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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Blick zu, doch er war mit Tanda schon auf dem Weg nach draußen. Als ich wieder zu Ajax schaute, glaubte ich eine kleine, blaue Gestalt wahrzunehmen, die vor uns durch die Tür schlüpfte. Falls es sich um den Gremliner gehandelt hatte, so war er jedenfalls nirgendwo zu sehen, als ich endlich auf der Straße war.

16
»Mythen sind die Hauptursachen für Kriege!«
A. HITLER
    Glücklicherweise hatte die Armee sich nicht von der Stelle gerührt, seit wir nach Tauf aufgebrochen waren. Ich sage glücklicherweise, weil Aahz darauf hinwies, daß sie in unserer Abwesenheit vielleicht weiter vorgerückt war. In diesem Falle hätten wir uns hinter den feindlichen Linien, wenn nicht gar mitten in einem ihrer Feldlager, wiederfinden können.
    Natürlich erklärte er mir das erst, nachdem wir wieder auf Klah gelandet waren. Aahz steckt voller nützlicher Informationen, aber der Zeitpunkt, wenn er sie preisgibt, läßt stets vieles zu wünschen übrig.
    Ajax verlor bei unsrer Ankunft keine Zeit. Mit einer Behändigkeit, die seine Jahre Lügen strafte, spannte er seinen Bogen, stellte sich auf und spähte zu den entfernten Feldlagern.
    »Nun, Junge«, fragte er, ohne ein Auge von den feindlichen Linien zu wenden, »welches sind meine ersten Ziele?«
    Sein Eifer entsetzte mich ein wenig, doch Aahz sprang sauber für mich ein.
    »Als erstes«, sagte er beiläufig, »müssen wir eine endgültige Planungsberatung durchführen.«
    »Wir hatten ja nicht damit gerechnet, dich in unseren Reihen zu haben, Ajax«, fügte Tanda hinzu. »Einen echten Archäer auf unserer Seite zu haben, erfordert natürlich einige grundlegende Änderungen unserer Schlachtenpläne.«
    »Mir soll's recht sein«, gab Ajax sich zufrieden. »Wollte euch nur wissen lassen, daß ich bereit bin, für mein Geld zu arbeiten. Laßt euch Zeit. Zu viele Kriege werden verpfuscht, weil keiner sich die Mühe gemacht hat, etwas zu planen! Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich wohl ein kleines Nickerchen machen. Ruft einfach, wenn ich schießen soll.«
    »Ja ... mach nur, Ajax«, stimmte ich zu.
    Ohne ein weiteres Wort ließ Ajax sich zu Boden fallen und zog seinen Umhang enger um sich. Innerhalb weniger Minuten schnarchte er leise, doch ich bemerkte, daß er seinen Bogen trotzdem fest umklammert hielt.
    »Da seht ihr mal wirklich einen fronterfahrenen Soldaten«, erklärte Aahz. »Holt sich seinen Schlaf, wann und wo er kann.«
    »Soll ich ein paar Erkundungsrunden drehen, Boß?« fragte mich Gus.
    »Hm ...« Ich zögerte und warf Aahz schnell einen Blick zu.
    Aahz bemerkte das und nickte mir knapp zu.
    »Klar, Gus«, antwortete ich schließlich. »Wir werden hier auf dich warten.«
    »Ich könnte mal in die andere Richtung schleichen«, erbot sich Brockhurst.
    »In Ordnung.« Ich nickte. »Aahz, kannst du ihm mal kurz seine Anweisungen geben?«
    Ich versuchte, Aahz die Verantwortung aufzuladen, und er stieg so schnell in unser Gespräch ein, als hätten wir das vorher so geprobt.
    »Über zwei Dinge könnten wir nähere Informationen brauchen«, erklärte er feierlich. »Zum einen benötigen wir ein Schlachtfeld, das regelmäßig mit Stellen zur Deckung durchsetzt ist. Danach siehst du dich um, Gus. Du weißt ja, was wir brauchen werden. Brockhurst, kümmere dich um Näheres über die drei nächsten Feldlager.«
    Beide Späher nickten knapp.
    »Und laßt euch beide nicht sehen«, warnte Aahz. »Die Informationen nützen uns nichts, wenn ihr nicht zurückkommt.«
    »Nun komm schon, Aahz«, mahnte Gus. »Über was verfügen die schon, das einem alten Felsklotz etwas anhaben könnte?«
    Mit diesen Worten schlug er zur Demonstration seinen Unterarm gegen einen jungen Baum. Der Baum sank zu Boden, ohne offensichtlich den Arm des Wasserspeiers im geringsten beschädigt zu haben.
    »Ich weiß nicht«, gab Aahz zu. »Und ich will es auch noch gar nicht wissen. Du bist eine unserer Überraschungswaffen. Es wäre unsinnig, den Feind vorzuwarnen. Verstehst du, was ich meine?«
    »Verstanden, Aahz«, nickte Gus und schwankte davon.
    »Auf bald«, winkte uns Brockhurst zu und verschwand in der entgegengesetzten Richtung.
    »Wo wir nun endlich mal eine Minute unter uns haben«, murmelte ich zu Aahz, während ich Brockhurst hinterdrein winkte, »würdest du mir vielleicht verraten, wie unser endgültiger Plan aussieht? Ich kenne ja nicht einmal die Pläne für die Vorbereitungen.«
    »Das ist nicht schwer zu beantworten«, erwiderte Aahz. »Wir haben keinen ... noch nicht.«
    »Na, und

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