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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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die Zähne. »Für einen Mann, der faselnde Priester verachtet, hast du eine flinke Zunge.«
    Â»Aaron wurde in Rhetorik geschult, kaum dass er zu reden gelernt hatte«, stellte Artax fest.
    Â»Was kaum Früchte getragen hat.« Der Devanthar sah ihn lauernd an, und Artax musste an eine Katze denken, die mit einer Maus spielte. Diese verfluchte Stimme in seinem Kopf. Ihre Worte waren wie ein langsam schleichendes Gift.
    Die Augen des Devanthar verengten sich. Angst griff nach Artax’ Herz. Hätte er nur den Mund gehalten! War er denn von allen guten Geistern verlassen, mit einem Gott zu streiten? Das war nicht er! Er ging verloren in der Flut der Erinnerungen von Aaron, das musste es sein. Aber, gestand er sich selbst ein, auch Aaron hätte es nicht gewagt, sich mit dem Devanthar anzulegen. Wurde er vielleicht verrückt, weil die Erinnerungen und Sehnsüchte zweier Menschen nun in seinem Kopf zusammengepfercht waren? Er sollte sich mäßigen. Am besten, er …

    Â»Du bist interessant«, unterbrach der Devanthar seine Gedankenflut. »Wahrlich eine Abwechslung. Ich rate dir, sei so interessant, dass mein Gefallen an dir nicht ermüdet, und achte zugleich darauf, dass deine vorlaute Zunge mich nicht erzürnt. Du wirst mich brauchen. Du wirst dir sehr schnell Feinde machen. Du wirst es schaffen, dass dein Leben gefährdet ist, obwohl du ein Unsterblicher bist. Und das ist wahrlich nicht leicht.« Er lächelte auf eine fremdartige, bedrohlich wirkende Art, und Artax dachte schon, die Unterhaltung wäre beendet, als das Lächeln aus den Zügen des Devanthar verschwand.
    Â»Es könnte sein, dass der Weltenmund auch zu deinem Grab wird«, sagte er.
    E R
    ER drehte den Dolch in den Händen und bewunderte die Waffe, die ihm die überlebende Elfe gebracht hatte. Lyvianne. Sie hatte es eilig gehabt, fortzukommen. Wahrscheinlich hütete sie irgendwo wieder ein Kind, das sie am Ende doch nur ermorden würde. Sie war verrückt geworden! Aber IHM war das egal. Sie war eine sehr gute Dienerin und hatte IHN noch nie enttäuscht. Anders als Talinwyn. Sie hätte es weit bringen können, wenn sie weniger ehrgeizig und nicht so unbeherrscht gewesen wäre. Was scherte IHN der Verlust einer jungen Drachenelfe, solange ER Lyvianne hatte?
    Kurz dachte ER daran, dass Gonvalon noch nicht zurückgekehrt war, um von seiner Mission zu berichten. War geschehen, was ER vorhergesehen hatte? War Ailyn tot?
    Sie war ein Ärgernis, denn sie war mächtig geworden und diente nicht IHM. Die aufsässige kleine Elfe aus Carandamon hingegen war nicht von Bedeutung. Für IHN war es immer nur darum gegangen, Ailyn loszuwerden. Sicher würde Gonvalon bald kommen. Der Elf hatte IHN ebenfalls noch nie enttäuscht!

    ER dachte an die Zukunft. An SEINE großen Pläne. Dann blickte ER wieder auf den Dolch. Deutlich spürte ER die dunkle, andersartige Magie, die in das Metall gewoben war – eine Waffe, die zu dem Zweck erschaffen worden war, ewiges Leben zu nehmen.
    Die Klinge des Dolchs war von einem unregelmäßigen blaugrauen Wellenmuster überzogen. ER kannte die Schmiedetechnik, mit der man solchen Stahl erschuf – biegsam und doch stark. Fast unzerbrechlich. Doch war mehr in diesem Muster gefangen, als sich auf den ersten Blick erschloss. Diese Wellen bündelten die Magie, die alles durchdrang. Die Waffe würde niemals geschliffen werden müssen, und es gab nichts, was ihr zu widerstehen vermochte. Ein Stoß mit diesem Dolch war tödlich, ganz gleich, ob man sich mit bestem Stahl oder Magie wappnete oder mit beidem zugleich.
    ER legte den Dolch auf einen flachen Stein, auf den im Kreisrund acht Symbole eingeritzt waren. Jedes der Zeichen stand für einen Uneinsichtigen. Alle acht konnte man antreffen, ohne dass Zeugen anwesend waren, wenn man den rechten Zeitpunkt wählte. Sie hielten sich für unberührbar.
    ER lächelte. Dieser Dolch würde einen von ihnen eines Besseren belehren. Jeder dieser acht trug Schuld daran, dass die Welt in Lethargie erstarrte. Lange hatte ER versucht, sich mit Worten gegen ihre Gleichgültigkeit zu stemmen. Sie waren es, die IHN gezwungen hatten, einen anderen Weg zu beschreiten. Sie hatten sich selbst zuzuschreiben, was geschehen würde.
    Wussten sie es vielleicht sogar? Der Gedanke ließ IHN erzittern. Warteten sie auf SEINE Tat, um IHN dann zu vernichten?
    So vorzugehen stünde im Einklang

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