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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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hätte.«
    »Du hast allen Grund, dich zu beglückwünschen«, sagte Laurence wehmütig. »Ich schmücke mich hier mit fremden Federn: Nicht ich selbst bin darauf gekommen, sondern Temeraire, und zwar einzig und allein durch Kombinieren. Aber ich denke nicht, dass ich das Recht habe, in deinen privaten Angelegenheiten Offenheit zu verlangen. Ich stehe so tief in deiner Schuld«, fügte er hinzu, »dass ich hoffe, du weißt, wie froh ich bin über jede Gelegenheit, dir etwas zurückzuzahlen, und du musst mir nichts erklären.«
    Tharkay lächelte, und seine Zähne blitzten selbst im Dunkeln ein wenig. »Das ist nett von dir, mir ein solches Angebot zu machen. Ich kann mir vorstellen, wie wenig es dir in Wahrheit gefällt, dich so blindlings in den Dienst eines anderen Mannes zu stellen.«
    Das war nur zu wahr, wie sich Laurence eingestehen musste. »Doch ich werde mein Angebot trotzdem nicht zurücknehmen«, sagte er. »Und wenn du es vorziehst, dein Schweigen zu wahren, dann bitte ich dich, mir zu glauben, dass ich dich nicht drängen werde.«
    »Ich schlage nicht vor, dass du mir ohne Grund Gesellschaft leistest«, sagte Tharkay, »aber ich möchte dich jetzt bitten, mich ein Stück zu begleiten. Mir reicht das Maß an Vertraulichkeit nicht aus, wenn ich nur durch ein Stück Holz von hundert neugierigen Ohren getrennt oder von Männern umgeben bin, die nur so tun, als würden sie schlafen.«

6
    »Es ist richtig«, sagte Tharkay, »ich suche nach Schmugglern.«
    Sie hatten sich ein Stück in den Schutz der Bäume zurückgezogen, wobei sie das Unterholz zertraten. Kiesel knirschten unter ihren Füßen, und das Knacken der Äste, die sie zur Seite biegen mussten, stellte sicher, dass ihnen niemand folgen konnte, ohne dass sie es hören würden.
    »Die Ostindienkompanie«, fuhr Tharkay fort, »verliert durch sie gut fünfzigtausend Pfund im Jahr, und die Direktoren fürchten, dass es noch schlimmer werden wird, viel schlimmer. Bislang tröpfelt der illegale Handel nur, aber es ist ein stetiges Tröpfeln, das sie nicht eindämmen können, und er nimmt beständig zu.«
    Laurence nickte. »Und die Waren kommen nicht übers Meer an Land?«
    Tharkay antwortete: »Es ist richtiger zu sagen, dass die Waren nicht von Kanton aus geschickt werden.«
    Laurence starrte ihn an, woraufhin Tharkay sagte: »Ich denke, du beginnst zu verstehen, warum sie sich solche Sorgen machen.«
    »Wie können sie sich so sicher sein?«, fragte Laurence. »Im Hafen herrscht ein unglaubliches Treiben; einige Ladungen müssen es schaffen, ihr Monopol zu umgehen.«
    Tharkay sagte: »Als ihnen die Schmuggelware aufzufallen begann, was ein bisschen mehr als ein Jahr her ist, schickte man eine Nachricht an die Offiziere in Kanton mit der Bitte, alle Schiffe aufzuschreiben, die ihren Hafen durchliefen, denn man hatte vor, auf diese Weise der Quelle auf die Spur zu kommen. Natürlich hat es auch früher schon ähnliche Bemühungen gegeben, obgleich alle erstaunt
über eine so indirekte Methode waren wie die, die Güter durch Sydney zu schleusen …«
    »Dieser Vorgang muss doch beinahe den gesamten Profit verschlungen haben«, bemerkte Laurence.
    »Das haben die Direktoren auch geglaubt«, sagte Tharkay, »und haben die Sache zunächst nicht sehr ernst genommen. Sie erwarteten, im Wesentlichen nur einige Übereifrige vorzufinden, die bereit waren, ein Pfund zu bezahlen, um sechs Pence zu sparen. Es gibt wenig, was die Kreativität so beflügelt wie die Tarife und Lizenzen der Regierung. Aber die Schiffe und ihre Fracht waren beinahe immer registriert. Es gab zwar eine Handvoll Fälle…« Er zuckte die Schultern und zeigte mit einer abwinkenden Geste, wie unbedeutend diese Ausnahmen gewesen waren. »Sie können nicht für das ständig anwachsende Fließen von Handelsgütern verantwortlich sein.«
    »Dann fürchten sie also«, sagte Laurence, »dass die Chinesen einen weiteren Hafen für eine andere Nation geöffnet haben könnten.«
    »Vielleicht nicht offiziell«, sagte Tharkay. »Aber wenn die Verantwortlichen einiger Hafenstädte sich entschieden haben sollten, hin und wieder ein fremdes Frachtschiff nicht zu bemerken, oder wenn sie zum Beispiel von jemandem überzeugt worden wären, der Sympathien für eine andere Nation hegt …«
    »Lien«, ergänzte Laurence sofort. »Und Napoleon würde sich für den Profit nicht interessieren, solange er nur unseren Handel untergräbt.«
    »Ja, das passt alles gut zusammen« Tharkay nickte. »Die Franzosen

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