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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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den Antworten wieder auf. Hier ein Beispiel:
    Aahz: Haltet ein, Fremder! Wohin geht Ihr?
    Antwort: Zur Hauptstadt! Aahz: Warum?
    Antwort: Um so nahe wie möglich beim König zu sein, wenn er sich gegen die Eindringlinge aus dem Norden verteidigt. Er wird zumindest versuchen müssen, sich selbst zu retten, wenn er die Provinzen schon nicht verteidigen will.
    Aahz: Bürger, Ihr braucht nicht mehr zu fliehen. Ihr habt des Königs Sorge um Eure Sicherheit unterschätzt. Vor Euch seht Ihr den neuen Hofzauberer, den Seine Majestät eigens zur Verteidigung Possiltums gegen die Invasionsarmee bestellt hat! Was sagt Ihr dazu? Antwort: Einen einzigen Zauberer?
    Aahz: Und meine sachkundige Unterstützung natürlich. Antwort: Ich würde sagen, Ihr seid verrückt. Aahz: Nun seht einmal ...
    Antwort: Nein, seht Ihr einmal, was immer und wer immer Ihr auch seid. Ohne es an der notwendigen Achtung für diesen und alle anderen Zauberer fehlen zu lassen, so seid ihr doch Narren, Euch dieser Armee entgegenzustellen. Magik mag bei gewöhnlichen Heeren schön und recht sein, aber die Armee haltet Ihr nicht mit einem Zauberer auf ... nicht einmal mit zwanzig.
    Aahz: Wir sind ganz zuversichtlich.
    Antwort: Dann zieht weiter gen Norden. Ich für meinen Teil, ich halte auf den Palast zu!
    Obwohl dieser Wortwechsel schließlich unsere Bemühungen, die Bevölkerung zu beruhigen, zunichte gemacht hatte, gab er Stoff für einen Disput, der immer noch nicht geklärt war, als wir uns am dritten Abend schlafen legten.
    »Was ist aus deinem Plan geworden, das Geld einzusacken und abzuhauen?« knurrte ich.
    »Ein tolles Geschäft!« gab Aahz zurück. »Mit fünf ganzen Goldstücken.«
    »Du sagtest, du wolltest einen Gewinn herausschlagen«, drängte ich weiter. »Na schön! Wir haben einen. Wenn er auch nicht gewaltig ist ... unsere bisherigen Bemühungen waren schließlich auch nicht überwältigend. Wenn man dann noch in Betracht zieht, daß wir nichts ausgegeben haben ...«
    »Und was ist mit dem Einhorn?« erwiderte Aahz. »Solange sie noch das Einhorn haben, haben wir ein schlechtes Geschäft gemacht.«
    »Aahz«, mahnte ich ihn. »Butterblume hat uns nichts gekostet. Erinnerst du dich? Er war ein Geschenk von Quigley.«
    »Aber es würde Geld kosten, ihn zu ersetzen«, antwortete Aahz starrsinnig. »Das heißt, daß wir Geld eingebüßt haben, bis wir ihn wiederbekommen. Ich habe dir gleich gesagt, daß ich etwas verdienen will ... und einen Verlust hinzunehmen, lehne ich strikt ab.«
    »Gliep?«
    Aahz hitzige Worte hatten meinen Drachen geweckt, der nun schläfrig fragend den Kopf hob.
    »Schlaf weiter, Gliep!« sagte ich besänftigend. »Es ist alles in Ordnung.
    Beruhigt rollte er sich auf den Rücken und legte den Kopf zurück.
    So albern wie er dalag mit seinen in die Luft gereckten vier Beinen, hatte er mich an etwas erinnert.
    Ich ging mein Gedächtnis eine Weile durch und beschloß dann, meine Taktik zu ändern.
    »Aahz«, sagte ich nachdenklich, »aus welchem Grund willst du diese Sache eigentlich durchstehen?«
    »Hast du denn nicht zugehört Kind? Ich sagte doch
    ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ich ihn. »Du sagtest, es wäre um des Gewinns willen. Der einzige Haken dabei ist, daß du Gliep zurücklassen wolltest, der uns Geld gekostet hat, anstatt Butterblume, für den wir keinen Pfennig bezahlt haben! Das klingt aber irgendwie falsch, wenn du mit geringstem Einsatz einen Gewinn einstreichen willst.«
    »Hm, du weißt ja, wie ich zu dem dummen Drachen stehe ...«, hob Aahz an.
    »... Und du weißt, wie ich zu ihm stehe«, unterbrach ich ihn. »Und deshalb weißt du auch genau, daß ich ihn nie im Stich lassen würde, um meine eigene Haut zu retten, geschweige denn für Geld. Aus irgendeinem Grunde wolltest du, daß mir diese Zusammenhänge aufgehen ... und dieser Grund hat nicht das geringste mit Geld zu tun. Was aber ist es dann?«
    Nun war Aahz an der Reihe, einige Minuten nachdenklicher Stille einzulegen.
    »Du machst Fortschritte bei der Einsicht in Zusammenhänge, Kind«, sagte er schließlich.
    Normalerweise hätte ich das Kompliment gerne angenommen. Diesmal jedoch erkannte ich es als das, was es war, nämlich ein Versuch, mich abzulenken.
    »Der Grund, Aahz!« mahnte ich entschlossen.
    »Es gibt mehrere Gründe, Bürschchen«, erklärte er mit ungewohnter Feierlichkeit. »Der Hauptgrund ist der, daß du noch kein Meisterzauberer bist.«
    »Wenn du mir die Bemerkung gestattest«, kommentierte ich trocken, »das

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