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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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diese Aufgabe nutzlos. Vielleicht könnte er mit einem Diamanten ein paar Späne aus der Metallplatte kratzen? Seltsam, dass Glamir darauf noch nicht gekommen war. Vielleicht hatten sie hier einfach keinen Diamanten, der sich in ein Werkzeug einpassen ließ. Und da der Turm in Kürze von der Außenwelt abgeschnitten wäre, würden sie auch lange kein neues Werkzeug bekommen.
    Wieder hieb Galar mit aller Kraft den Pickel vor die Wand. Sie vibrierte nicht, bewegte sich nicht das kleinste bisschen, ganz gleich, wie heftig er darauf eindrosch. Sie musste dick sein und bestimmt endete sie nicht ein kleines Stück rechts oder links vom Fels, in den sie eingebettet war. Der Schmied dachte daran, was Amalaswintha erzählt hatte. Konnte es eine so riesige Metallwand mitten im Felsgestein geben? Und wenn ja, was war ihr Nutzen? Und wer hatte sie errichtet?
    Statt weiter an der Wand zu arbeiten, leuchtete er zur Seite und betrachtete den Fels, in den sie verschwand. Das Gestein war porös. Er hob den Pickel. Schon mit dem ersten Hieb gelang es ihm, einen faustgroßen Brocken loszulösen. Ein wenig Geröll rutschte nach. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Gestein zu brechen, ohne vorab die Höhlendecke und die Seitenwände vernünftig abzustützen. Eigentlich sollte er es besser wissen. Sein Leichtsinn war nicht … Mehr Geröll löste sich an der Stelle, an der er den Steinbrocken herausgebrochen hatte. Der Fels gab ein bedrohliches Knirschen von sich. Jetzt rieselten auch von oben feine Gesteinssplitter herab und tanzten im Lichtkegel seiner Blend laterne.
    Galar wich ein Stück zurück. Er war kein Steiger. Er hatte so gut wie keine Ahnung vom Bergbau. Hätte er nur die Finger davon gelassen! Seine verfluchte Neugier würde ihn eines Tages noch umbringen.
    Er trat noch einen Schritt zurück. Es hatte aufgehört, der Berg war wieder ruhig. Erleichtert atmete er auf. Sein Kopf schmerzte. Es war ein Gefühl, als habe jemand Finger in seine Ohren gesteckt und versuchte nun, ihm das Gehirn auszuquetschen. Das Ventil! Er hatte es völlig vergessen!
    Welcher Hebel war es auch gleich? Der blaue oder der rote? Er versuchte es mit Blau. Seine Zähne gruben sich in den Holzgriff. Diese Fassanzüge waren wirklich nicht ausgereift. Der Druck ließ nach. Er blinzelte und betrachtete die Metallwand. Wenn er es schaffte, ein paar winzige Späne mit nach oben zu bringen, könnte er froh sein. Nyr sollte sich das einmal ansehen. Er war ein findiger Kopf, und es war an der Zeit, dass er mal an was anderes dachte als an den kleinen Hosenscheißer. Frar hatte sich erstaunlich gut gemacht. Er war groß für sein Alter. Drachenblut und vorgekaute Sardinen hatten ihn nicht umgebracht. Der Junge würde es ein paar Stunden ohne Nyr aushalten.
    Galar drehte sich in der Felsnische um. Vor dem Ausgang war kein Lichtschein mehr. Glamir war verschwunden. Ob der Alte ein paar dieser ekelhaften Schnecken sammelte?
    Galar trat bis zum Höhlenrand und sah nach oben. Da war nichts. Kein Licht, nicht einmal das des Einstiegslochs in die Kuppeldecke. Unten vielleicht? Er musste sich weit vorbeugen, um in den Abgrund zu blicken. Schatten, gehüllt in unstetes, grünes Licht, hasteten den Hang hinauf. Von Glamir gab es keine Spur. Der Alte hatte sich verdrückt und ihn zurückgelassen! Galar griff nach dem Notseil, zog ruckartig daran. Kein Widerstand. Was …? Das durchtrennte Ende des Seils sank durch den Lichtkegel seiner Blendlaterne.
    Schlagartig wurde dem Schmied klar, warum Glamir ihn mit zur Wand hinuntergenommen hatte. Er wollte ihn aus dem Weg räumen. Aber so leicht verreckte er nicht! Galar trat zurück in die Felsnische. Die verdammten Spinnen konnten ihn hier nur von vorne angreifen. Er war ein Drachentöter! So leicht würde er sich nicht umbringen lassen!
    Er zog das Messer, das in einer der Fassschlaufen steckte. Zusammen mit dem kurzstieligen Pickel waren es die besten Waffen, um sich gegen Spinnen zur Wehr zu setzen. Das hoffte er zumindest. Seine Erfahrungen mit Spinnen beschränkten sich auf solche, die man ohne Schwierigkeiten mit der flachen Hand erschlagen konnte.
    »Kommt schon!«, rief er so laut, dass ihm in dem engen Fass die Ohren dröhnten. »Ich mach euch fertig!«
    Die erste Spinne, die in die Felsnische einstieg, ließ ihm den Atem stocken. So groß sollten solche Viecher nicht sein! Die langen, schlanken Beine trugen einen wuchtigen Rumpf. An Land würde die Spinne einfach über ihn hinwegstelzen können, ohne dass ihr

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