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Drachenbraut

Drachenbraut

Titel: Drachenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Günak
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Ehe mit ihr waren durchaus geeignet, mindestens eine posttraumatische Störung davonzutragen.
    Er ließ sich rücklings aufs Bett fallen. Ein verschwundenes Ratsmitglied, eine verschlüsselte Weissagung der Madronas, das Gerücht, dass die Dunkelalben wieder aufgetaucht seien, und Dr. Josefine Rosenberg, die ihn vollends verwirrte. Schlechte Voraussetzungen, um zur Tagesordnung überzugehen.
    Oskar gab ein leises Winseln von sich und Valentin warf ihm über die Schulter einen Blick zu. «Leg dich hin.»
    Augenblicklich machte Oskar sich auf den Weg zu seiner Decke. Der Gehorsam seines Hundes entsprang keinerlei Manipulation. Der Hund tat das, was in seiner Natur fest verankert war: seinem Alpha gehorchen.
    Ein Gedanke schoss Valentin durch den Kopf und im nächsten Moment saß er wieder aufrecht. Verdammt, wie hatte er das nur vergessen können?
    Die Frage, wie Dr. Josefine Rosenberg vergangene Nacht in seine Suite gekommen war, hatte er zwischendurch gedanklich immer mal wieder gestreift, aber bis jetzt keine Kapazitäten gehabt, sich eingehender damit zu befassen. Diese Frau war wie aus dem Nichts aufgetaucht und aufgrund seiner schlechten Verfassung hatte er das so hinnehmen müssen. Aber woher hatte sie gewusst, dass er Hilfe brauchte?
    Oskar war mittlerweile auf seiner Decke angekommen und drehte sich mehrmals schwerfällig im Kreis, um eine bequeme Liegeposition zu finden. Er warf dem Hund einen scharfen Blick zu, was Oskar veranlasste, sich mit der Pfote einmal über die Schnauze zu reiben.
    Er beugte sich leicht nach vorne und fragte argwöhnisch: «Du bist doch wohl nicht etwa losgezogen, um diese Frau zu holen?»
    Der Hund wackelte aus Ermangelung einer Rute beschwichtigend mit dem Hinterteil und winselte leise. Er mochte diese scharfe Begutachtung überhaupt nicht und tat das, was ein unterlegenes Rudelmitglied in diesem Fall nun mal tat: höchste Unterwürfigkeit demonstrieren.
    «Du hast wohl einen Knall.»
    Valentin war ernsthaft empört, und Oskar ließ sich leise hechelnd zur Seite fallen. Totstellen schien ihm das erste Mittel der Wahl, als Valentins Wut durch den Raum waberte.
    Dr. Rosenberg hatte den Bann, mit dem er die Suite belegt hatte, anscheinend ohne Probleme passieren können. Er rieb sich nachdenklich die Schläfen. Er lebte schon so lange mit diesen Attacken, dass es ihm in Fleisch und Blut übergegangen war, sich vor der Welt zu verstecken. Es gab nichts, was diese Anfälle aufhalten konnte, insofern hatte er gelernt, sie so hinzunehmen. Aber diesmal war ihm einiges entgangen, was gerade nach und nach wieder in seinem Hirn auftauchte.
    Oskar hatte Dr. Rosenberg im Treppenhaus des Hotels getroffen, während er selbst eine Etage höher auf ihn gewartet hatte. Der Hund brauchte ja meistens etwas länger. So weit so gut. Sein normales Verhalten einem fremden Menschen gegenüber war ihn zu ignorieren. Aber Oskar hatte diese Frau geradezu hysterisch freudig umrundet.
    «Warum hast du das getan? Menschen haben dich fast zu Tode gequält und dann bist du plötzlich so zutraulich?»
    Argwöhnisch betrachtete er seinen Hund, der wie er auch der letzte Überlebende eines Massakers war. Bestenfalls mied Oskar den Kontakt mit fremden Menschen, schlimmstenfalls hatte er Angst vor ihnen. Aber er hatte diese Frau begrüßt, als würde er sie kennen.
    Wieder landete er bei der Frage, warum sie sich seiner Dominanz so problemlos entziehen konnte. Er erinnerte sich schwach, sie letzte Nacht unter Aufbietung seiner restlichen Kräfte des Zimmers verwiesen zu haben. Erfolglos, wie der Verlauf des Abends gezeigt hatte.
    Das konnte nicht nur an seinem schlechten Zustand gelegen haben. Es gab nun mal verdammt wenige Wesen, die sich seiner Autorität widersetzen konnten. Sie ließen sich locker an einer Hand abzählen. Trinidad gehörte diesem erlauchten Kreis an. Weil sie schon wenige Jahre nach ihrer Eheschließung seine Macht und sein Wesen ausgelotet hatte, und dazu noch von Natur aus über eine gewisse Immunität, die den Elfen nun mal zueigen war, verfügte.
    Einige Hexen waren in der Lage ihn zumindest kurzfristig mithilfe von Schutzzaubern abzublocken. Das Ganze war allerdings eine Kräfte zehrende Prozedur und kein Vergleich zu der Lässigkeit, mit der die rothaarige Frau ihn ignoriert hatte. Verdammt, er hatte das Gefühl, dass ihm hier etwas sehr Entscheidendes entgangen war!
    Wer um alles in der Welt war diese Frau? Oder sollt er sich besser fragen, was sie war …?
    Ein zaghaftes Klopfen an der

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