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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Scharfrichter der Kushiten, reden konnte, ohne neugierige Ohren fürchten zu müssen«, entgegnete Gonvalon mit eisiger Gelassenheit. »Und nun, Hauptmann Luma vom Tempel der Geflügelten Sonne, lasst uns passieren.«
    Gerade wollten die beiden Elfen an Luma vorbeigehen, da rief der Bärtige: »Sie lügen! Die beiden sind in den Weltenmund gestiegen. Sie müssen vor den Hüter des Mundes geführt werden. Überall am Krater sucht man nach ihnen.«
    Nodon sah, wie aller Respekt aus dem Antlitz des Hauptmanns schwand. Er konnte sich vorstellen, was in dem jungen Mann vorging. Wenn er den Tempel der Geflügelten Sonne von diesem lästigen Besucher befreite, der im Archiv herumschnüffelte und alle ängstigte, würde er sicherlich befördert werden.
    »Ehrenwerter Asa, begleitet uns zum Hüter des Mundes. Ich bin sicher, dort werdet Ihr Euch erklären können.« Er lächelte triumphierend. »Und noch vor dem Morgengrauen werdet Ihr ins Haus der Seidenen zurückgekehrt sein, um in den Armen Eurer Geliebten zu liegen.«
    Nodon traute seinen Ohren nicht. Es war ihnen also doch gelungen, Gonvalon bis zu ihrem Versteck zu folgen! Er hatte von Anfang an gewusst, dass es keine gute Wahl war, den verstoßenen Schwertmeister des Goldenen auf dieser Mission zu dulden. Er war überheblich und leichtfertig. Völlig sorglos hatte er den Erfolg ihrer Mission gefährdet. Außer ihm wäre niemand auf die Idee gekommen, in den Krater zu steigen, um Talinwyns Leichnam zu verbrennen.
    »Als Hauptmann der Leibwache des Unsterblichen Aaron nehme ich von niemandem außer dem Herrscher aller Schwarzköpfe Befehle an, mein junger Freund. Und nun lass uns passieren.«
    Der Jüngling zog sein Schwert. »Ich weiß, dass Ihr ein Held seid, doch wir sind achtzehn gegen zwei. Bitte zwingt mich nicht dazu, Eure Ehre in diesem aussichtslosen Kampf zu beflecken.«
    »Genug geredet«, sagte Nodon auf Elfisch. Es galt, dieses Pro blem aus der Welt zu schaffen. Ein für alle Mal. »Keine Überleben den.« Er konnte Gonvalon ansehen, wie sehr ihm dieser Befehl zuwider war, und doch nickte der Schwertmeister. Es war schlimm genug, dass man im Tempel der Geflügelten Sonne wusste, dass der geheimnisvolle Asa im Haus der Seidenen verkehrte. Wurde er noch mit einem Frevel am Weltenmund in Verbindung gebracht, würden sie alle auffliegen.
    Beide zogen ihre Schwerter. Gonvalon schnellte vor und versetzte dem Jüngling einen geraden Stich in die Kehle. »Es tut mir leid«, murmelte er dabei und drang im nächsten Augenblick auf die überraschten Tempelgardisten ein.
    Nodon wandte sich den fünf Männern vom Wachturm zu. Der Bärtige war erstaunlich schnell für einen Menschensohn. Er versuchte, Nodon den Speer durch die Brust zu bohren, kaum dass der Elf sich zu ihm umwandte. In einer fließenden Bewegung ließ sich Nodon auf die Knie fallen und beugte sich gleichzeitig zurück. Das bronzene Stichblatt fuhr knapp über sein Gesicht hinweg. Er selbst traf den Krieger mit einem Hieb im Kniegelenk. Der Silberstahl durchtrennte Sehnen, Fleisch und Knochen. Das abgetrennte Bein kippte zur Seite weg. Nodon richtete sich auf, schnitt dem stürzenden Krieger im Vorübergehen die Kehle durch und stach den Schildträger zur Rechten des Bärtigen nieder.
    Die übrigen Menschenkinder stellten sich erschreckend ungeschickt an. Wie konnten solche Männer sich für Krieger halten! Nodon deutete einen Hieb auf den Kopf an. Sein Gegner riss den Schild hoch, um sich zu schützen, und nahm sich damit jegliche Sicht. Der Elf ließ das Schwert nach unten schwingen und stach dem Schildträger unter dem Rippenbogen hoch ins Herz.
    Die beiden Überlebenden suchten ihr Heil in der Flucht. Sie waren zu langsam. Den Ersten erwischte Nodon im Nacken. Es war ein glatter Stich hinauf ins Hirn. Den Zweiten drängte er gegen eine Mauer. Der Krieger hatte silberne Fäden im Bart. Das Weiß in seinen angstweiten Augen schimmerte gelblich. Er atmete heftig und wollte schreien, als Nodon seinen Kehlkopf durchbohrte. Blut sprudelte aus Mund und Kehle des Sterbenden.
    Das Gemetzel hatte kaum zehn Atemzüge gedauert. Nodon sah zu Gonvalon zurück. Der Schwertmeister würde allein zurechtkommen. Die Menschenkinder behinderten sich mit ihren langen Speeren gegenseitig. Nun war es wichtiger, dafür zu sorgen, dass der verbliebene Wächter auf dem Turm keine Verstärkung herbeirief.
    Entschlossen stürmte der Elf die Straße hinauf, bis er das Ende der Gartenmauern erreichte. Noch immer wurden brennende

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