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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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großes Tor machtvoll aufgestoßen, und Ghuurrhaan, der gezähmte Wilddrache des Kaisers, kroch mit gefalteten Flügeln herein – groß und erhaben, auch wenn er sich klein zu machen versuchte und die Flügel auf dem Rücken gefaltet hatte. Ein Feuerstrahl loderte über die Köpfe der Großen des Reiches hinweg, eine rote Glut, die die Luft schwirren und den Geist in Entsetzen erstarren ließ. Ein Raunen ging durch den Raum, und hier und dort mischte sich ein panikartiger Schrei hinein.
    Der Kaiser ging gemessenen Schrittes auf seinen besonderen Gast zu, der daraufhin den gewaltigen Kopf auf den Boden legte und es sich sogar gefallen ließ, dass sein Herr ihn an der Schnauze berührte.
    „Fürchtet mich - und fürchtet meinen Drachen, denn er tut nur, was ich will“, sprach Rajin.
    Die Fürsten und Würdenträger ließen keinen Augenblick mehr verstreichen, ehe sie dem rechtmäßigen Herrn des Reiches ihre Verbundenheit bekundeten und ihm huldigten.
     
    Das Buch des Befreiers
     
     
    Es war die Zeit des Gleichgewichts unter den fünf Reichen, was zu einem geflügelten Wort wurde, das über Zeitalter hinweg den Zustand der Welt beschrieb.
    Aber dann wurde der frevelhafte Versuch unternommen, ein sechstes Reich zu gründen.
    Heute kennt man es als die Insel der Vergessenen Schatten.
    Nichts ist vom sechsten Reich geblieben – nichts als die Ruinen von Qô und die namenlosen Schrecken, denen die inneren Kräfte der meisten Menschen nicht gewachsen sind ...
     
    Aus den Schriften des Weisen Liisho
     
     
    Das Seereich der Seemannen und das Luftreich Tajima standen im Krieg mit dem Drachenland Drachenia, dessen Drachenreiter-Samurai zunächst überall auf dem Vormarsch waren. Verbündet mit Drachenia war der Feuerfürst von Pendabar, der über das Reich Feuerheim gebot.
    Magus, das Reich der Magier, gab sich abwartend, um sich später auf die Seite des Stärkeren zu stellen und den Ausschlag zu geben auf der schwankenden Waage des Schicksals. Bei geringstmöglichem Einsatz sollte der größtmögliche Gewinn eingefahren werden und das Zeitalter der Magier beginnen [...]
    Es war in der Zeit, nachdem Komrodor, Großmeister von Magus, durch den Meuchler Abrynos aus Lasapur ermordet worden war, der ihm im Amt folgte. Abrynos rief die Gesandten von vier der fünf Reiche zusammen: Außer Magus, dem Reich der Magier, waren dies Feuerheim, das Seereich und das Luftreich Tajima.
    Da sich der Feuerfürst von Pendabar und seine von Rennvögeln gezogenen Geschützwagen schon tief im Luftreich befanden und der Priesterkönig von Tajima durch die Vernichtung vieler seiner Luftschiffe in arge Bedrängnis geraten war, sprach Abrynos mit der ganzen Überzeugungskraft, die ihm die Magie gab: „Das Seereich und das Luftreich Tajima befinden sich bereits mit Drachenia im Krieg, und das Reich Magus hat seine Neutralität längst aufgegeben, sodass den Sieg dieser drei niemand mehr aufzuhalten vermag. Ist es da für den Feuerfürsten von Pendabar nicht das Gebot der Stunde, sich auf unsere Seite zu schlagen?“
    „Um fortan ein Vasall des Großmeisters von Magus zu sein?“, fragte man aus Feuerheim. „Das wird dem Feuerfürsten nicht gefallen, zumal seine Kampfwagen bereits die westlichen Provinzen Tajimas besetzt halten und sie dem Reich aus Feuer und Eisen einzugliedern gedenken!“
    Abrynos versicherte, niemand würde die Bündnispartner in Vasallenschaft zwingen wollen, wenn der Sieg errungen war, sondern dass man vielmehr auch dann noch auf sie angewiesen wäre, da man allein die Herrschaft nicht ausüben könne.
    Da aber der Gesandte Feuerheims verstockt blieb und der Feuerfürst selbst aus Furcht vor magischer Beeinflussung weder bereit war, selbst nach Magussa zu reisen, noch einen Besucher aus Magus zu empfangen, wandte sich Abrynos an den Priesterkönig von Tajima, um ihn zu einem Zugeständnis zu bewegen. „Überlasst dem Feuerfürsten von Pendabar die Provinzen, die er erobert hat, und vergebt ihm die zahlreichen Luftschiffe, die er Euch nahm“, schlug der Großmeister von Magus vor. „Der Feuerfürst wiederum soll Euch versprechen, die eroberten Provinzen wieder herauszugeben, wenn Ihr ihn in das Geheimnis der Gewichtslosigkeit einweiht, das Eure Luftschiffe fliegen lässt. Dies alles soll aber erst nach dem Ende des Krieges geschehen, wenn Euch der größte Teil der Eroberungen zustehen wird, da Ihr bisher das meiste verloren habt.“
    Diesen Vorschlag nahm der Priesterkönig an, denn ihm stand das Wasser bis zum

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