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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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herumfahren ließ. Das Trommeln schwerer Hufe! Noch ein vierter
Streitwagen kam den Weg hinauf und hielt auf das Tor zu. Volodi fluchte. Er war erledigt! Blieb er nah am Tor, würden sie ihn gegen eine der Holzwände drängen und der Bogenschütze auf dem Wagen würde ihn niederschießen. Rannte er vom Tor fort, würden ihn die Bogenschützen oben auf der Plattform erwischen. Hätte er nur sein Maul gehalten und Juba einen Schlachtplan machen lassen. Er hätte gar nicht hier sein müssen!
    Immer noch fluchend packte er den ersten Luwier, den er niedergestreckt hatte bei den Armen. Der Kerl mit dem zerschmetterten Kiefer war kleiner als sein bulliger Kamerad. Volodi hob sich den Krieger auf die Schultern und begann zu laufen. Wenn er es hundert Schritt vom Turm weg schaffte, wären die Bogenschützen keine große Gefahr mehr.
    Immer lauter wurde das Hufgetrommel. Ein Pfeil verfehlte ihn um mehr als drei Schritt. Er durfte nicht in einer geraden Linie laufen, dachte er. Damit machte er es den Bogenschützen und auch dem Streitwagen zu leicht. Er sollte … Ein schwerer Schlag traf ihn in den Rücken, ließ ihn nach vorne taumeln und in die Knie gehen. Der Luwier auf seinem Rücken stöhnte. Volodi spürte, wie warmes Blut durch seine Tunika sickerte und an seinen Beinen hinablief. Volodi kam wieder auf die Beine und blickte zurück. Der Streitwagen hatte fast den Torturm erreicht. Der Kerl, den er vor dem Turm niedergemacht hatte, kämpfte sich benommen hoch und versuchte den Pferden auszuweichen. Was für Ungetüme das waren! Noch nie hatte Volodi so große Pferde gesehen.
    Blut spritzte hoch gegen die Wände des Tors. Der Trottel war stehen geblieben, als er den Pferden ausgewichen war. Er hatte die Sicheln vergessen!
    Volodi entschied sich, den Krieger, den er mitgeschleppt hatte, liegen zu lassen. Er würde ihm kaum noch nutzen. Der Tod haftete ihm nun auf den Fersen. Es wäre besser, schnell rennen zu können. Haken schlagend hielt er auf den Hügel zu. Dort ragten einige Felsblöcke aus dem Gras. Die würden dem Streitwagen Schwierigkeiten machen.

    Mit einem feinen, singenden Laut schrammte ein Pfeil über seinen Schuppenpanzer. Nur ein Streifschuss. Volodi blickte über die Schulter. Der Streitwagen war keine zwanzig Schritt mehr entfernt. Er entschied, nicht mehr weiter zu flüchten. Er würde kämpfen. Hoffentlich sahen seine Ahnen ihm zu. Er wollte einen guten Tod sterben! Der Bogenschütze neben dem Wagenlenker hatte Schwierigkeiten zu zielen. Der Boden war hier leicht uneben, und jede kleine Welle versetzte dem Wagen einen Schlag. Die Schildträger rechts und links hatten kurze Wurfspeere aus den Köchern an den Seitenwänden des Wagens gezogen.
    Volodi blickte auf die Sicheln. Sie drehten sich so schnell mit dem Rad, dass sie zu einem bedrohlich schimmernden Schemen verschwammen.
    Noch zehn Schritt.
    Er konnte das Weiße in den Augen des Bogenschützen sehen. Der Schütze senkte die Waffe. Er überließ es dem Wagenlenker, ihn zu töten.
    Volodi vermochte nicht einzuschätzen, wie schnell der Wagenlenker reagieren konnte. Jetzt hielt er genau auf ihn zu, um ihn unter den Hufen zerstampfen zu lassen.
    Links! Gedanke und Bewegung waren eins. Volodi hechtete nach vorn, warf sich ins Gras. Der Boden unter ihm schwankte unter den Hufen. Zischend zogen die Sicheln über ihn hinweg. So dicht, dass er den Luftzug spürte.
    Der Drusnier rollte sich zur Seite. Keinen Augenblick zu spät! Dort, wo er gerade noch gelegen hatte, bohrte sich ein Wurfspeer in die Erde. Er packte die Waffe und schleuderte sie voller Wut dem Wagen hinterher. Ohne zu zielen. Die Luwier standen so dicht gedrängt, dass es fast unmöglich war, sie zu verfehlen.
    Der Wagenlenker! Er hatte den Wagenlenker im Rücken getroffen. Er schwankte, kippte zur Seite, hatte die Zügel aber immer noch fest in den Händen. Der Streitwagen wurde langsamer. Mit einem Wutschrei lief Volodi ihnen hinterher. Der unebene Boden. Die unsichere Zügelführung. Der Streitwagen geriet ins
Schlingern! Die Sicheln des linken Rades krachten gegen einen der Felsen, die aus dem Gras ragten, und mit einem hellen Klingen zerbrach die Sichel. Der Wagen machte einen Ruck, kam aus dem Gleichgewicht, fuhr nur noch auf einem Rad und drohte sich zu überschlagen.
    Volodi holte auf. Das schwebende Rad fand mit einem harten Schlag wieder auf den Boden

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