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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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»Dann
behauptete irgend so ein Schlaumeier namens Einstein, das wäre auf seinem Mist
gewachsen. Ha! Fortan notierte ich mir alle Geistesblitze auf den
Ärmelmanschetten, hat aber auch nichts geholfen. Die genialsten Ideen –
gewaschen, gestärkt und geplättet.« Er seufzte abgrundtief.
    Haplo hatte den Monolog genutzt, um sich von
seiner Überraschung zu erholen. »Zifnab«, sagte er angewidert, ohne jedoch
seine Verteidigungshaltung aufzugeben. Die Schlangen vermochten jede Gestalt
anzunehmen. Obwohl – ausgerechnet diese hätte er sich nicht ausgesucht.
    »Zifnab sagst du? Wo steckt er?« Der Alte drehte
sich mit gesträubtem Bart suchend im Kreis herum. »Diesmal kannst du was
erleben!« rief er drohend und schüttelte die Faust ins Leere. »Schleichst mir
wieder nach, du, du…«
    »Schluß mit der Vorstellung!« knurrte Haplo. Er
umfaßte mit energischem Griff eine knochige, beunruhigend zerbrechliche
Schulter, drehte den Zauberer zu sich herum und starrte ihm prüfend in die
Augen.
    Sie waren trübe, wäßrig und blutunterlaufen,
aber in ihrer Tiefe glühte kein hämischer roter Funke. Gut, der Alte gehörte
vielleicht nicht zu den Schlangen, dachte Haplo bei sich, aber unter Garantie
ist er auch nicht, was er zu sein vorgibt.
    »Behauptest du immer noch, ein Mensch zu sein?«
fragte Haplo scharf.
    »Und weshalb nicht?« fragte Zifnab beleidigt
zurück.
    »Steinzeitmensch vielleicht«, grollte eine
urgewaltige Baßstimme.
    Der Hund knurrte. Zifnabs Drache! Haplo fragte
sich, wie er Zifnabs Faktotum hatte vergessen können. Ein wirklicher Drache,
möglicherweise nicht so gefährlich wie die Schlangen, aber keineswegs zu
unterschätzen. Der Patryn warf einen raschen Blick auf seine Hände, deren
Tätowierungen einen schwachen blauen Schimmer verströmten. Von dem Drachen war
nichts zu sehen. Ein fluoreszierender, lichtgrauer Nebel hing über der
Mauerkrone und dem Letzten Tor.
    »Sei still, du aufgeblähter Ochsenfrosch«,
keifte Zifnab. Er sprach offenbar zu dem Drachen, schielte dabei aber nervös
zu Haplo. »Kein Mensch?« Der alte Zauberer legte die Fingerspitzen an die
Augenwinkel und zog sie schräg nach oben. »Ein Elf?«
    Der Hund legte den Kopf schräg. Er schien das
Ganze höchst unterhaltsam zu finden.
    »Nein?« Zifnab schob bekümmert die Unterlippe
vor. Er dachte nach, dann erhellte sich seine Miene. »Ein Zwerg mit
Schilddrüsenüberfunktion!«
    »Alter…«, begann Haplo ungeduldig.
    »Warte. Nichts sagen! Ich krieg’s raus. Bin ich
größer als eine Brottrommel? Ja? Nein? Entscheide dich.« Zifnab runzelte
verwirrt die Stirn. Er beugte sich vor und flüsterte laut: »Hör mal, du weißt
nicht zufällig, was das ist, eine Brottrommel? Oder die ungefähre Größe von
etwas?«
    »Du bist ein Sartan!« schleuderte Haplo ihm
entgegen.
    Zifnab richtete sich hoheitsvoll auf. »Ich bin
kein Scharlatan«, verwahrte er sich empört. »Eine Unverfrorenheit! Wie kommst
du dazu…«
    »Nicht ›Scharlatan‹! Sartan!«
    »Tut mir leid, Jungchen. Dachte, du hättest
einen kleinen Sprachfehler. Du hältst mich also für einen Sartan, wie? Nun,
ich muß sagen, ich fühle mich echt gebauchpinselt, aber leider…«
    »Darf ich vorschlagen, daß Ihr ihm die Wahrheit
sagt, Sir?« meldete sich die dröhnende Stimme des Drachen.
    Zifnab schaute sich blinzelnd um. »Hast du auch
was gehört, Söhnchen?«
    »Es könnte ihm zum Vorteil gereichen, Sir. Er
weiß ja inzwischen ohnehin Bescheid.«
    Zifnab kraulte seinen langen weißen Bart,
während er Haplo einer gründlichen Musterung unterzog. Seine kurzsichtigen
Augen waren plötzlich scharf und listig. »Also bist du der Meinung, ich sollte
ihm die Wahrheit sagen, ja?«
    »Soweit Ihr in der Lage seid, Euch ihrer zu
entsinnen«, bemerkte der Drache vielsagend.
    »Mich entsinnen?« Zifnab reckte gekränkt das
bärtige Kinn vor. »Mein Gedächtnis ist ganz tadellos. Alles hier drin
gespeichert« – er tippte sich gegen die Stirn – »auch deine kleinen Eskapaden,
jämmerlicher Wurm. Nun wollen wir mal sehen… Berlin, 1948. Tanis Zehnuhrdreißig
steht unter der Dusche, als…«
    »Vergebung, Sir, aber wir haben nicht den ganzen
Tag Zeit«, mahnte der Drache streng. »Die Botschaft, die wir erhielten, war
unmißverständlich. Höchste Gefahr! Kommt sofort!«
    Zifnab zuckte resigniert mit den Schultern. »Ja,
du hast recht. Die Wahrheit. Na gut. Du hast sie aus mir herausgepreßt.
Bambussplitter unter den

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