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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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diese Stimmen in seinem Kopf? Und was hatte er eigentlich letzte Nacht getan? Er erinnerte sich daran, in den Harem gekommen zu sein. All die Frauen … Es war unglaublich gewesen. Sie alle hatten ihn angeschmachtet. Ihn, nach dem sich bislang höchstens einmal eine alte Vettel umgedreht hatte, weil er nur ein Habenichts war und auch nicht besonders gut aussah. Sie hatten ihm einen goldenen Becher mit Wein gereicht. Artax seufzte.
    Nicht einen! So ziemlich jede hat dir einen Becher Wein gereicht und du Idiot hast von allen gekostet!
    Der Kater eines Unsterblichen war wahrlich etwas anderes als der Kater eines Bauern. Er war nicht zum ersten Mal betrunken, doch so seltsam hatte er sich noch nie gefühlt. Aber, rief er sich
zur Räson, zurück zu dieser Stimme in seinem Kopf. Fremde Erinnerungen, ein neuer Körper, ein Gott als Gesprächspartner – das war das eine. Aber jetzt auch noch Stimmen im Kopf, das war eindeutig zu viel. Das hatte man nun von diesen Träumen. Sie hatten immer irgendeinen Haken. Vermutlich blökte die Ziege im Stall nebenan und wollte ihn daran erinnern, dass er aufstehen und sein Tagwerk beginnen sollte. Auf der anderen Seite war er sich nicht so sicher. Der Traum währte schon verdammt lange und fühlte sich noch immer ziemlich wirklich an. Sein Kopf war gar nicht klar, aber sein Tastsinn … Wurde er verrückt?
    Ganz im Gegenteil. Wir sind klar. Dein Rausch hat uns nichts ausgemacht, wenn man einmal davon absieht, dass du in jeder Hinsicht eine Enttäuschung bist. Die Not hat dem Göttlichen keine andere Wahl gelassen, als auf dich zurückzugreifen. Also besauf dich noch zwei, drei Mal schön und vergnüg dich mit unseren Huren. Lange wirst du diesen Spaß nicht überleben. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Löwenhäuptige einen Tölpel wie dich auf Dauer zum Herrscher von Aram machen würde? Eine Notlösung bist du. Sehr vorübergehend, verlass dich darauf.
    Artax streckte sich. Das war der Rausch. Er würde diese Stimme ignorieren. Und den Wein, den er gestern getrunken hatte, würde er auch nie mehr anrühren. Am besten wäre es, noch ein wenig zu schlafen. Er drehte sich vom Fenster fort, zog die blütenzarte Decke an sich und wollte schlafen, als seine Fingerspitzen weiche Haut berührten.
    Erschrocken öffnete er die Augen und wurde sofort mit einer neuen Welle dumpfen Schmerzes bestraft. Verdammter Wein! Undeutlich erkannte er ein Durcheinander von Armen und Beinen, kniff die Augen zusammen und blickte erneut hin. Es waren zu viele Arme und Beine. Was …
    Du hast drei ins Bett geschleppt, Bauer. Und wie nicht anders zu erwarten, hast du dich auch hier schlecht geschlagen.
    Artax versuchte die verfluchte Stimme in seinem Kopf zu verdrängen. Wer immer das war – trauen konnte er ihm nicht. Schon
diese Marotte, von sich immer als wir zu sprechen. Der war ja selber verrückt!
    Artax erinnerte sich noch deutlich daran, wie er seinen Kriegsmeister und den Hohepriester verabschiedet hatte. In den Harem war er allein gegangen. Die Frauen hatten ihn von allen Seiten bestürmt, kaum dass er ihre Gemächer betreten hatte. Mit seiner Almitra hatte er sich die Sache immer anders vorgestellt. Anfangs hatte er gar nicht gewusst, wie er damit umgehen sollte. Stocksteif hatte er dagestanden. Erst als sie ihm den Wein brachten, war er lockerer geworden.
    Selbst jetzt erschien ihm das alles wie ein Traum.
    Er blickte zu den drei Schlafenden in seinem Bett. Unglaublich! Einige der Haremsdamen hatten vor Glück, ihn lebend wiederzusehen, geweint. Und alle waren sie hübsch. Nein, hübsch war nicht das richtige Wort. Bis gestern hatte er gar nicht gewusst, dass Frauen so sein konnten. Sich so angenehm anfühlten. So gut riechen konnten. Er war überwältigt gewesen. Und sie alle buhlten um ihn. Seinen Blick, ein Wort … In die Frauengemächer zu gehen hatte ihn fast ebenso sehr beunruhigt, wie es ihn gereizt hatte. Aarons Erinnerungen waren sehr … Auch dafür fehlten ihm die richtigen Worte. Der unsterbliche Aaron hatte sehr viel Zeit in seinem Bett verbracht. Und er hatte einige sehr rätselhafte Dinge getan. So hatte Aaron zum Beispiel gerne den Blick über seine Weiber schweifen lassen und dann irgendwann angefangen zu zählen. Er hatte immer die Siebente auserwählt … So machte man so was doch nicht!
    Nicht dass er Ahnung von Frauen gehabt hätte, dachte Artax

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