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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die für einen kurzen Moment die gesamte Höhle ausfüllte. Rajin wurde davon geblendet, und obwohl er die Augen sofort schloss, sah er nichts als gleißendes Licht.
    Ebenso plötzlich, wie dieses Licht aufgeflammt war, verschwand es auch wieder. Rajin brauchte eine Weile, bis er wieder klar sehen konnte.
    Der Krieger drehte sich auf dem Boden um, bis er auf dem Bauch zu liegen kam. Dann schob er die Hände neben die Schultern, drückte die Handflächen auf den Boden und stemmte sich hoch. Stöhnend richtete er sich auf, und als er dann saß, betastete er seine Schultern, danach sein Gesicht und auch seinen Bauch, so als fühlte er überall Schmerzen.
    Der Lichtflor, der ihn umgeben hatte, war völlig verschwunden, nicht einmal eine leichte Aura wie zuvor war zurückgeblieben, und Gleiches galt für seine noch am Boden liegenden Waffen.
    „Er ist jetzt vollkommen Teil dieser Welt, und seine Berührung dürfte selbst für die Angehörigen Eurer zartbesaiteten und körperlich empfindlichen Art nicht mehr schädlich sein“, sagte Branagorn etwas spöttisch zu Rajin.
    Im gleichen Moment bückte sich der Krieger, um seine Waffen an sich zu nehmen.
    Rajin streckte die Metallhand aus. Ein Lichtstrahl fuhr aus ihr heraus und traf dicht neben den Waffen des Unsichtbaren Todes in den Steinboden der Höhle, aus der Funken und glühende Gesteinssplitter gerissen wurden.
    „Halt!“, rief Rajin, dann wanndte er Branagorn schnell das Gesicht zu und sagte: „Bevor er seine Waffen wieder an sich nimmt, möchte ich schon etwas mehr darüber erfahren, mit wem ich es zu tun habe und mit welcher Gefahr bei ihm in Zukunft zu rechnen ist!“
    Der Krieger hob den Kopf, sah Rajin an und runzelte die Stirn. „Gefahr?“, fragte er.
    „Immerhin habt Ihr einen mir teuren Gefährten ermordet – den Drachen Ayyaam!“, erinnerte Rajin.
    „Die Höllenbestie, die mich anzufallen drohte?“, fragte der Krieger.
    „Keine Höllenbestie war das, sondern ein gezähmter Drache!“, widersprach Rajin.
    „Ihr könnt ihn nicht für seine Tat verantwortlich machen“, versuchte Branagorn den jungen Kaiser zu beschwichtigen. „Er wusste nicht um die Auswirkungen seines Handelns.“
    „Oh, das denke ich schon!“ Rajin trat ein paar Schritte auf den Krieger zu.
    Der wich ängstlich zurück, dann deutete er anklagend auf Branagorn, und in seinen Augen funkelte es sowohl drohend als auch voller Panik und Furcht. „Auch du bist ein Sklave der Hölle! Ein Engel des Todes! Ein Scherge, der die Seelen der Verdammten über dem Feuer der Vergeltung röstet! Ich falle auf deine Lügen nicht herein! Ihr seid Verbündete der Kreaturen des Glutreichs, in dem ich so lange ausharren musste!“
    Branagorn fasste Rajin an der Schulter. „Tretet zurück und lasst mich die Situation klären. Denn, mit Verlaub, von den Dingen, um die es hier geht, habe ich mehr Ahnung als Ihr, selbst wenn Ihr dem Weisen Liisho sicherlich ein gelehriger Schüler gewesen seid.“
    „Ich weiß nicht …“, murmelte Rajin.
    „Ich werde Euch helfen, Kaiser Rajin!“, wisperte Branagorn ihm zu. „Vorausgesetzt, Ihr könnt die mir gegenüber gemachten Versprechungen wenigstens zum Teil halten. Aber diese Sache hier lasst mich jetzt allein erledigen.“
    „Warum ist Euch dieser Kerl so wichtig?“
    „Weil er ein Gestrandeter im Polyversum ist, ohne dies offenbar zu ahnen. Er teilt mit mir ein Schicksal, und vielleicht hilft er mir, mein eigenes besser zu verstehen. Und nun bitte ich Euch zu schweigen, Kaiser – auch wenn Euresgleichen solche Bitten für gewöhnlich als unziemlich anzusehen pflegen.“
    „Du solltest auf ihn hören“, mahnte die Stimme der Metallhand den jungen Kaiser. „Er scheint doch sehr viel mehr über die Geheimnisse der Tore und die Unendlichkeit des Polyversums zu wissen als selbst ich, als ich noch Komrodor war, der Großmeister von Magus, und mein Geist im Kopf eines Stirnfaltenträgers weilte.“
    Rajin trat daraufhin ein paar Schritte zurück und murmelte an Branagorn gerichtet: „So versucht Euer Glück mit diesem Kerl.“
    Branagorn nahm zu Rajins Entsetzen das gewaltige, klobige Beidhandschwert des fremden Kriegers vom Boden auf und reichte es diesem, den Griff nach vorn gerichtet. „Dies ist Euer Eigentum und soll es bleiben“, erklärte der Bleiche Einsiedler. „Allerdings möchte ich Euch eindringlich davor warnen, von Euren Waffen Gebrauch zu machen, denn ich weiß mich durchaus zu wehren. Noch bevor sich der Gedanke daran, mich

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