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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gleichzeitig, und die Monde hielten in ihrem rasenden Zug über das Firmament plötzlich inne. Der Fluss der Zeit schien wieder in seinem gewohnten Tempo zu verlaufen, sodass der Eindruck entstand, als würden die Monde reglos an ihren Positionen verweilen, und man erst nach einer Weile die Veränderung bemerkte.
    Beeil dich, Liisho, du Narr, der du dich einen Weisen nennst! Der Meermond steht genau an der richtigen Stelle, sodass sein Licht exakt durch das Loch in der Decke der Orakelhöhle einfallen und das Juwel treffen müsste, sofern du die Position des Artefakts nicht verändert hast … Ein überhebliches Lachen folgte. Beeil dich, denn meinen Nebel, der die Drachen vertreibt, habe ich zurückgezogen, damit das Licht des Meermondes bis zur Erde fallen kann! Worauf wartest du, Narr Liisho?
    Liisho zitterte am ganzen Körper, einerseits vor Kälte, aber andererseits auch deshalb, weil selbst er offenbar zutiefst beeindruckt war von dem, was er soeben erlebt hatte.
    Der Vermummte wandte sich dem im Licht der fünf Monde gut erkennbaren schwarzen Felsen zu, der sich wie ein finsterer Schatten gegen die Nacht abhob. Fjendur setzte sich in Bewegung und schritt auf den Felsen zu. Offenbar sah er seinen Hilfsdienst als erledigt an. Den Rest sollten die Sterblichen selbst vollbringen: die Welt vor einer zweiten Herrschaft der Drachen zu bewahren und ihr Gleichgewicht aufrechterhalten. Sich auch noch daran zu beteiligen, dafür war sein Interesse an der Gegenwart offenbar doch nicht stark genug.
    „Es gibt da aber noch ein Problem!“, rief Liisho ihm nach.
    Ohne sich noch einmal umzudrehen winkte Fjendur nur mit seinem dritten Arm. Eine abwehrende Geste. Er schien einfach nichts weiter mit der Sache zu tun haben zu wollen. Finde eine Lösung und beweise, dass ich dich zu unrecht einen Narren nannte und du dich zu recht als einen Weisen betitelst!
    „Es wird ein Drache durch das Tor kommen!“, rief Liisho. „Es ist mein Diener Ayyaam, ein direkter Nachfahre des Urdrachen Yyuum, aber mir dennoch treu ergeben und ebenso wenig dein Feind, wie ich es bin!“
    Der Vermummte wirbelte herum. Seine Gestalt wuchs innerhalb eines Augenblicks um ein Drittel, und gleichzeitig drang ein durchdringender sonorer Ton unter der Kapuze hervor, ein Laut, der wie das wütende Brummen eines Insektenschwarms klang. Fjendur hob seine drei Arme, richtete sie gegen Liisho und ließ aus jedem von ihnen einen Blitz fahren.
    Diese Blitze zielten alle drei auf einen einzigen Punkt – Liishos Stirn. Der Weise wurde getroffen, mehrere Schritte weit zurückgeschleudert und landete unsanft auf dem hart gefrorenen Boden.
    Fjendur ließ die Arme sinken, wuchs aber weiter – bis auf Mastlänge. Nichts, was ich in deinen Gedanken fand, widerspricht dem, was du behauptest!, ließ der ins Riesenhafte gewachsene Vermummte dann wissen. Also sei es deinem Drachen gestattet, diesen Ort für kurze Zeit aufzusuchen. Aber ich warne dich: Sollte er sich nicht benehmen, werde ich dafür sorgen, dass sein Kadaver zur Beute der Eiswölfe wird und sie das Fleisch von seinen und euren Knochen nagen!
    „Du kannst unbesorgt sein“, versicherte Liisho, der ächzend versuchte, sich wieder aufzuraffen.
    So sei dein Drache der Erste, der mit meiner Einwilligung seine Klauen in die kalte Senke setzt, nicht verstohlen in aller Heimlichkeit und in der Hoffnung, dass ich nicht erwache und etwas davon bemerke – so wie er es bisher getan hat!
    Der Vermummte ging davon. Und während er sich entfernte, wurde seine Gestalt noch immer größer, aber seine Konturen auch immer verschwommener und unklarer. Er bewegte sich sehr schnell – so schnell, dass ihm wahrscheinlich selbst ein Flugdrache nur mit Mühe hätte folgen können. Schließlich wurde er eins mit dem Schatten des schwarzen Felsens und war verschwunden.
    „Auf zur Höhle!“, forderte Liisho die beiden anderen auf. „Wir werden uns beeilen müssen, denn für die Kriegsarmada des Usurpators gibt es jetzt kein Hindernis mehr!“
    „Um so verwunderlicher, dass sie nicht längst hier sind“, murmelte Bratlor. Eine tiefe Furche teilte seine Stirn. Er lauschte und sah in Richtung des schwarzen Felsens, der wie ein drohender Schatten in der Mitte der Senke aufragte. Hätte man nicht längst die Signalhörner der Kriegsarmada hören müssen, mit denen ein erneuter Aufbruch befohlen wurde? Und wo blieb das Brüllen der Drachen? Das Rauschen ihres Flügelschlags?
    „Dir kann man es wohl nie recht machen“, meinte

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