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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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er sich aufgerappelt, nachdem ihm ein voller Becher Wasser eingeflößt worden war, und hatte gesagt: »Ich will verdammt sein, wenn ich nach alledem doch noch sterbe. Gebt mir mehr!« Und obschon er schrecklich zitterte, als er aufzustehen versuchte, schleppte er sich, von zwei Männern gestützt, zum Ufer, wo er sich erst mal ausruhte. Doch dann gelang es ihm, sich gründlich zu waschen und auch seine entsetzlich stinkende Kleidung auszuspülen, die er danach neben sich auf einigen flachen Steinen ausbreitete, um sie in der Sonne zu trocknen.
    Caesar jedoch musste ständig daran erinnert werden zu trinken; dann jedoch musste man ihn wieder ermahnen, nicht zu viel hinunterzustürzen, und schließlich blieb nichts anderes übrig, als ihn mit scharfer Stimme aus dem Wasser zu beordern, damit auch andere baden konnten. Dabei war er noch immer so klein, dass er nur kurz im Wasser hätte liegen müssen, um richtig sauber zu werden. Er aber hatte geseufzt und angedeutet, dass er gerne geschrubbt werden wollte, obwohl er sich nur ein wenig hätte ducken müssen, und das Wasser wäre ohne jede Hilfe über seinen Rücken gespült.
    Rankin hatte sofort einige der Strafgefangenen abkommandiert, ihm zu Diensten zu sein, was bedeutete, dass sie alle müde waren und keine Lust mehr verspürten, Temeraire zu helfen, als auch dieser ein wenig baden wollte und jemanden benötigte, der mit gefüllten Eimern auf seinen Rücken kletterte und dort das Wasser ausgoss.
    Temeraire seufzte und gab sich mit Demane und Roland zufrieden, die ihr Bestes taten, während er derweil seine Schnauze in die tiefste Stelle des Flusses tauchte und seinen Kopf dann ruckartig
hochriss, damit das Wasser seinen Hals hinabrinnen konnte. »Vielleicht wollt ihr auch die Eier abwaschen«, fügte er hinzu. »Aber bitte mit einem weichen Lappen und nicht so kräftig reiben, nur so, dass die Schalen schön sauber werden.«
    Leutnant Forthing war rasch für diese Aufgabe gewonnen, wie Temeraire missbilligend zur Kenntnis nahm. Dies brachte ihn dazu, ihn im Auge zu behalten, um sicherzustellen, dass Forthing nicht versuchte, mit den Eiern zu sprechen und ihnen irgendwelche unangemessenen Versprechungen zu machen oder zu prahlen. »Das reicht, es ist jetzt sauber genug«, sagte Temeraire, als Forthing den Staub von dem größeren Ei des Gelben Schnitters abgewischt hatte. Als es daranging, das kleine Ei abzuputzen, war er nicht mehr ganz so begeistert bei der Sache und schien keineswegs abgeneigt, herumzutrödeln.
     
    »Temeraire«, sagte Tharkay, als alle ihren Durst gestillt und sich für eine erholsame Ruhepause in den Schatten zurückgezogen hatten, bis die Sonne ihren Zenit würde überschritten haben, »siehst du irgendwelche Anzeichen für ein Feuer am Fluss entlang, irgendwo weiter weg?«
    Temeraire machte es nichts aus, eine Weile hochzufliegen, nun, wo Wasser in der Nähe war, und er stand mit kreisenden Flügeln in der Luft und starrte, so angestrengt er konnte, in beide Richtungen: bis weit in die Ferne, wo der Fluss eine Biegung machte, und in die andere Richtung, bis er in einen Canyon stürzte. Aber nirgends war eine Spur von Menschen zu erkennen. »Und außerdem«, sagte er, als er wieder landete, »muss ich leider sagen, dass ich auch kein Wild entdecken konnte. Ich hoffe, ich war nicht zu undankbar wegen der Kängurus.«
    »Das macht es ein bisschen schwieriger für uns. Aber mich ermutigt es, wenn das Wild vertrieben sein sollte«, sagte Tharkay und wandte sich wieder dem Lager zu.
    »Dann wollen Sie also eine Straße anlegen, die am Fluss entlangführt«, sagte Rankin, an Laurence gewandt, »welcher in alle Richtungen mäandert, was mit Sicherheit dazu führen wird, dass man bei fünfzig Meilen noch mal zwanzig zusätzlich zurücklegen muss. Und da der Weg mitten in der Sommerhitze gebaut werden wird, wenn das Flussbett austrocknet, kann man davon ausgehen, dass beim ersten Regen alles überflutet wird, was vermutlich der Fall sein wird, noch ehe wir mit unserer Arbeit überhaupt fertig sind.«
    »Kapitän Rankin«, erwiderte Laurence in jenem leisen und zurückhaltenden Ton, der verriet, dass er besonders wütend war, »wenn Sie über Nacht eine vielversprechendere Passage entdeckt haben, dann würde ich mich glücklich schätzen, davon zu erfahren. In der Zwischenzeit haben wir den Auftrag, eine Straße anzulegen …«
    »Aber wir haben nicht den Auftrag, unsere Tage damit zu verschwenden, dass wir ziellos in der unwirtlichen Wildnis

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