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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dachte Nodon. »Ich bin Hauptmann Volodis Wagenlenker.«
    »Volodis Wagenlenker?« Kolja strich sich nachdenklich über das Kinn. Da lag ein Ausdruck in seinen Augen, der Nodon nicht gefiel. Etwas stimmte mit dem Kerl nicht.
    »Hast dich in der Schlacht wacker geschlagen. Hab von dir gehört. Und wer ist dein Kamerad da?«
    »Einer der Kushiten, Hauptmann!«
    »Ach, und ich dachte, das seien alles große, muskelbepackte Bauerntrampel.«
    »Ich bin einer der kleinen, gemeinen Bauerntrampel«, entgegnete Nodon kühl.
    Kolja sah ihn durchdringend an. Dann plötzlich fing der Hüne an zu lachen »Also, du bist ein Kerl wie dieser verdammte Ashot. Vor solchen wie dir muss man sich in Acht nehmen.«
    »Vor allem, wenn man einen Katzenschwanz trägt, Hauptmann«, versuchte Eleborn die Lage mit einem Scherz zu entspannen.
    »Ich bin kein Hauptmann mehr, Junge. Ich bin jetzt ein reicher Mann. Und ich bin nur hier, weil der Unsterbliche Aaron mich und meine Zinnernen für heute um einen Gefallen gebeten hat. Weil er weiß, wie unsere Herzen schlagen, hat er uns für diesen Kampf so unanständig viel Gold geboten, dass ich unmöglich ablehnen konnte.« Kolja grinste, und seine Narben verzogen sich zu einer Grimasse des Grauens. »Kommt zu mir, wenn euch die Zapote heute nicht die Eier abschneiden, und ich mache auch aus euch reiche Männer. Alles, was ihr für mich tun müsst, ist, auf ein paar hübsche Mädchen aufzupassen und ab und an ein oder zwei Schädel einzuschlagen. Nun, wär das was für euch?«
    »Wie ist das mit den hübschen Mädchen? Sollen wir nur aufpassen, oder ist auch anfassen erlaubt«, fragte Eleborn mit einem anzüglichen Grinsen.
    Nodon traute seinen Ohren nicht. Wie konnte man nur so tief sinken? Er würde sich lieber die Zunge abbeißen, als sich mit solchen Sprüchen bei einem Drecksack wie Kolja anzubiedern.
    Das Narbengesicht verpasste Eleborn einen freundschaftlichen Hieb auf die Schulter. »Du bist richtig, Junge. Bei meinem Haufen würde es dir gut gefallen. Es ist ein besseres Leben, als auf einem Streitwagen zu stehen und Staub zu schlucken. Du würdest …« Kolja beugte sich vor und schnalzte mit der Zunge. Auch Nodon beugte sich weiter über die Reling. Unter ihnen lag der weite, weiße Platz jenseits des Tors, das zu den Tempelgärten führte. Dort war ein einzelner Mann mit rotem Umhang aufgetaucht. In der Mittagssonne glänzte das Gesicht des Mannes wie Silber.
    »Das ist der Unsterbliche Aaron«, murmelte Kolja und wandte sich wieder zu ihnen um. »Seid froh, dass ihr nicht bei ihm kämpft. Da, wo er steht, verrecken die meisten.« Der Hüne schnaubte. »Es ist leicht, ein Held zu sein, wenn man eine Rüstung trägt, die einen unverwundbar macht. Und jetzt kommt mal mit, ihr Hübschen.« Kolja schlenderte in Richtung der großen Frachtluke im Deck. »Wagenlenker, du willst doch sicher bei den Ersten sein, die bei Volodi sind. Ich überlasse dir die Ehre – du wirst den ersten Trupp anführen, der landet.« Er deutete in Richtung Frachtluke, in deren Nähe Nandalee und die anderen Elfen kauerten. »Das sind deine Freunde, nicht wahr? Nimm sie alle mit.«
    Nodon hatte das Gefühl, dass es nicht Gehässigkeit war, die Kolja zu der Entscheidung bewogen hatte. Da war etwas an diesem Krieger, das ihm seltsam vorkam. Er hatte in den Straßen der Stadt Gerüchte über Kolja gehört. Dieser Menschensohn war ganz bestimmt kein Feigling. Doch dort unten gab es etwas, vor dem selbst er sich fürchtete.
    Kolja war weitergegangen. Er wählte noch mehr Männer für den ersten Landungstrupp aus. Es waren ausnahmslos Krieger, die nicht zu den Zinnernen gehörten.
    »Los, in die Körbe mit euch, ihr Hunde«, rief er ausgelassen. »Gebt es den Kätzchen dort unten! Jeder, der mir ein Katzenfell bringt, darf sich heute Nacht in meinem besten Haus all seine Wünsche erfüllen lassen.«
    Nodon war verblüfft, für wie viel gute Laune die Aussicht sorgte, eine Nacht in einem Bordell freigehalten zu werden. Er würde sie niemals begreifen, diese Menschenkinder! Was bedeutete es schon, bei einer Frau zu liegen, die einen nicht liebte?
    Eleborn war der Erste, der in den Korb stieg. Nodon folgte ihm mit einem mulmigen Gefühl. Der große Korb schwankte in der Frachtluke. Alle, die einstiegen, wirkten angespannt. Nur Manawyn lächelte. Der alte Elf war während seiner Gefangenschaft wohl verrückt geworden!
    Bidayn stellte sich direkt neben Nodon. Sie klammerte sich mit beiden Händen am Rand des hüfthohen Korbs

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