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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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von Wichtigkeit fällte. Aber in Kriegszeiten kam es vor, dass dem Hochkapitän größere Befugnisse und die Macht der Entscheidung gegeben wurden. Genau dies war einige Monate zuvor geschehen, und so bestimmte Thalmgar aus eigener Weisheit und Machtvollkommenheit.
    In den Werften und Werkstätten von Borghorst bis Südenthal, von Islaborg bis zum Nordenthal-Land hörte man indess die Hämmer und Äxte schlagen, um aus der Flotte der tausend Schiffe eine Flotte der Fünftausend zu machen, hoch gerüstet mit Katapulten und Springalds nach Bauart der verbündeten Tajimäer.
     
    Die Chronik der Sternenseher von Seeborg
     
     
    Fünf kosmische Tore gab es, und manche sagten, es seien fünf Mal fünf gewesen. Die Zeit hat sie vergessen, und das Wissen darum, wie man sie benutzen kann, geriet mit ihnen in Vergessenheit. Selbst der Weise Liisho kannte nur einen Teil ihrer Geheimnisse. Magier forschen danach ebenso wie die Gelehrten von Pendabar, unter denen der Feuerfürst für denjenigen, der es schaffte, mittels eines dieser Tore eine Verbindung zu anderen Welten wiederherzustellen, lebenslangen Reichtum als Preis des Tüchtigen auslobte.
    Doch all die Mühen waren vergebens …
     
    Die Schriften des Sehers Yshlee von Sajar, Band XXII
     
     
    Können Minotauren oder Echsenmenschen Mitglieder der Kirche des Unsichtbaren Gottes werden? Diese Frage beschäftigte immer wieder die Gelehrten, und ich holte umfangreiche Gutachten dazu bei verschiedenen von ihnen ein. Als entscheidend wurde dabei von verschiedener Seite immer wieder die Frage der Herkunft angesehen. Während Veränderte wie zum Beispiel die Dreiarmigen auch nach mehreren Generationen noch als von Magiern geschaffene Wesen angesehen werden, die letztlich nur Werkzeuge in der Bestimmungsgewalt ihrer jeweiligen Herren bleiben, so sie nicht zu Missratenen herabsinken, gelten Echsenmenschen und Minotauren als Völker, denen prinzipiell der gleiche Status zusteht wie einem Menschen. Einem Veränderten Autonomie in Glaubensdingen zuzugestehen, macht hingegen auch nach meinem Dafürhalten keinen Sinn, da er sie doch sonst in keinem Lebensbereich genießt oder auch nur anstrebt. Das Problem der Missratenen will ich hier bewusst und aus systematischen Gründen unbehandelt lassen.
    Echsenmenschen gelten als Verwandte der Drachen, die ebenso wie Magier, Seemannen, Drachenier und Tajimäer die kosmischen Tore passierten, um hier eine neue Heimat und einen neuen Gott zu finden. Warum sollte ein Gott, der unsichtbar ist, jemanden wegen äußerer Merkmale aus seiner Gemeinschaft ausschließen? Dafür gibt es keinen Grund, und auch wenn es in den Schriften des Propheten Masoo keinen eindeutigen Hinweis auf seine Haltung zu diesem Problem gibt, so ist hier doch ein Satz aus den Geboten maßgebend, die Masoo auf der Großen Nadel erhielt: „Du sollst Wesen und Geist achten und kein Urteil aufgrund der Gestalt fällen!“
    Davon abgesehen, gibt es zwar eine erkleckliche Anzahl von Echsenmenschen im Heer des Priesterkönigs, aber die meisten von ihnen sind in Glaubensdingen eher indifferent.
    Was die Minotauren betrifft, führen nun viele die Zweifel an ihrer Herkunft ins Feld, um ihre Zugehörigkeit zur Kirche des Unsichtbaren Gottes abzulehnen. Zwar behaupten die Minotauren selbst, vor vielen Zeitaltern durch die kosmischen Tore auf diese Welt gelangt zu sein, wie die anderen Völker auch.
    Die Chroniken der Seemannen legen jedoch eine andere Herkunft nahe. Ihnen zufolge sind die Minotauren durch ein Missgeschick ihres Schicksalsgottes Groenjyr entstanden, der auf dem Jademond am Teppich des Schicksals webt. Die Seemannen hatten nämlich bei ihrer Passage der kosmischen Tore ein Haustier namens „Rind“ mit in die Welt gebracht, das später ausstarb, weil es sich nicht an die neuen Lebensbedingungen anzupassen vermochte. Nun verwechselte aber der Überlieferung nach der betrunkene Schicksalsgott Groenjyr in einer Mischung aus Liebes- und Weinrausch eine sterbliche Seemannenfrau, die er schon länger begehrte und vom Jademond aus beobachtet hatte, mit einer Rinderkuh. Aus der Verbindung zwischen ihr und Groenjyr entstand der erste Minotaur. Als Groenjyr nach einem jahrelangen Schlummer seinen Rausch ausgeschlafen und sich von seiner Liebesmüh erholt hatte, erkannte er, welch ein Monstrum er gezeugt hatte, und er sandte eine Krankheit zu den Rindern der Seemannen, an der die meisten von ihnen starben, denn er wollte durch ihren Anblick nicht ständig an seinen Fehltritt

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