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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dass dies eine nachhaltige Wirkung zeigte. Unterdessen wurde der Springald auf Spannung gesetzt. Aber der Drache war schon nahe genug heran, um mit seinem Feuerstrahl das Schiff zu erreichen. Die flammende Glut schoss aus dem Maul des über die Seemammutflosse hinwegschnellenden Monstrums. Das Segel fing Feuer und ebenso die Kleidung von vier Seemannen, die sich schreiend und lichterloh brennend über die Blanken wälzten. Dann war der Drache über das Langschiff hinweg und schickte sich an, einen Bogen zu fliegen und dann zurückzukehren.
    Doch der Springald war nun endlich gespannt, das Rad, auf dem er befestigt war, wurde von den zwei Männern unter Thonolf Inseltöters Kommando über die Kurbeln gedreht, und es dauerte nur Augenblicke, bis die Waffe ausgerichtet war. Orik ließ es sich nicht nehmen, selbst letzte Korrekturen anzuordnen, dann wurde der zweite Harpunenpfeil mit einem durchdringenden Laut, der wie ein heftiger Schlag klang, auf seine kurze Reise geschickt.
    Er traf den Drachen am Rumpf – allerdings deutlich weniger gut, als es beim ersten Drachen geglückt war. Das Herz war offenbar nicht getroffen worden, auch wenn die Drachenwunde sofort stark blutete.
    Der Drache taumelte zwar, konnte sich aber in der Luft halten. Er wandte den Kopf und stieß mit einem lauten, wütenden Zischen einen Feuerstrahl aus, der jedoch nur den Bug der Seemammutflosse versengte.
    Kallfaer Eisenhammer hatte einem der Bogenschützen unterdessen die Waffe abgenommen, nahm ihm auch den Pfeil ab und legte ihn ein. Nur kurz zielte er auf den Samurai, dann schoss er, und der Drachenreiter wurde vom Rücken des geschuppten Riesen gerissen und fiel schreiend in die Tiefe. Dort erwarteten ihn bereits Schwärme von Raubfischen, angelockt durch den Kadaver und das Blut des ersten Drachen.
    Der Kriegsdrache selbst war daraufhin ohne Orientierung und außerdem durch den Harpunentreffer schwer verletzt. Er brüllte auf, während noch ein halbes Dutzend Pfeile seine ledrigen Flügelhäute durchlöcherten.
    Mit fieberhafter Eile machten sich die Männer der Seemammutflosse daran, einen weiteren Harpunenpfeil in den Springald zu legen und diesen anzuspannen. Auch Orik fasste mit an, dazu war er sich als Kapitän nicht zu schade.
    Der reiterlose Drache flog zunächst davon. Nur mühsam konnte er sich noch in der Luft halten. Aber seine wütenden Schreie verrieten, dass er den Kampf keineswegs aufgegeben hatte. Allerdings war nicht mehr mit einem taktisch sinnvollen Angriff zu rechnen, sondern allenfalls mit der blinden Attacke eines verletzten Monstrums.
    Er flog einen Bogen und sank dabei etwas tiefer. Jeder Flügelschlag schien ihm Schmerzen zu bereiten, die ihn dröhnende Schreie ausstoßen ließen. Blut troff aus der Wunde, die ihm die Harpune aus dem Springald beigebracht hatte. Dort, wo es ins Meer tropfte, schäumte das Wasser auf, und kleine Raubfische sprangen empor, in der Erwartung eines weiteren riesigen Festmahls.
    Der Drache beschrieb einen Bogen und wendete. Eine Schwefelwolke drang ihm aus Nüstern und Maul, dann ein Feuerstoß, der jedoch kaum Mastlänge erreichte und schnell wieder verpuffte. Mit einem markerschütternden Brüllen vollführte er ein paar kräftige Flügelschläge und flog einen letzten Angriff auf die Seemammutflosse.
    Um das Schiff zu vernichten, brauchte er nicht einmal Drachenfeuer. Es hätte reichte vollkommen, wenn er sich einfach auf das Langschiff fallen ließ, um es mit seinem Gewicht zur Gänze unter Wasser zu drücken.
    Doch ein weiterer Schuss aus dem schwenkbaren Springald beendete das Leben des Giganten. Die Harpune drang ihm knapp unterhalb des Halsansatzes in den Körper. Mit einem röchelnden Laut, begleitet von ein paar kurzen Flammenstößen, schwarzem Rauch und einer schwefelhaltigen Gaswolke, die die Augen der Männer auf der Seemammutflosse zum Tränen brachte, stürzte der Drache vom Himmel und fiel nur wenige Mastlängen vom Schiff entfernt ins Wasser, wo sich die Meeresräuber sogleich daran machten, den Riesen zu zerlegen, noch ehe der Traumhenker seine Seele vom Körper trennen konnte.
    Die Seemammutflosse schaukelte stark in der aufgewühlten See, und Wellen, rot vom Blut des Drachen, klatschten gegen ihren Bug. Das Meer wimmelte nur so von kleinen, gierigen Räubern.
    Der Quermast mit dem brennenden Segel war heruntergelassen worden. Der Mast selbst war schwarz wie Holzkohle, aber glücklicherweise nicht so verbrannt, dass er nicht mehr halten würde. Die Fetzen des Segels

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