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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und fiel in die Tiefe. Glücklicherweise nahm es seinen unaufhaltsamen Weg nicht an dem Hang mit der Felsterrasse, wo Rajin und sein Gefolge gelandet waren, sonst hätte es für niemanden Rettung gegeben.
    Die Drachen unten am Fuße des Berges wurden unruhig. Sie begriffen nicht, was geschah, und wussten auch nicht, wie sie reagieren sollten. Die Dämonen des Glutreichs stützen sich auf die Ersten von ihnen. Zischend versengte ihr Feuer ein paar der in der Luft Scheinkämpfe ausführenden Kriegsdrachen. Nichts als Asche blieb von ihnen, die auf die anderen niederregnete.
    Lastdrachen wurden von den Glutreich-Bewohner gepackt, deren mächtige glühende Pranken sich zischend in die Schuppenhaut brannten, sie wie nichts durchdrangen und den Reptilien furchtbare Verletzungen zufügten.
    Ein grausiges Gemetzel begann, und die Schreie der Drachen erfüllten ganz Seng-Pa.
     
     
    Es war überall rot und gelb und sehr grell.
    Und heiß.
    Eine Feuersbrunst, wie sie im Inneren der Sonne herrschen mochte; Flammen, die alles verzehrten und zu Asche werden ließen; eine Hitze, die sengend durch die Höhle schoss …
    Wer hätte dem Urdrachen schon gebieten können – außer demjenigen, der den dritten Drachenring trug?
    Wer außer einem Nachfahren Barajans hätte es wagen können, ihm entgegenzutreten?
    Als das Drachenfeuer Yyuums auf ihn zufachte, glaubte Rajin fest, dass es das Letzte war, was er überhaupt sehen würde. Doch wie von selbst hob sich seine zur Faust geballte metallische Hand, die den dritten Drachenring fest umschloss. Sie leuchtete grünlich auf, und innerhalb eines Augenaufschlags bildete sich ein Schirm aus Licht, der das Drachenfeuer zurückwarf.
    Yyuum brüllte, als sein eigenes Feuer seinen Leib erfasste, und Rajin wurde von den Kräften, die er entfesselt hatte, nach hinten geschleudert und prallte gegen die Felswand, während etwas Dunkles, Schattenhaftes herabfiel. Es war der Affe, der das Flammeninferno auf einem hochgelegenen Vorsprung an der Höhlenwand überlebt hatte. Doch die tiefen Töne des Drachenschreis hatten seine Gedärme zerrissen, und auch Rajin spürte, wie ein furchtbarer Schmerz seinen gesamten Körper durchflutete. Er hielt sich den Leib und rappelte sich mühsam auf. Der Schirm aus Licht hatte ihn zumindest vor dem Schlimmsten bewahrt.
    Yyuums Schrei war längst verklungen. Das eigene Feuer hatte seinen Kopf verglühen lassen. Ein rauchender Drachenschädel – das war alles, was von ihm geblieben war. Aus der Mundhöhle und den Augen quoll dichter weißer Rauch.
    Rajin rang nach Luft, taumelte vorwärts und sah plötzlich den freien Höhleneingang. Mit dem Urdrachen war auch das Trugbild vergangen, das den Zugang zur Höhle hatte verbergen sollen.
    „Rajin?“, rief eine raue Stimme. Es war Koraxxon, der ihm entgegenkam. Er packte Rajin am Arm und zog ihn mit sich. Rajin hustete. Der Rauch biss in seinen Lungen. Sie gelangten ins Freie, und die Helligkeit blendete ihn.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Koraxxon.
    Rajin nickte nur, rang erneut nach Luft und musste jämmerlich husten. Aber das Wichtigste hatte er geschafft. Der dritte Drachenring war in seiner Hand. Er hob die metallene Faust, öffnete sie aber nicht, sondern starrte sie nur einen Moment lang an.
    Er atmete schließlich tief ein und ließ den Blick schweifen. Grauenerregender Schlachtenlärm herrschte überall. Es war ein Ringen der Giganten – aber keineswegs ein gleichwertiger Kampf. Die Dämonen des Glutreichs fielen unbarmherzig über die Drachen her, zerrissen ihre Leiber zu Dutzenden. Das Blut spritzte hoch auf und verkochte zischend, wenn es die glühenden Angreifer traf. Manche von ihnen wateten regelrecht darin. Ihre Pranken verkrallten sich in den Drachen, die davonfliegen wollten, und rissen sie zu Boden.
    Nie zuvor in seinem Leben hatte Rajin derart furchtbare Schreie gehört. Er öffnete die Faust. Der Ring kam zum Vorschein. Einer der drei Ringe, die schon so viele seiner Vorfahren getragen hatten und die die Herrschaft der Menschen über die Drachen gewährleisteten.
    „Bei Njordir!“, entfuhr es Rajin, ohne dass er darüber nachdachte; immerhin hatte er seine Kindheit und Jugend als Bjonn Dunkelhaar auf Winterland und unter Seemannen verbracht, die den Meeresgott verehrten.
    Dann nahm er den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger der Rechten und steckte ihn sich an den metallischen Ringfinger der Linken. „Hört ihr mich, ihr Drachen? Hört ihr euren Herrn?“
     
     
    Die Dämonen des

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