine Leidenschaft - so erfand ich die Abseitsregel!«
        Irgendwo zwischen dem Kreuzworträtsel und den Kochrezepten berichtete der STAR unter der Rubrik DRAMA IM ALLTAG über einen Rechtsstreit, der sich selbst im Rahmen der üblichen Tagesmeldungen so merkwürdig ausnahm, dass sich viele Leser ernsthaft fragten, ob der Artikels nicht bloß erfunden war.
        SENSATIONELLER MILLIONENPROZESS – KÜNSTLER VERKLAGT SCHNELLREINIGUNG WEGEN KUNSTSCHÄNDUNG (Fortsetzung von Seite 12: Das Entsetzen über die Ereignisse sitzt noch immer tief in den Gliedern des Klägers. Wer weiß, wie lange es noch dauern wird, bis Arthur wieder ein normales Leben führen kann. Kein Zweifel, die grauenhaften Vorfälle haben im Leben des bekannten Nachwuchskünstlers ihre tiefen Spuren hinterlassen. Schmerz, Elend, Verzweiflung - mit bloßen Worten alleine sind die Gefühle kaum zu beschreiben, die in der Brust dieses jungen Mannes wüten. Aber lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: »… stellte ich also fest, dass mein Mantel verschmutzt war. Wie in solchen Fällen üblich, gab ich den Mantel in die Schnellreinigung. Eine Mitarbeiterin der WEISSEN WESTE, so der Name der Reinigung, maßte sich nun an, ein wertvolles Kunstwerk aus einer der Manteltaschen zu entfernen und zu vernichten … Es war, als hätte man mein Kind von mir genommen …« (Fortsetzung auf Seite 17)
        DER TOD DES LETZTEN SCHOTTISCHEN MOORHUHNS (Lesen Sie dazu unseren packenden Farbbericht auf Seite 11)
     
    Der Richter betrat mit würdevollen Schritten den Gerichtssaal. Unter seinem rechten Arm hatte er einen Stoß Unterlagen geklemmt, die ihm unentwegt hervorzurutschen drohten. Er hatte sichtlich Mühe, die Akten zusammenzuhalten und seinen Platz zu erreichen. Hinter ihm schlurften die Geschworenen herein, und das Publikum erhob sich, um dem werten Gericht die Ehre zu erweisen.
        Die Zuschauerbänke waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Natürlich waren auch die Schmarotzer von der Presse anwesend, stellte der Richter fest, als er seinen Blick durch die Reihen schweifen ließ. Eigentlich ungewöhnlich, ging es doch in diesem Verfahren nicht um einen Massenmörder oder Kinderschänder. Offensichtlich mussten die Schreiberlinge irgendwie über das Sommerloch kommen, um die Leser bei der Stange zu halten. Da kam ihnen ein ungewöhnliches Verfahren wie dieses gerade recht. Und sei es nur, um sich nach Verkündigung des Urteils an einer gehörigen Portion Richterschelte zu üben. Na wartet nur, dachte sich der Richter, euch werde ich noch Beine machen.
        »Sie da hinten«, polterte der Richter, »nehmen Sie gefälligst ihren Hut ab, solange Sie sich im Saale befinden. Wir sind hier schließlich nicht auf der Rennbahn!«
        Fink nahm seinen karierten Hut vom Kopf und errötete. Die Sache war ihm äußerst peinlich. Der Gerichtsdiener, der gleich neben dem Eingang am Türrahmen

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