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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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Mannschaft mit schallendem Gelächter quittiert.
        »Nein wirklich! Ich meinte …« Der Torwart versuchte seinen Standpunkt zu erläutern, während sich die anderen vor Lachen kringelten.
        »Tja, das war wohl ein klassisches Eigentor.« Der Kapitän wischte sich die Tränen aus den Augen und klopfte mit den Knöcheln seiner Faust auf die Tischplatte. Damit war die Entscheidung gefallen.
        So kam es also, dass der Torwart mit der Mission beauftragt wurde. Ein Teil der Fußballspieler bestellte sich gleich mehrere Getränke, um nicht schon nach wenigen Minuten wieder auf dem Trockenen zu sitzen. Der andere Teil der Mannschaft, insbesondere die beiden Abwehrspieler, gab aus reiner Schadenfreude eine Unmenge der verschiedensten Positionen in Auftrag. Sie wollten einfach nur sehen, wie ihr Kamerad diese schwierige Aufgabe wohl zu meistern verstünde und die vollen Gläser über das Parkett balancieren würde, ohne sich dabei das Genick zu brechen.
        Mit einem herzlichen »Hals- und Beinbruch!« wurde der Torwart verabschiedet. Er hatte endgültig erkannt, dass ihm wohl nichts anderes übrig blieb, als den guten Verlierer zu mimen. So erhob sich bemüht würdevoll von seinem Platz und stolperte in seinen Stollenschuhen geschlagen in die Fremde hinaus.
     
    Als nächstes stand ein Theaterstück auf dem Programm, mit dem der festliche Rahmen der Veranstaltung aufgelockert werden sollte. Die Seniorengruppe des Jugendtheaters wollte mit ihrer Darbietung Publikum und Kritik gleichermaßen begeistern. Die Aufführung musste allerdings vorzeitig abgebrochen werden, da einige der Schauspieler versehentlich das falsche Stück geprobt hatten. Diese Panne fiel dem Publikum aber erst auf, nachdem die verschiedenen Handlungsstränge beim besten Willen nicht mehr so recht zusammenpassen wollten. Mit Fortgang des Stückes wurde es selbst für den aufmerksamen Zuschauer zunehmend schwieriger, den Vorgängen auf der Bühne zu folgen oder in ihnen gar eine Methode zu erkennen. Die beteiligten Akteure hatten das Malheur natürlich schon viel früher bemerkt. Da aber jeder der Schauspieler in gutem Glauben auf seiner Darbietung bestand, entwickelte sich auf der Bühne ein lebhaftes Duell zwischen den jeweiligen Besetzungen der Stücke, wobei die Physiker , vielleicht durch den eher volkstümlichen Charakter des Presseballes benachteiligt, schließlich der Mutter Courage und ihren Kindern knapp unterlagen, die sich der Sympathie des Publikums sicher sein konnte.
        Weil sich aber die Physiker beharrlich weigerten, von der Bühne abzutreten, wurde die Aufführung von einem tapferen Soldaten unter dem Vorwand eines technischen Defektes an der Beleuchtungsanlage kurzerhand abgebrochen. Der Vorhang war schon lange gefallen, als die Physiker noch immer auf der Bühne standen und ungeduldig auf die Behebung des Schadens warteten.
        Auch der Kritiker wartete auf die Fortsetzung des Theaterstückes. Er hatte schon immer ein Faible für anspruchsvolle Kunst gehabt. Je weniger Zuschauer es gab, die dem Dargebotenen einen Sinn abgewinnen konnten, desto mehr war er vom künstlerischen Gehalt der Aufführung überzeugt. Schließlich kam der Kritiker zu dem Schluss, bei dem Stück handle es sich um den Versuch einer postmodernen Collage, mit dem der Autor vermutlich über die Zwiespältigkeit der Welt spekulieren wollte. Mit zaghaften Anleihen bei einem Chevarié oder einem späten Tojour, für einen Stoyzcec vielleicht etwas zu gewagt, auf jeden Fall aber in der Art der jungen Traditionalisten, die sich immer gerne an Bewährtes hielten und aus dem unerschöpflichen Fundus der Weltbühne schöpften.
        Dennoch missfiel dem Kritiker, dass Teile der Collage auf wenig originelle Art von anderen Theaterstücken gestohlen schienen, auch wenn ihm gerade nicht einfallen wollte, woher er diese Teile kannte. Er machte sich abschließend einige Notizen und wandte seine Aufmerksamkeit der Bar zu. Für die Theaterkritik in der POST hatte er genug Eindrücke gesammelt, und es gab auch noch andere Dinge, an denen man Freude finden konnte. Das Wort ‘Kunst’ wollte er heute nicht mehr hören.
     
    Haddock war froh, dass das merkwürdige Theaterstück endlich vorüber war. Die Zeit war reif, um die Bürgerwehr mit einem eigenen Programm zu unterhalten. Er stellte einen kapitalen Feuerwerkskörper in die Mitte des Tisches und genoss die verwunderten Gesichter seiner Kameraden.
        »Ein Tischfeuerwerk? Wie albern!« Fred

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