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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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„Wir müssen uns in einer der ganz alten Minen befinden .“
    „Ob hier unten die frühere Stadt der Zwerge liegt ?“ , warf Hanissa ein.
    Tomrin wandte sich zu ihr um. Sie wirkte ängstlich und neugierig zugleich. „Glaube ich nicht “ , meinte er. „Es wird hier bestimmt nicht mehr als ein paar Wohnhöhlen geben. Herr Erzfinder hat doch erzählt, dass die Zwerge gerade erst dabei waren, ihre Stadt zu errichten, als es zu dem Unglück kam. Und danach sind sie ziemlich schnell an die Oberfläche gezogen .“
    „Schade “ , sagte Hanissa. „Ich würde gerne mal so eine prächtige Stadt unter dem Berg sehen .“
    „Könntest du deine Reisepläne bis zu unserer sicheren Rückkehr in die Drachengasse verschieben ?“ , mischte Sando sich flüsternd ein. „Wir müssen Augen und Ohren offen halten, wenn wir nicht … “
    Er wurde von Fleck unterbrochen, der ein aufgeregtes Quäken von sich gab.
    „Was ist los, Fleck ?“ , fragte Tomrin.
    Hanissa sah sich alarmiert um. „Er hat etwas gehört .“
    Sofort verfielen die drei in Schweigen und horchten angestrengt in die Dunkelheit.
    Da war wirklich etwas. Ganz leise. Es klang wie ein Hämmern irgendwo unter ihnen.
    Tomrin schluckte. „Irgendetwas ist da .“
    „Es klingt, als würde jemand Erz abbauen … “ , murmelte Sando. Er brach ab.
    Als Tomrin mit seinem Freund einen Blick wechselte, sah er, dass dieser das Gleiche dachte wie er selbst: Die Geister der verschütteten Bergleute …
    „Wir werden es herausfinden “ , sagte Hanissa. Doch so mutig ihre Worte auch klangen: Die Anspannung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Flecks Schwanz zuckte unruhig hin und her.
    Tomrin warf dem Drachen einen unbehaglichen Blick zu. „Ganz ruhig, Fleck. Jetzt bloß nicht verwandeln .“
    „Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht “ , meinte Sando. „Mit einem riesigen Drachen an meiner Seite würde ich mich gleich viel besser fühlen .“
    „Aber gegen Geister kann Fleck nichts ausrichten, egal, ob klein oder groß “ , gab Tomrin zu bedenken. „Außerdem würde Fleck als Nachtfresser Riesenkrach machen.“
    „Auch wieder wahr .“
    So vorsichtig wie möglich drangen sie tiefer in die alte Zwergenmine ein, immer der kleinen blauen Pip nach, die zielstrebig und allem Anschein nach völlig furchtlos vor ihnen herflatterte.
    Das unheimliche Hämmern wurde mit jedem Schritt lauter. Es ließ sich nicht mehr leugnen, dass in der Tiefe der Mine etwas am Werke war. Wer oder was auch immer es war, hielt wahrscheinlich Bortha und die Grubenjungs gefangen, denn Osrums bellurische Spürechse flog genau darauf zu.
    „Da vorn wird der Gang heller “ , bemerkte Tomrin auf einmal.
    „Mach schnell das Licht aus “ , zischte ihm Hanissa zu, und Tomrin löschte die Flamme.
    Es wurde dunkel um sie, aber nicht so stockfinster, wie es noch vor ein paar Minuten der Fall gewesen wäre. Ein schwacher, flackernder Lichtschein erhellte die schweren, alten Stützbalken des Stollens. Und von dort, wo das Licht war, kam auch das Hämmern her.
    „Jetzt keinen Mucks “ , flüsterte Tomrin. „Das gilt auch für dich, Fleck .“
    Der kleine Drache krächzte leise, als habe er verstanden.
    Geduckt schlichen die Freunde näher, bis sie schließlich die Stelle erreicht hatten, an der das Licht in den dunklen Gang fiel. Dann gingen sie in die Hocke und schoben sich auf allen vieren vorwärts, bis sie sehen konnten, was weiter vorn vor sich ging.
    Der Anblick verschlug ihnen die Sprache.
    Direkt vor ihnen endete der Stollen in einer weitläufigen Höhle. Tomrin schätzte, dass sie beinahe vierzig Schritt lang und gut halb so breit war. Die Decke war so hoch, dass Fleck selbst in seiner Nachtfressergestalt zweimal übereinander hineingepasst hätte, ohne sich den Kopf zu stoßen. Glitzernde Felszapfen hingen von ihr herab. Auch überall am Boden glitzerte es im Schein zahlloser Laternen. Bei genauerem Hinsehen erkannte Tomrin, dass das Funkeln von Kristallen herrührte, die im Gestein eingeschlossen waren. Sie waren von violetter Farbe und zogen sich in langen Adern durch die Höhle.
    Überall entlang den Adern waren Bergleute zugange – und es waren keine Geister, die hier ihr Unwesen trieben, es waren Menschen! Tomrin zählte auf die Schnelle mindestens ein halbes Dutzend. Dazu kamen zwei Trolle, die Karren voller Steinschutt vor sich herschoben, zwei Gnome und ein sehr heruntergekommen wirkender Elf. Das unheimliche Hämmern, das sie vorhin gehört hatten, rührte von den

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